tagebuch 27. juni 2006
peru / cusco (camping quinta lala)


verschissener tag dia atomico....
nun gut, dieser lange tag beginnt mitten in der nacht, als mich mein magen weckt. irgendwas scheint ihm nicht zu passen und ein blubberkonzert gibt zu verstehen, da will was raus und zwar schnell. rüber zum wc-haus und los gehts, was den ganzen tag währt. wir wollen nun mal nicht ins detail gehen, eine wirklich versch... sache auf jeden fall. ich fühl mich einfach nur mies und ich bin nicht die einzige. nach mir fredel, etwas später wird gudi unangenehm aus dem schlaf geholt..

wir finden später raus, über internet, was wohl das problem ist: die b.... (bohnen, kann es fast nicht mehr schreiben, geschweige denn ausprechen oder höhren, darum von jetzt an B). wir haben die B zwar eingeweicht, dann gekocht, aber hier kocht alles schon bei 80° und wir hatten wohl etwas zu wenig geduld. und internet steht klar: B sind roh giftig, führen zu magenschleimhautenzündung etc.. sogar zum tod, aber wir sind ja fit. als wir das lesen, grölen wir vor uns hin.. vielleicht hat das gift in uns auch noch sonstige wirkungen ;-).

die einzige abwechslung an dem tag: gudi und ich machen einen spaziergang im schneckenthempo zum nächsten ciosco um cola zu kaufen und schnauben dann wieder den hügel rauf. dann sieht sich gudi mal noch mit "jeune homme" fussball WM im tv an (wir verstehen nicht, warum sie an dem adretten, netten mann keinen gefallen findet ;-). auch lässt sie eine maschine wäsche waschen. ja, gudi ist noch am ehesten aktiv. fredel und ich liegen den ganzen nachmittag flach im bett und wandern nur immer und immer wieder zur toilette (wusste nicht, das so ein teil den drücken einer explosion standhalten kann).

die schweizer nachbaren bern-neuseeland haben noch einen schwatz mit gudi und ich gesell mich kurz dazu. von ihnen kriegen wir auch kohletabletten, ein mittel um gift zu binden im körper. wir schlucken also hundskomune kohle und es wird nützen, aber das viel später. zuerst gehts weiter mit: gedanken an B verdrängen und somit den brechreiz unter kontrolle halten. langen aufenthalten auf der toilette. liegen im bett. jammern. bauchkrämpfen. rülpser der meisterklasse. fürze die man aus unsicherheit nicht gerne zulässt. es hat uns grob erwischt, das steht fest.

ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es mir mal wieder so richtig gut gehen kann. dies ist das 3. magenleiden in dem monat, für meinen lieben bauch einfach zu viel. ich versteh meine grosse mitte sehr gut, dass sie sich wehrt!! wir leiden also weiter.. was für ein tag..

und von wegen galgenhumor zählen wir gudi etwas aus, dass sie vielleicht besser nicht mehr kocht für uns ;-). zuerst die teufelseier, nun die B.. ich hab mich doch soo gefreut, dass unser "aupair" etwas neuen schwung in die matzmobilische küche bringt.. aber das war etwas zu viel schwung ;-))))

diese nacht ging was. das haben unsere nachbarn sicher auch alle mitgekriegt, da unsere haustüre ja nicht so zärtlich geschlossen werden kann. die ganze nacht war ein ständiges kommen und gehen.

der morgen wird mit teeli eingeläutet, was aber sogleich wiedergegeben wird. die rache der bohnen, durchfall atomico, iguazu ist ein rinnsal dagegen. ich hänge den ganzen tag in den seilen, respektive auf dem bett doppelrespektive auf der toilette drüben.

die mädels getrauen sich gegen mittag mal ein paar schritte von den servicios hygienicos weg, und wandern zum kisoco in der kurve unten. bald sind sie mit vier liter cola zwecks magenberuhigung zurück.

wie eine tote fliege liege ich mal auf dem bett, sitze wieder eine weile im kabäuschen, wage mich zehn minuten an die sonne und verzieh mich wieder rein. der flüssigkeits verlust macht sich langsam aber sicher bemerkbar, und die lust diesen auszugleichen ist sehr minim.

gegen abend kommt schnitz mal mit einem briefli kohletabletten von sarah und beat nach hause. wir schlucken je eines dieser schwarzen monster, und sind gespannt auf die wirkung. gudi unsere meister köchin - von ihr kam der vorschlag, diese eigentlich schwer giftigen bohnen zu kochen, welches die giftigkeit eigentlich austreiben würde - gehts schon wieder besser, und sie kann sich sogar das eine oder andere fussball wm spiel anschauen.

schine und ich legen uns früh ins bett, achten peinlichst genau auf jedes windchen das zu entweichen droht, aber es scheint dass die kohletabletten tatsächlich die gifte etwas binden, und die flüssigkeit in übelst riechende turbulenzen umwandeln konnten. diese wollen nicht nur hintenraus, sondern machen sich auch in kaum an menschliche gerüche erinnerndes aufstossen bemerkbar.

wenigstens können wir diese nacht ohne ein einziges mal rüberzurennen durchschlafen, und denken nun auch schon wieder aktiv an ein leben nach dem durchfall atomico.....

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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