tagebuch 23. juni 2006
peru / parracas nationalpark klippe la cathedral - huacachina bei ica (oase)


teufelseier, oder zu viel schwung in die küche paris dakkar training und bombenstimmung
das war eine harte nacht wegen den harten eiern.. jetzt wird klar, schon unser letztes magenleiden kam von den eiern. haben wir wohl ein paar schlechte erwischt. und diese auch zu teufelseiern verarbeitet und das ist der grund, dass gudi und ich diese nacht gelitten haben. krämpfe, durchfall, das ganze program. fredel hatte wohl noch genug antikörper in sich vom letzten mal ;-).

wir machen also am morgen nicht lange, gudi und ich trinken tee, fredel kaffe. wir beobachten fischer, die von den hohen klippen aus auf fischfang gehen. wie das gehen soll? ist uns ein rätsel. dann gehts los, wir fahren durch den schönen nationalpark, sehen schöne strände, grosse buchten mit fischerdörfern, geschwungene dünenberge, klippenformationen, wüste.. wow.. wir werden durchgeschüttelt und gudi und ich sind des öftern draussen zu finden.. wir leiden weiter ;-).

gemäss karte hätte es einen weg, weiter der küste entlang, von dem rät uns ein einheimischer aber ab. ja, wir treffen auf einen herren, hier draussen in der einöde und fragen nach dem weg.. wir höhren auf seinen rat, zur panam zu fahren und lauschen seinen wegbeschreibungen. gar nicht so einfach, keine schilder, nichts, tausend wege, und doch keinen. wir schlagen uns aber nicht schlecht und machen strecke richtung westen, richtung panam. vorbei an schönen wanderdünen mit hellem sand und schönen strukturen, wir ziehen ebenfalls eine helle spur in den dunklen boden. fredel lässt es sich nicht nehmen und fährt ein riesen herz in den sand mit dem matzmobil.

ich lächle, freu mich darüber, aber mit liebe bin ich nicht dabei.. ich möchte verliebt sein, das ist klar, meine gefühle sind aber irgenwie nicht da.. vielleicht bin ich auch eher bei meinem magen ;-). mich gelüstet nach coca cola, nichts anderem. und das gesöff gibts an der panam, also los da hin. aber das dauert. irgendwann kommt so eine richtige abzweigung. rechts? links? wir fahren links auf der staubpiste und die richtung stimmt irgendwie nicth mehr so ganz. zum glück ist in weiter ferne eine staubwolke eines lastwagens zu sehen (ja, sogar lastwagen fahren hier draussen, wir staunen). den fahrer fragen wir, fredel geht so nah dran, dass die seitenspiegel sich fast küssen ;-).

schnell ist klar, wir sind falsch also wenden und den lastwagen verfolgen. fredel wählt die versetzt taktik, gudi und ich würden lieber etwas abstand nehmen um weniger staub zu schlucken. wir sind froh, dass wir nun einen persönlichen vorfahrer haben und nähern uns in der endlosen wüste langsam der panam. die ist noch nicht zu sehen, aber am horizont zeichnen sich ein paar palmen ab. eine oase? wieder mal müssen wir halten um zu düngen und vor uns hat es ein weisses schild. ein wegweiser ohne innschrift? des rätsels lösung ist auf der anderen seite. wir grinsen: eine warnung steht da drauf, in roten lettern, hier soll es explosiv sein. aha.. gut zu wissen ;-).

wir fahren weiter und werden vom nächsten, noch grösseren, auf unserer seite wiederum weissen, schild darauf hingewiesen, dass wir soeben ein militärgelände durchfahren haben. wieder wird vor explosivem gewarnt.. ;-)) nochmal glück gehabt ;-). wir sehen den lastwagen wieder vor uns, und an seiner schnauze; die panam.. ja, wirhier. wo ist cola? wasser ist weg, weil lastwagenfahrer gefragt und ganze flasche genommen ;-). so geht das.

wir fahren also weider auf asphalt und so geht es flott bis ica. und wie immer, wenn man dann mal cola sucht, hat es plötzlich nirgens einen ciosco (die sind sonst überall!!). ica, die stadt in den sanddünen sieht bei sonne doch viel einlandender aus. wir fahren ein, fredel findet schlussendlich doch noch mein ersehntes cola und fragt grad nach dem weg zu einer kleinen oase an einer lagune. kann es ja mal geben, wir verfahren uns und enden in einem slummässigen aussenquartier. fredel bringt es auf den punkt: in südafrika wären wir wohl verlohren. hier hilft man uns aber freundlich und bald sind wir wieder auf kurs.

was für ein anblick, eine kleine lagune mitten in den riiiiesen sanddünen, wow!! wir haben vom reiseführer eine adresse, wo man das matzmobil hinstellen kann. der hotelbesitzter kommt eh grad des weges und steigt uns fast ins fahrerhaus. wir können bei ihm stehen, gratis. aha, seltsamer kerl, aber ganz nett, wie sich später rausstellt. wir stehen also bald neben dem hotel und können wc und pool brauchen. zum baden ist uns aber ganz sicher nicht zu mute, zumindest gudi und mir nicht ;-).

ich verzieh mich ins schlafgemach, gudi und fredel hängen sich an den schatten draussen. mein bauch quält mich weiter, ich kann das schöne vogel-gesang-konzert der tropenklasse fast nicht geniessen. etwas später ruft mich gudi raus, sie hat einen knallroten v ogel entdeckt. schönes tier. beim hotel hat es noch lärmende papgeien, schöne geräuschkulisse hier. etwas frische luft tut auch mir gut und ich begleite gudi noch zu einem spaziergang. sie wird heute zusätlich noch vom "hitzgi" gequält.. poor here. mit eben so einem schluckauf-anfall fragt sie sich noch nach dem stand der dinge in sachen fussball wm durch ;-).

der kleine ort um die palmen-oase ist echt schön gemacht, friedlicher platz. kein wunder zieht das reisende an. wir schlendern also der promenade entlang und sind bald müde. zurück im matzmobil macht gudi reis zum znacht und ich leg mich alsbald ins bett. fredel gönnt sich ein freitagszigaret und dann sind wir beiden schon im bett. da liegen wir auf 2 m x 1.60 und sind doch meilen voneinander entfernt. gudi "hitzgt" weiter vor sich hin, ich schlaf bald ein. die party im hotel neben uns stört mich nicht weiter, bald bin ich im reich der träume.

die frauen hatten den teufelseiern wegen nicht wirklich eine geruhsame nacht. immer wieder knallte die türe, was mich aber nicht sonderlich störte, da ich wohl noch genügend abwehr stoffe von der letzten eier vergiftung in mir hatte...

noch vom bett aus beobachte ich zwei gestalten die vorne an der klippe stehen, und man glaubt es kaum am fischen sind. an und für sich sind klippenfischer nichts sonderbares, aber wenn die klippen 60-70m abfallen, finde ich dies einen ziemlich abstrakten platz... wie auch immer. uns ziehts weiter, quer durch den nationalpark, um dann irgendwo östlich an die panam zu stossen. das erklärte tagesziel ist die oase bei ica. was wir noch nicht wissen, der weg dahin ist kein wirklicher weg, und die pisten im nationalpark sind verwirrlich und unübersichtlich.

kaum losgefahren, immer der grössten piste oder den meisten spuren folgend, werden wir von einer wüstenlandschaft verschluckt. wenn wirs nicht ganz genau wüssten - was wir aber tun, schliesslich haben wir ja gudi dabei - hätten wir das gefühl in einer endlosen sandwüste wie der sahara zu stecken. nach geraumer zeit, und vier fünf unsichern abzweigern kommen wir mal wieder in die nähe vom strand. links und rechts sind einige häuser zu erkennen, welche auch auf der park karte eingezeichnet sind. aber welche piste nun em ehesten richtung panam führt ist beim besten willen nicht zu erkennen.

einige paris dakkar trainings kilometer weiter - wir sind unterdessen überzeugt auf der richtigen piste, welche dem strand entlang nach ica führt zu fahren - berichtet uns ein einheimischer der hier in einem bretter verschlag wohnt, dass dieser weg nichts für unser grosses fahrzeug sei, und wir besser wenden und den anderen spuren folgen sollen. machen wir doch, und fragen uns nach wenigen metern schon, welche spuren genau er wohl gemeint haben könnte.

die sand und dünen landschaft ist eindrücklich. das fahren auf dem festen aber nicht harten untergrund macht spass. nach längerem sandkurfen - sowie einem aus dem all ersichtlichen liebesbeweis ( in den sand gefahrenes herz ) an meine frau ( ihr gehts nicht sehr gut, und sie hat nur noch den wunsch nach einer grossen flasche cola ) - treffen wir irgendwo mal auf eine grosse breite spur. ich entscheide mich, richtung ica, nach rechts zu fahren. etwa eine halbe stunde später, immer noch irgendwo im no where, kommt uns mal ein lastwagen entgegen. kaum gefragt, haben wir schon gewendet, und der lastwagen fährt uns voraus. ich wende den - von don rene beim motorrad fahren gelernten - versetzt fahr trick an, was aber meine beiden mitfahrerinnen nicht so wirklich verstehen wollen.

bald kommt dieauf der park karte verzeichnete oase pozo santo in sicht, und wir haben endlich mal wieder eine ahnung wo wir uns befinden. bei einem toiletten stop, übrigens nicht der erste und nicht der letzte heute ( die devils eggs haben immer noch ihre teuflische wirkung auf darm und magen trakt der beiden chiccas) entdecken wir dann auch mal noch ein hinweisschild, welches von der richtung, woher wir kommen nicht ersichtlich war. zona militar! area explosivo! militär gebiet, bombenstimmung! war wohl doch ein weiser entscheid, auf die mädels zu hören und den leicht versetzt fahr trick nicht mehr anzuwenden.

an der panam angekommen fragt mich der fahrer des trucks für einen schluck wasser, worauf er dann mit der eineinhalb liter wasserflasche abmarschiert einsteigt und auf und davon fährt...... auch wir fahren. endlich wieder panam unter den rädern, einer flasche cola entgegen. aber bis ica ist kein kiosco zu sehen ( logisch wenn man dann mal einen braucht ) in der stadt angekommen, kriegt dann ruscheli endlich ihr langersehntes magen beruhigungs getränk, und ich die info wos langgeht zur oase.

as usual fahren wir erst mal an der abzweigung vorbei, und merken unser falschfahren erst, als wir schon wieder fast in der wüste sind, und auf einer müllhalde stehen. auf dem rückweg kaufe ich im chinesen krämer laden wo ich vorher schon war gleich nochmal zehn mütschli inklusive schoggistengeli. ein untrügliches zeichen dass mein magen mal wieder richtig funktioniert.

nach dreimal fragen haben dann auch wir die oase gefunden. auf der suche, des im führer verzeichneten standplatzes, steigt uns ein ganz eifriger informant, völlig aufs trittbrett, und fast in die fahrerkabine, was mich sehr stutzig macht. aber gleich darauf stellt sich heraus das luco der besitzer des eben gesuchten hotels mit standplatz ist, und er uns gleich einlädt, gratis bei ihm zu stehen, den pool und die toiletten zu nutzen.....

für die toiletten benutzung sind vor allen die magendarm rumorenden frauen froh, und nehmen den service auch sofort in anspruch. dann richten wir uns auf dem gemütlichen sandigen, mit bäumen umgebenen platz ein, lassen die ruhe und die wärme der oase auf uns wirken, und den nachmittag an uns vorbei ziehen. zum znacht bereitet unser au pair eine pfanne reis, ich verfeinere meine ration mit einer büchse ärbsli, und gönne mir zum dessert noch ein freitags zigaret. als ich wieder reinkomme sind die mädels bereits im bett, gudi gibt noch ein paar hick ups von sich, und schnitz verzieht sich in die hinterste ecke unserer liegewiese......

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



info@matzmobil.ch