tagebuch 22. juni 2006
peru / parracas playa athena - klippe la cathedral


morgenwanderung von aggressiven jakobsmuscheln.....
die nacht hab ich nichts erfreuliches geträumt und so muss ich am morgen zuerst mal etwas gute laune kriegen. das geht aber flott und bald sitzen wir am zmorgentisch. gudi hat kaffe gekocht für uns, auch sie ist im kreis der milchüberkocher aufgenommen seit heute ;-)

dann rücken gudi und ich aus, einen wüstenhügel der umgebung zu erklimmen. heute wird klar, unser funk ist nur spielzeug, da haben wir müll gekauft (oder die richtige einstellung noch nicht gefunden?).. schade fürs viele geld. aber was will man machen. den genuss des spazierganges lassen wir uns nicht nehmen. wir diskutieren über intensives und wir sind beide dankbar, dass wir nicht alles so eng sehen müssen und auch mal neue wege ausprobieren, um unsere lebensqualität zu steigern.

auf einem schönen hügel angekommen geniessen wir den ausblick auf die bucht unten, auf die schön geschwungenen hügel um uns, die kleinen farbigen steine unter unsern füssen. der richtige ort die "neuen" übungen zu machen. ich versuch wiederum, so viel wie möglich nachzumachen und geniesse alles nicht zu knapp. gute sache für mich, da bin ich überzeugt. uns weht ein frischer wind um die ohren und bals setzten wir uns wieder in bewegung, abwärts.

geschichten über den wüstentrip von gudi werden von mir mit interesse aufgenommen und bald sind wir wieder im matzmobil. fredel sitzt am compi und zieht nervig seine augenbrauen zusammen, als die tür nicht so richtig zu gehen will. irgendwie nervt mich das gesicht dann von fredel.. seltsam.. aber da treffen wohl wieder mal verschiedene welten aufeinander. mal schauen, wies weitergeht, so ganz entspannt ist die atmosphäre zwischen uns nicht. für fredel wär natürlich alles in ordnung, liegt also an mir. vielleicht stimmst sogar. hab auf jeden fall nicht überaus lust, ihm zu nach zu kommen.

gudi hält sich draus mit den worten: da mach ich nicht mit. das gefällt mir!! fredel geht dann mal raus, ich tippe eben diese worte und das mach ich gern so.. hab grad lust, den frust niederzuschreiben. um was es genau geht, weiss ich zwar nicht, aber eben, irgendwas liegt in der luft. mein schreibfluss wird mit einer delfin-warnung unterbrochen.. tatsächlich springen die schönen "fische" im meer rum.. das hätt ich hier niemals erwartet, echt. gudi hat mit den tieren einen guten draht, liegt sicher daran, dass sie hier sind.

dann tauch ich ein in meine ego welt und häng in die matte, lass fredel und gudi ihren meeresgrill, den sie gestern bestellt haben, geniessen. passt so. ich gönn mir einen teller pasta mit tomatensauce und schwenke hin und her, schau aufs meer, les ein paar zeilen, bin bei mir und nirgens anders. die welt um mich interessiert mich nicht im geringsten. vom grill mach ich noch ein paar fotos, das ist das einzige was ich beitrage. dann wieder in meine hänge-welt.

dann gehts ans zusammenräumen, wir fahren noch etwas in den nationalpark rein. ein stop beim museum, da soll es duschen geben, die finden wir aber nicht, also weiter. ja, heut haben wir mal weider so ein richtiges querfeldein-auto.. die pisten sind überall in der mondlandschaft verteilt und wir nehmen irgend eine, die in der richtung stimmt. wie auf einem anderem planeten kommen wir uns vor, wenn da nur nicht all die spuren wären. wir fotografieren, geniessen, staunen. schöner park, echt. und wir, für uns. unser nächstes ziel, la cathedral, ein klippenbogen. den fahren wir bestimmt nicht auf der hauptpiste an, aber auch wir kommen an den schönen ort und staunen erneut. und etwas durchschütteln hat noch niemandem geschadet. aussert gudis rücken? wir lassen sie meistens auf dem normalen beifahresitz fahren, und fredel oder ich nehmen den improvisierten. wir haben gesunde rücken und hängen tun wir ja auch gern.

wir sind also auf der klippe bei la cathedral, gehen runter und sind erschlagen von dem schönen ausblick.. wow. hier bleiben wir, ganz klar. fredel richtet uns die aussendusche ein und bald können wir mit dieser gewaltigen kulisse, an der sonne (gudi hat echt die sonne gebracht, hier sollte es ja nebel haben) duschen.. ist da schön!! kuschelmässig setzten wir uns dann an die vaio dame und schauen die videos von supperwurm an. es wird gelacht, nicht zu knapp. jetzt versteht auch gudi unsere sprüche besser, ode!!

mich ziehts nochmal runter zu dem schönen klippenbogen, ich lass mir den kalten wind um die nassen haare wehen und geniesse. auch ein geiervogel, marke schmittchen schleicher, gesellt sich zu mir. vor mir sauen die anderen küstenvögel im aufwind, das meer schlägt gewaltig gegen die steilküste, der wind, die farben.. unbeschreiblich schön. ich lass mir zeit, dann vertreibt mich aber die kälte ins matzmobil. da beschliessen wir, einen film zu schauen. gudi kocht uns teufels eier, und es werden teuflische dinger, aber dazu später.. ich hab gar nicht gross hunger, meine spagetti portion war doch etwas zu gross ;-).

wir präparieren alles für die movie night aber unser externes will nicht. gibts ja nicht.. was ist denn da los?? vielleicht falsche vipes hier? nicht verkrampfen, gemeinsame filmsession absagen und gudi alleine einen film schauen lassen (wir haben die auf dvd schon gesehen). noch zum znacht. die teufelseier sind meisterklasse und ich freu mich so richtig, dass gudi etwas frischen wind in die matzmobilküche bringt. ja, auch ich hab mitgegessen, war es doch zu gut.

noch was: gudi hat sich noch nicht so ganz damit agbefunden, dass wir so früh schlafen gehen ;-)))) aber ist so, echt!

wer hätte gedacht, dass das müesli wirklich wunder wirkt. ich konnte seit langem mal wieder eine ganze nacht ohne irgendwelche notfallmässige toiletten stops durchschlafen. die konsistenz prüfung heute morgen lässt auf eine völlige magen darmtrakt genesung hin schliessen, was unserem heutigen mittags geschlemme nur zu gute kommen kann.

aber bevors so weit ist, müssen erst noch ein paar stunden verstreichen. die mädels gehen auf eine wüstenwanderung, und ich richte mich im schreibschtübli ein, und verbringe den morgen mit zwei tagesberichten tippen. genau als die beiden wüsten mäuse wieder am eingang stehen bin ich mit dem zweiten tagesbericht fertig. mein hinweis an gudi, dass wenn die türe nach dreimaligem zuknallen immer noch nicht zugeht, eventuell unter umständen vielleicht das bodenmätteli eingeklemmt sein könnte, sowie meine heutige persönliche gesichtsaustrahlung kommt schine irgendwie in den falschen hals......? wir entscheiden mehr oder weniger stillschweigend, uns heute wohl lieber in ruhe zu lassen und einander aus dem weg zu gehen.

zu meiner eigenen, sowie zur entspannung der allgemeinen lage, hole ich meine angelrute, und versuche einen kleinen anteil an unseren heutigen mittags grill beizusteuern. in der ruhigen bucht hats aber zuviel gemüse im wasser, und ich bin es bald leid immer wieder algen von meinem köderfischchen zu pflücken. besser ein wenig in die hängematte liegen, geist und seele baumeln, und langsam aber sicher den mittag auf uns zukommen lassen. es ist für aussenstehende wohl fast nicht zu verstehen, wie gewaltig meine vorfreude auf die parillada ist. seit einer ewigkeit halte ich schon ausschau nach einer gediegenen sauberen, frischen, freundlichen atmosphäre, wo ich mir den bauch mit meeresfrüchten vollschlagen kann. und hier in dieser kleinen, friedlichen fast menschenleeren bucht, ist es endlich soweit. und frischer können die zutaten nicht sein.

gudi und ich halten es nicht mehr aus. es ist schon mittag. miguel wird informiert, dass er mit den vorbereitungnen langsam aber sicher beginnen kann. wir beide mit einem kühlen bierli mittendrin, voll dabei. ein netz sack wird aus dem meer geholt, krabben und muscheln herausgpflückt, mit dem messer geknackt, gereinigt und zum grillen vorbereitet. unterdessen ist wieder ein taucher mit reicher beute zurückgekehrt. und da miguel keine jakobsmuscheln in seinem sortiment hat, kaufe ich drüben gleich noch sechs dieser deikaten köstlichkeiten. während gudi und ich die dinger im schüsselchen genauer beobachten, und etwas näher gehen, fangen die muscheln plötzlich ziemlich heftig an zu schnappen, und erschrecken uns beide schier zu tode. aber bald ist schluss mit wasser spritzen, und schon schmort alles auf dem grill.

wir beiden haben ein riesen gelage, unter miguels unterstand. die leergegessenen muscheln werden einfach rückwärts übers mäuerchen ans ufer geworfen. der taucher von dem wir die jakobsmuscheln kauften, hat wohl das schlechte gewissen wegen den 5 soles = sfr. 2.-- für die muscheln geplagt, und er hat uns noch einen flunder auf den grill spendiert. als unser gelage langsam dem ende zugeht, ist es bereits drei uhr, und die frauen entscheiden, noch ein stück weiter in den national park rein zufahren.

ich gehe zu miguel und erledige das finanzielle unseres mittag essens. und genau dabei passierts mal wieder, dass ich sprachlos bin. zu perplex zu überrascht, über die überrissenen 70 soles welche die marisco platte mit den zwei bierchen kostet etwas zu erwidern. in europa würde man luftsprünge machen, würde einem ein solches 2 personen gelage für sfr.25.-- serviert. aber in peru ist dies dann doch ein bisschen überrissen. was solls, wir habens genossen, es war weltmeisterliche extra klasse und es war frisch wie noch nie was......

schnell ist alles fahrbereit gemacht, und wir sind nach einer kleinen zusatz huelta - wie könnte es auch anders sein - auf der piste zu einem weiteren strand oder aussichts punkt oder was auch immer uns dann erwartet unterwegs. die piste ist mehr oder weniger offroad, und schine manövriert uns den spuren entlang bis zum aussichts punkt la cathedral. 126 meter über dem meer ist ein perfekt ebener platz mit gewaltiger aussicht, wo wir uns sogleich einrichten. während ich die aussen dusche einrichte und den katheter setze geniessen die frauen den ausblick auf das, vom wind und wetter ausgewaschene meeresportal.

bald darauf geniessen wir alle eine aussendusche mit gewaltiger aussicht. dass der wassersparhan nicht mehr abgestellt werden kann spielt dabei gar keine rolle, und wird gleich als akkustischer duschhan umfunktioniert. einer ist am duschen, einer drinnen am wasser regulieren. dann, sauber gedüschelet und gefenijälelet bereitet uns gudihui ein kaltes plättli mit devil eggs = teufels eiern. hartgekochte eier, das eigelb mit mayo, senf und kräutli gemischt. die eier werden ihrem namen später noch gerecht werden.....! zum essen zeigen wir gudi die superwurm rahel trötzli dvd und wir lachen nicht zu knapp. das lachen verstummt aber gleich danach, als wir uns einen dvd von der harddisk anschauen wollen. das gerät streikt, hat einen wackel wird vom compi nicht erkannt und macht uns grad ein bisschen sorgen, sind doch alle sicherungs kopien da drauf.

gudi darf sich in ihrem bett einen ego film anschauen, während schnitz und ich im schlafzimmer versuchen soviel distanz wie möglich zwischen uns zu bringen, und möglichst ohne den kleinsten körperkontakt einzuschlafen.

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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