ich war also in der nacht mal auf aussentoilette, ohne furcht und tadel hab ich mich den hunden gestellt, die gar nicht kamen ;-). am morgen, kaum alle wach, fahren wir schon los. es geht das unendliche tal raus, wir schauen am schönen fluss nach einem zmorgenplätzli, das findet sich aber nicht wirklich. die sonne lacht, wir machen uns an die nächsten höhenmeter, was dem matzmobil nicht so passt, es stottert!! was soll den das?? ich werd sofort nervös und sitz auf nadeln.. was ist los??
vielleicht sind solche nervösen vipes nicht das ideale, ich lass fredel im nächsten, grösseren dorf ans steuer und hoffe es hilft. aber leider kommt es noch dicker, die warnleuchte des kühlerwassers leuchtet sogar auf, zeit an den strassenrand zu fahren und alles zu kontrollieren. fredel und ich schnappen usn die betriebsanleitungen und ackern alles durch, was einen anhaltspunkt geben könnte. gudi würde uns gerne helfen, aber kann eben nicht, wir haben nur 2 bücher ;-). ich sinnier darüber nach, dass gestern auch rasch das baterie lämpli aufgeleuchtet hat.. hat das einen zusammenhang??
fredel hat seine ideen und kontrolliert dies und das und sogar den tank wechseln wir - vielleicht schlechten diesel erwischt - dies die idee von gudi.. es bleibt uns nichts anderes übrig, als nochmal zu probieren. wir erklimmen die nächsten höhenmeter und bald leuchtet es wieder und wir fahren noch gemütlicher, hochtouriger.. so gehts grad. was ist blos los?? wir sind ja unterwegs nach cusco, da haben wir internet und somit können wir kontakt mit bucher, äh, mowag aufnehmen und mit meinem papi auch.. das ist das einzige, was wir machen können. unser wissen reicht einfach nicht aus, hier eine saubere analyse zu machen.
all die aufregung ohne kaffe im bauch, so geht das doch nicht, wir halten alsbald an und hohlen das nach. als ich noch fotos machen will von der schönen aussicht streikt auch noch mein fotoaparat - aber zum glück nur die baterie ;-) - ich wechsle auf gudis kleines sony kameräli und knipse so. der duft der gegend steigt mir in die nase, wie auf einer alp oben.. sind wir ja eigentlich auch irgendwie, sicher wieder auf fast 4'000 ;-). dann gehts das nächste tal runter und wir staunen, ab den verlohrenen ladungen auf der strasse. immer mal wieder liegt getreide auf dem asphalt und wir realisieren erst später, dass wir mit unserer fahrt den bauern beim dreschen helfen konnten, warum eigentlich nicht ;-)))
und dann, wer hätte das gedacht, gehts wieder rauf, die talsole des fruchtbaren tales hinter uns. in den kleinen dörfern sehen wir vermehrt menschen in den traditionellen gewändern, den speziellen hüten. wir nähern uns den thermen, die wir das letzte mal ausgemacht haben und lenken runter zum fluss. eine schüttel-die-rüttelstrasse, neben uns viele grosse kaktussfreunde, wir haben einen imposannten ausblick auf gewaltige felsen, einen schönen, grünen, breiten fluss mit kiesbänken.. wow. bald haben wir höhenmeter vernichtet, parkieren bei den wasser-pools und sind sofort im besitzt von eintrittstickets.
gudi und ich stürzen uns in die bikinis, fredel will es ausnahmsweise zuerst genau wissen und geht alles erkunden. gudi, heroisch, steht im matzmobiltürrahmen und kämmt sich die haare.. mit ihr so kleine, mikro-fiecher die wir in dem moment nicht so richtig ernst nehmen können.. aber das wird sich ändern, wird doch gudi opfer einer stechatacke der bubidinger.. und die stechen für gut und tief und böse und juckig und überhaupt.. poor here!! da nützt auch das lauwarme thermenwasser nichts..
ich geniess das wasser um meinen körper, auch wenn es nicht so warm ist, ich geniess die aussicht aus dem grün zum fluss runter, rauf zum blauen himmel.. wow, schöner platz, einer zum verweilen, wenn da eben nicht die doofen fiecher wären, die einen aufenthalt draussen verhindern würden, sniff... wobei, fredel will es wissen, nach dem schönen bad stellt er sich den stechdingern und rasiert sich an der matzmobilschnauze.. ich staune nicht schlecht und geniess den anblick eines neuen mannes.
noch was, im einen pool war noch eine familie, die den geburtstag der mutter in den thermen feierte. fredel war über die info erfreut, hat die nette dame geküsst zum feiertag und diese ist doch glatt errötet und hat den blick wohl für immer gegen unten gerichtet.. poor here ;-))), ihr mann hat gelacht und sprüche geklopft.. nun gut, es ist beschlossene sache, dass auch wir nach cusco fahren, wie die familie, die da wohnt. ich schone das matzmobil beim rauffahren und mache immer mal wieder fotohalt. weiter geht es des weges und unser gefährt wird schon in leichter steigung zu heiss, noch immer unangenehme gefühle, angst dass etwas schlimmes kaputt sein könnte.
fredel, in der mitte sitztend fällt etwas auf: die klimaanlage, die eh nicht geht, ist angestellt.. mir gehen scheinwerfer auf im kopf.. hab ich doch gelesen, wenn zu heiss, dann sofort klimaanlage abstellen. haben wir nun unser liebes matzmobil die andenriesen raufgejagt und permanent die klimaanlage laufen lassen? sorry du liebes gefährt!! insgeheim hoff ich schon, dass das der fehler war, wär ja mal wieder schnell zu beheben, schalter um.. so in etwa wie: scheinwerfer vom luftfilter ;-). ich fahr eine testreihe und empfinde das fahrverhalten als viel spriziger, weniger heiss wird er auch.. mal schauen ;-).
wir haben die ebene vor cusco erreicht, eine schöne gegend mit vielen feldern, schönen farben, vielen dörfern. ein bub wirft einen apfel richtung matzmobil und fredel ist nicht zu halten, aber dann doch nicht so schnell wie der verängstigte junge ;-). dann tritt gudi in action: unser mp3 spielt ein lied ab, dass eben dieser gudi nicht ganz sooo gut gefällt, was sie mit gezielter wortwahl klar vermittelt ;-))) ich möchte an dieser stelle den genauen wortlaut nicht wiedergeben ;-), währ wohl nicht ganz jugendfrei.. eines ist klar, ein gröl-anfall ist ausgelöst, und der zieht sich in die länge, fredel steuert, wir lachen uns krum.. so geht das.
schon wieder passiert etwas atypisches, wir sind schnell durch eine stadt durch. ja, reisen mit gudi macht einfach alles anders ;-). bald sind wir bei helmie installiert und müssen uns von 2 schweizer paaren sprüche von wegen sumpf und schlamm, gefallen lassen. ja, namusis waren nicht untätig, wenn auch nicht mehr da ;-). ein kurzes geplaudern, wo gudi erfährt, dass auch andere reisende etwas mehr schlafen können und dann gehen wir rein ins matzmobil. unser aupair, anständig wie sie ist, öffnet die tür nochmal um einen wind rauszulassen und in dessen genuss kommt helmie, schon wieder lachen ;-).
gudi hat eine gute idee, was wir aus unseren vorräte noch zaubern können und wir bereiten ein salat-happening. einen tomaten-böllä und einen bohnensalat (isch schreib das jetzt viele tage später, drum kann ich das ganze wort ausschreiben ;-). wir sitzen da also, geniessen das znacht, plaudern noch ein wenig und bald stecken fredel und ich im bett.
|
die nacht war erholsam, relativ ruhig und wir sind schon vor dem baustellen treiben wach. mangels gemütlichkeit machen wir uns ohne kaffe und teeli zmorgen schon fahrbereit und sind vor sieben auf der strasse. entgegen meinen erinnerungen zieht sich der canyon in die länge. gudi kontaktiert kurz mal die karte und findt raus dass es sicher noch fünfzig kilometer dem fluss entlang geht, bevor sich die strasse dann wieder auf die nächste hochebene windet.
zum glück macht uns dann der alpabzug der mit etwa sechs munelis und zwanzig leuten die strasse versperrt nach einigen metern doch noch platz. im nächsten dorf ist schon vor acht geschäftiges treiben, und alle einheimischen winken uns freundlich zu. vorallem die insassen welche im vollbeladenen kollektiv taxi unterwegs sind und uns bereits zum zehnten mal überholen.
zwei drei plätzli zum übernachten hätten wir nun doch noch gesehen, aber das weiss man am nächsten morgen immer besser. bald kommt die abzweigung über den fluss und den berg hoch. abancay ist bereits wieder in vollem treiben, überall leute und vorallem autos. wir schleichen uns die bergstrasse hoch, und plötzlich, kaum sind wir aus der stadt raus, bekundet das matzmobil mühe. zwischendurch stotterts, hat aussetzer, die batteriekontrolle leuchtet zweimal auf, irgendwas ist nicht genau so wie's sein sollte. ich finde, das hört sich an wie wenns keinen treibstoff kriegt, oder etwas mit der motoren elektronik nicht stimmt, aber dass dann die batterie kontrolle aufleuchtet...? auch die temperatur des kühlwassers steigt wieder auf 90°c und manchmal mehr grad, obwohl wir hochtourig fahren.....?
an einer aushaltestelle fahren wir raus, und nehmen eine generalkontrolle von luftfilter, dieselfilter kühlflüssigkeit und ölniveau vor. für die letzten beiden müssen wir die kabine kippen, und dafür müssen wir zuerst die fahrtrichtung ändern. gudi würde uns gerne etwas helfen, aber da wir selber keine idee haben wo wir am besten schauen sollen, und beide in den bordbüchern am blättern sind , ist sie zum nichtstun verdammt, und kann uns nur mit guten gedanken unterstützen. wenig später, wir haben getan was in unserer macht steht, entscheiden wir, noch hochtouriger nämlich im schildkröten gang der hochebene entgegen zufahren.
auf 3'800 m kurz vor der fichten wäldli übernachtungs stelle halten wir an und holen unser frühstück nach, um kurz danach die passhöhe zu erreichen welche uns wiederum eine faszinierende neue aussicht bietet. auf der strasse runter ins tal - einmal mehr auf dieser tour - fahren wir an einigen kleinen bauern weilern vorbei. als wir zum zweiten mal n der nähe eines getreide feldes über einen kornstrauch teppich fahren, realisieren sogar wir, dass das gewicht der vorbeifahrenden autos zum dreschen gebraucht wird. es lebe die technik, denn wer sein feld nicht an der strasse hat, lässt die munelis oder wer keine hat die eselis übers korn spatzieren und drescht sein getreide auf diese weise.
hinter den bergen am horizont beginnen sich die wolken zu türmen. es scheint dass der dschungel mal wieder etwas überschüssige feuchtigkeit hoch schickt. trotzdem erreichen wir bei strahlendem sonneschein die talsohle. wir folgen den fruchtbaren feldern ein stück, um kurz darauf auf der anderen seite wieder den berg hoch zu fahren. während wir wieder im schildkrötengang den berg hochkriechen, fällt mir auf, dass der schalter der klimaanlage immer noch eingeschaltet ist. irgendwann zwischen huaraz und lima hab ich das teil mal eingeschaltet, um zu schauen ob sie sichs wohl anders überlegt hat und nun endlich funktioniert.
tut sie aber eben wegen eines schleichenden lecks nicht wirklich. kann aber sein dass das ding trotzdem strom saugt, das kühlwasser zirkulieren lässt, und so der grund allen übels, respektive grund der aussetzer, der aufleuchtenden batterie lade anzeige und überhitzung sein könnte. ich schalte das ding mal aus, und wir machen den test. fahren weiter hochtourig, nehmen die untersetzung mal raus, fahren den berg hoch, und haben das gefühl, dass es besser zieht, die temperatur nicht mehr über 90°c steigt, und wir des problems lösung gefunden haben.
auf dem nächsten plateau angekommen bin ich überrascht dass wir schon da sind. hier haben wir bei der hinfahrt nämlich ein schild gesichtet das den weg zu einer terma am fluss unten weist. schon damals haben wir gesagt, das wär was, wenn wir mit den mädels diese strecke zurückfahren. gesagt getan, wir biegen ab und folgen der schotterpiste bis zum fluss bett runter. und siehe da, tatsächlich sind hier verschiedene becken, mit wasser drin, eine frau rennt zu uns, knöpft uns 6 solesje 80 rp eintritt ab, und meint wir dürften sogar hier übernachten.
ich erkundige die drei becken, gudi und schine stürzen sich schon in ihre badekleider. als ich zurück bin hat gudi ein zwei drei bis unzählige mückenstiche abbekommen. die mikroskopisch kleinen viecher sind mega aggressiv, und wir flüchten uns ins wasser. die wärme lässt die bezeichnung "terma" nur grad knapp zu, aber die 30°+ lassen einen wenigstens nicht gleich frösteln. wir haben die becken fast für uns. eine familie aus cusco feiert hier gerade den geburtstag der mama, welcher ich auf diese neuigkeit hin gleich mit küsschen vergratulieren muss.
aufgrund der hiesigen agressiven moskito population entscheiden wir uns, gleich noch weiterzufahren, und heute noch in quintalala einzufahren. wieder oben auf der hauptstrasse scheint der höhenunterschied meinen beifahrerinnen ein bisschen aufs hirn gedrückt zu haben. die beiden sind nur noch am kichern, und können - wie vor einigen tagen mit dem schluckauf - kaum mehr aufhöhren.
kurz vor cusco in einem kleinen dörfchen, schlendert ein junge der strasse entlang. sein vorhaben das öpfelgrübschi zu entsorgen ist ja nicht weiter schlimm, dieses aber gegen unsere windschutzscheibe zu schmeissen finde ich eine sehr schlechte idee. so schnell wie ich den gang draussen und die handbremse angezogen und ausgestiegen bin, so schnell ist auch der junge am wegrennen. das ist bis jetzt der schnellste peruaner dem ich begegnet bin, und zu mehr als hinterherpfeiffen reicht meine puste nicht.
zielgerichtet wie alte locals fahren wir durch cusco, und auf der anderen talseite zum camping hoch. unsere hoffnung, einen leeren camping vorzufinden wird nicht ganz bestätigt, aber allzu überfüllt ist er auch nicht. jeune homme ist immer noch da, auf unserem letzten standplatz stehen marcel und ruth, die beiden reisenden welche uns in huaraz angemailt haben. auf der anderen seite sind beat und sarah die eine zeitlang mit namusis unterwegs waren, und uns, dementsprechend gut kennen, obwohl wir uns zum ersten mal sehen. die schweizer truppe kann sich ein kleines witzli von wegen:" drei meter weiter vorne sei es dann ein bisschen feucht wir sollen besser die sandbleche bereithalten" nicht verkneiffen.
gudiki will uns kulinarisch verwöhnen, und kocht die - unterdessen seit zwei tagen eingelegten - indianer bohnen. halt ohne hackfleisch, da dies hier nicht wirklich mode ist, und in den offenen strassenmetzgereien vielleicht auch nicht ratsam zu kaufen, geschweige denn zu essen wäre - was aber schlussendlich keine grosse rolle spielen würde - nach sonnenuntergang und plauder stündchen in schweizerdeutsch steht ein indiander bohnen und tomaten zwiebel salat auf dem tisch. wir hauen rein, und freuen uns alle - keine angst nicht allzu lange -an unserem wiedergewonnen appetit.
nach dem z'nacht schreiben wir alle ein paar gedanken zu den letzten tagen nieder, und legen uns dann schlafen. wobei an schlaf eigentlich gar nicht zu denken ist. dies wird mir allerspätestens nach einer halben stunde klar, als mich das rumoren meines magens aufschreckt und mich auf die toilette jagt. dass die schüssel diesem druck standgehalten hat, und dieser nur von ein paar bohnen entwickelt werden kann, ist unglaublich, nicht nachvollziehbar und geschmacklich kaum zu vertreten. dies sind erste impressionen einer bohnigen geschichte welche sich die nacht, den nächsten morgen sowie den ganzen nächsten tag durchziehen wird..........
|