auf, fit, supi! gudi und ich sind bald draussen um die übungen in der schönen kulisse - jetzt im genau so schönen morgenlicht - zu machen. wir leuchten mit unseren roten hosen um die wette und alle drei trinken wir danach kaffe und tee. dann werden wasserflaschen gefüllt und wir fahren los um uns bald zu gratulieren (3'000 müm). gudi meint immer mal wieder: bei den antennen oben, sind wir sicher zu oberst ;-). es gibt viele antennen und es geht weiter rauf, bis 4'000 - gratulierääää!! wir machen also mit unserem 2. aupair den ersten 4'000-er in peru!!
auf unsere bergfahrt haben wir noch einen gekippten laster gesehen. ein paar männer sind grad am wegtragen der ladung. was steckt hier für ein schicksal danhinter. versichert ist man hier sicher nicht für so was. die lastwagenchauffeure fahren, gemäss aussagen der polizei, bis sie einschlafen. keine zwangs-ruhepausen.. ich schick dem lastwagenfahrer etwas energie rüber und hoffe, dass der schaden nicht allzugross ist!!
nun, wir sind auf über viertausend und fahren in den nationalpark der vicunas ein. beim hinfahren haben wir hier genächtigt und viele der scheuen tiere gesehen, aber nur weit weg. aber wenn man mit gudi reist, ist alles anders, plötzlich wollen die tiere so nah wie möglich an der strasse sein, posieren für ein foto, mit ohren vorne, mit angelegten ohren (kritischer blick) und von der seite von vorne, in der truppe, alleine, mit babys etc.. gibts ja nicht!! wirklich gudi bringt nicht nur sonne wo nebel sein sollte, sie bringt auch delfine wo keine zu erwarten sind und nun die braunen tiere näher ;-).
als wir mal wieder anhalten um zu fotografieren kommen ein paar kinder zu uns und gudi plaudert mit ihnen (siehe foto). weiter crusen wir über die schöne hochebene mit den tausenden von tieren und staunen nicht schlecht, als wir eine staubwolke sehen. was ist den da los? noch mehr vicunas!! und zwar in einem runden gehege. wir halten an und werden informiert: es ist das 13. fest der tiere und da kommt sogar der presidente der region auf besuch, es wird gefestet und die tiere werden eingetrieben und gescheert. so geht das und wir haben das glück, genau jetzt hier zu sein.
ein parkwächter (einer von 20 bewaffneten) erklärt mir alles ganz genau und erzählt auch, dass die tiere vor einiger zeit praktisch ausgerottet waren, nun sind wieder über 30'000 tiere im park. und das dank deutschen, die die einheimischen überzeugt haben, die tiere zu schützen, nur ihr fell zu benüzten, nicht alle zu töten. es hat gefruchtet, wie man sieht. der nette herr kann es fast nicht glauben, dass wir in der scheiz keine lamas haben ;-). mir tut es richtig gut, mich mal wieder etwas im spanisch zu versuchen.
dann mach ich nochmal ein paar fotos der knopfaugentiere und fredel filmt das scheeren, die messerschleifer und die frauen, die eher teilnamslos dasitzen mit den interessierten kindern. wie nett die menschen hier doch sind, echt, wir kommen hier als touristen und werden aufgenommen, wir können ganz nah ran und man erzählt uns mit stolz über das festival. wir sind echt glückspilze so was zu sehen. noch zu erwähnen: es hat neben der strasse ein schild mit der inschrift: WC der pfeil geht einfach raus in die pampa ;-).
wir lösen uns irgendwann von dem event und fahren weiter, es geht rauf und runter und rauf und runter und rauf und runter und dann ins holperdipolter dorf rein - da kaufen gudi und fredel ein paar rübli und brot und schoggi und dann gehts rauf und runter und rauf und runter und rauf und runter ;-). schön ist es erneut, geniale gegend, echt! das letzte mal für eine weile rauf und dann hat uns die hochebene (4'000-4'500) wieder, see an see, berge, wind und blauer himmel mit ein paar schönwetterwolken.
wir machen pause (wir machen viele davon, trinken wir doch regelmässig) und gudi und ich geben uns einem ausgelassenen 4-tusigertanz hin, tut richtig gut alles zu bewegen, befreit, weiter gehts mit gesang und genuss. man merkt gut, wir sind wieder hoch, das tut unseren hirnzellen nicht gut. fredel vergisst den tritt zur kleinen schublande runter zu tun und auch ich vergess, was, aber ich weiss nicht mehr was ;-))).. in den seen tummeln sich ein paar flamingos (gudi ist entzückt) und lamas und eben, die schöne landschaft. genuss pur und unser gast scheint die höhe blendend zu vertragen, gut so.
als es wieder runtergeht, endlose serpentinen runter, auf guter strasse, hab ich lust, frida snell zu höhren. gerade mal 2 lieder sind auf unserem mp3 von ihr und genau die zwei lass ich auf mich einwirken. gefühle kommen auf, meine armbhaarung steht zu berge, meine augen werden feucht, ich muss es nochmal höhren, es geht rein. als mir gudi noch übersetz, was die frau mit der genialen stimme singt, wird mir klar warum mir das so tief geht. sie singt davon, nicht zu wissen wo sie steht, und ab und an sei ein moment, wo es klar wird. wenn zb. ein blatt vom baum fällt ist es einfach nur der moment und da bist du.. mal wieder schwer zu erklären was in mir agbeht, aber es geht und ich lass es raus und saug die klänge ein. wär ich alleine, würd ich wohl den repeat reinhauen ;-) und in meinen gefühlen versinken.
jetzt gehts rein ins lange tal, ins endlose tal, wir fahren dem schönen fluss entlang, halten ausschau nach einem schlafplätzli, aber das ist in der engen talsole gar nicht so einfach. einmal flackert noch das batterie-lämpli auf am matzmobil, was soll denn das?? ich bin grad etwas nervös, rote lampe, nie gut. aber es kommt nicht mehr, uff. es geht also weiter ins tal raus und vor uns ist eine art alpabzug, ein paar rinder, viele bunt gekleidete menschen, kinder die uns winken und alle lachen und machen nur nach langer zeit platz auf der strasse. man könnte meinen, sie hätten eine herde von tausenden von tieren ;-), so wichtig tun sie. für uns ist es auf jeden fall unterhaltung. schade fragt uns noch eine frau nach einem geschenk. ich schenk ihr suerte - glück.
fredel hatte noch im kopf, dass es ein resti mit stellplatz hat auf der strecke und das findet er auch wieder. und wenns ums verhandelnt geht, ist eh fredel am drücker. er macht also nägel mit köpfen. wir können zwar nicht bei dem resti stehen, dafür nimmt sich ein anderer mann, ein italiener, unser an und wir stehen alsbald in seiner baustelle. wird ein restaurant, eine pension und vielleicht auch ein matzmobilstandplatz in der zukunft. die strecke lima-cusco ist sehr lange, was vielen touristen etws zu viel ist am stück zu fahren. also in der mitte ein stellplatz, guter plan, wir nützen ihn schon mal vorab ;-).
wunderschön ist es nicht, aber wir sind froh, sicher zu stehen. und sicher hier ist es, es hat hunde, die uns nicht mal in ruhe lassen ;-). während fredel und gudi znacht kochen und über die rührtechnik von stocki diskutieren, drifte ich in meine welt ab. ich sitzt da, les ein paar zeilen in gudis buddah buch und schon wieder werden meine augen feucht. ich würde gerne mit fredel reden, über unsere probleme, aber raus können wir nicht wegen den hunden, also verschieben und essen. als fredel und ich schon wieder im bett liegen, kann es gudi kaum fassen - ihr schlaft soooooooo viel!! ja, so ist es ;-)))
ich lieg im bett und schlaf dann doch nicht, meine gedanken kreisen, ich hohl mir die engelskarten und lass mich von meinen seelenbegleitern beraten. danke!!
|
die erste akklimkatisationsnacht für gudi wurde erfolgreich überschlafen, und der morgen beginnt, wie der gestrige abend abgeschlossen wurde. die mädels verrenken ihre glieder der aufgehenden sonne entgegen. ich bereite uns unterdessen teeli und kaffe, und dann gehts weiter den andinen höhen entgegen.
unzählige serpentinen später sind wir auf 4'000 müm, gudis erstem peruanischen viertausender. nach einem kleinen weiler halten wir für eine kleine wasserlasser pause an. von den häusern her springen uns ein paar kids entgegen um zu sehen was da genau abgeht. (siehe fotos) somit wäre das motto für den heutigen tag bereits geboren. foto safari, aber zu diesem zeitpunkt wissen wir noch nichts von unserem glück.
auf dem folgenden hochplateau ist auch der eingang zum vicuña nationalpark, und gudi kanns kaum erwarten diese scheuen kameleoiden zu sehen. von weitem können wir die ersten vereinzelten tiere ausmachen. uns kommt es vor dass es diesesmal mehr tiere hat als bei unserem letzen besuch. vorallem aber haben wir das gefühl, dass sie weniger scheu seien als letztes mal. wir können sogar vom auto aus, von zwei drei grüppchen nahaufnahmen machen. wir sind alle ganz entzückt, und dann kommts noch ganz dick. gleich in der nähe des letzten übernachtungsplatz auf dieser hochebene, sehen wir am strassenrand ein grosses gehege mit hunderten von vicuñas drin. drumherum und überall sind leute, hier geht was ab.
das wollen wir uns genauer ansehen. wir halten an, und gehen mit video und fotokamera ausgerüstet näher ans geschehen ran. ein parkwächter klärt uns auf. dies sei das 13. festival de vicuñas. die tiere werden zusammengetrieben und dann geschoren. wir werden eingeladen, näher zu kommen, dürfen sogar über die abschrankungen um noch näher am geschehen filmen zu können. schine plaudert angereget mit dem wächter. dieser kann es kaum glauben dass wir in der schweiz keine vicuñaherden haben.....
nach geraumer zeit und viele fotos später fahren wir weiter auf der hochebene. wieder vorbei an den vielen lagunen mit den faszinierenden taucherlis, gans päärchen und flamingos. gudi meint, ganz hin und weg dass sie die flamingos nur vom zoo her kennt. wenig später gibts auch noch eine lama und alpaca show. die tiere sind total zutraulich und schauen in unsere kameras als würden sie dafür bezahlt.
nach der hochebene wo es vor kurzem sogar mal geschneit haben muss, fahren wir wieder ins dorf mit der weitherum absolut schlechtesten hauptstrasse ein. gudi und ich suchen einen stand oder laden mit gemüse, was in diesen höhen gar nicht so einfach ist. schlussendlich kommen wir mit ein paar rüeblis, etwas brot und schokolade zurück. nach dem dorf ziehen sich die serpentinen ziemlich steil zum fruchtbaren flusstal runter, wo wir uns dann schon wieder langsam für ein geeignetes übernachtungs plätzi umsehen müssen. vom letzten mal wissen wir noch, dass sich die strasse nach dem tal wieder auf über 4'000 m hochwindet und einen höhensprung von 2'000 metern wollen wir unserem au pair nicht zumuten.
mit schwanenhälsen fahren wir dem fluss entlang. halten ausschau nach einer spur zum ufer, einer piste von der strasse weg, aber das ist nicht wirklich mode hier. ich kann mich noch erinnern, bei der letzten fahrt bei einer brücke ein restaurant mit viel umschwung gesehen zu haben. und siehe da, meine kleinen grauen hirnzellen täuschen sich nicht. ich halte an, steige aus und gehe zum kleinen restaurant rüber. drinnen sitzen zwei herren, scheinbar am essen. der eine, ältere kommt raus, schüttelt mir die hand und fragt nach meinem anliegen.
leider sei er nicht der dueño=besitzer, und könne uns deshalb nicht hier übernachten lassen. aber hilfe naht. der andere herr ist nun ebenfalls rausgekommen, und hat unser problem erkannt. er hätte weiter vorne ein hotel im bau. da sei es sicher, und platz hätte er auch...... wenn das kein angebot ist. er beendet sein diner mit dem alten, und fährt uns voraus. auf der baustelle angekommen erklärt er mir dass er italiener sei und seit 29 jahren hier in peru lebe. für sein touri bus unternehmen baue er jetzt hier ein zwischenstopp, da die leute nicht von cusco bis nasca 18 stunden im bus sitzen wollen. für reisende wie uns wolle er ebenfalls ein gelände mit baños und duschen zur verfügung stellen. perfekter plan, und wir sind quasi die ersten welche das angebot testen dürfen.
zum znacht gibt unser au pair vollgas. das heutige menue sieht in honig lasierte rüebli mit sautierten zwiebeln an einer braunen bratensauce mit echt schockgefrorenem stocki vor. während gudi die rüebli vor- und zubereitet kümmere ich mich um den stocki. meiner meinung nach kann man bei stocki nicht sehr viel falsch machen. meine frau ist da jedoch ganz anderer meinung, und will mir mit gudis unterstützung weismachen, dass die technik beim umrühren eine stocki völlig kaputt machen kann............... zu meinem guten glück, die kartoffelbrühe war geniessbar, es hatte keine knollen drin und luftig genug wars auch noch.
nach dem znacht wird dann bei schnitz und mir ohne gross federlesens sofortige bettruhe verordnet. es ist auch schon sieben uhr! das einschlafen wird aber kurz vor acht noch von einem gemeinschafts blasen leerungs prozess unterbrochen welcher von den beiden fundo hunden mit lautem gebell begleitet wird.
|