tagebuch 02. juni 2006
peru / vor abancay - nationalpark pampa galeras


langer tag zwei tage fahren, keinen meter tiefer unten....
gut geschlafen hab ich und ich bin früh wach, fredel auch. ich lass ihn nicht auf die uhr schauen. sonst wär er grad wieder müde geworden (psychisch ;-). mein jünglin widmet sich sogar noch der aldeheizung und macht eine testreihe und wir trinken kaffe, ich fotografiere die fichten (gemäss fredel sind die nadelbäume solcher art) und die berge und wir machen uns bereit und als wir losfahren ist es doch tatsächlich erst sieben uhr!! absoluer rekord, gut so, es steht ein langer fahrtag an.

kaum auf der hauptstrasse sicht auf die serpentinen runter und auf einen knallorangen käfer (bubbles) der etwas überladend ist. das will ich fotografieren und halte vor der nächsten kurfe und das schöne auto kommt und kommt nicht. irgendwann rollen wir weiter und sehen den käfer am strassenrand, motorhaube hingen offen, die insassen draussen am warten.. das kleien auto muss auskühlen ;-). dann eben hier ein foto und wild winken und daumen zeigen den insassen ;-). wir sind also nicht die einzigen, die mal warten müssen, bis das wasser kühlt ;-).

es geht runter und runter und wir vernichten höhe. ich bin froh, hat es nicht allzuviel verkehr, weniger risiko von einem kurfenschneidenden peruaner angefahren zu werden ;-). ich veranstalte mal ein ratespiel und fahr auf der anderen spur "weisch was i bin??". fredel begreift nicht grad ;-). ein peruaner natürlich!! bald fahren wir in ein grosses kaff ein und müssen, immerhin nur, 1x nachfragen. ein afrikanisch aussehender polizist mit bösen narben im gesicht zeigt uns, wos langeht.. wir waren nicht schlecht ;-).

auch passieren wir einige zahlstellen, aber richtung norden kostet es nichts, seltsames system.. aber wir sind natürlich froh drum ;-). irgendwann sind wir in der talsole und fahren dann dem schönen fluss entlang richtung west, richtung meer. aber das meer soll verdient sein, noch viele höhenmeter gilt es zu erklimmen und zu vernichten. nun sind wir mal in den steilen tal drinnen und geniessen die ausblicke auf das wild schäumende nass (fredel meint truchas zu sehen ;-). die hügel sind nicht grad üppig bewachsen, eher ein wildes tal. die aloe-pflanzen haben grosse stile in der mitte, die gegen den blauen himmel einfach genial aussehen. viele bäume sind von moos oder kaktuss-artigen pflanzen befallen und so der lebensenergie enzogen worden. tot. sieht traurig aus.

bein fahrerwechsel check ich die stange unter dem auto, die mit der lenkung zusammenhängt und mich dünkt die so krum heute.. muss das so sein? und so locker - das muss wohl so sein, hat kugelgelenke, so stellt fredel fest. na ja, hoffentlich lenkts weiter ;-). wär nicht sooo gut, wenn wir die richtung nicht mehr bestimmen könnten, gerade in den bergstrassen hier.. da hat es selten leitplanken und es geht steil runter ;-). weiter gehts dem fluss entlang.. die strasse ist in blendendem zustand.. aber da stehen plötzlich rinderkinder auf der fahrbahn, ein schlechtes omen?? nein, es kommen noch viel der tiere und schauen uns halb vorwurfsvoll an, dass wir auf ihrerm "platz" durch wollen ;-). gärn rinderkinder..

dann geht es in serpentinen wieder den berg rauf und unser matzmobil will eine pause, das wasser ist zu heiss. wir lesen in den büchern nach, warum das sein kann und dann machen wir noch eine testreihe mit höheren touren fahren, scheint zu nützen. mal schauen. auf dem pass sehen wir 2 kondore, riesenvögel!! und dann gehts mal wieder runter. in einer talsole ist ein bergbauer nicht schlecht eingemauert (siehe foto). auch einen privaten see hat er.. nicht schlecht. dann gehts wieder auf 4'500 müm rauf und da oben verbrennt im abstand von je etwa 50 meter jemand alte pneu am strassenrand?!?! wir könnens uns nicht erklären warum. an dieser stelle: überall am strassenrand hat es riesen schilder, dass man die natur respektieren soll, die fauna, die flora, die tiere, die umwelt ist ein kostbares gut etc.. und wirklich es hat viel weniger müll, als wir das zb von chile gewohnt sind. machen die peruaner gut!! aber eben, das mit den reifen verbrennen?!?!

auch hat es überall riesen gelände mit tausenden von lamas oder alpacas. die werden hier im grossen stil gezüchtet. ich lug mich um nach einem mittagspausen platz der inicht über 4'000 müm ist.. schlechte karten. irgendwann geb ich auf und wir halten eben auf einem pass, wiederum auf 4'500 müm. wir sind es uns ja nun gewohnt ;-). wir essen den resten käse und etwas brot und geniessen den ausblick auf die unendlichkeit der berge hier. dann passieren wir unzählige bergseen, in einem stehen die flamingos und es geht auf und ab und auf und ab. hier scheint es vor kurzer zeit geschneit zu haben. an den schattenhängen hat es noch einen "flaum" des weiss zu sehen.

es geht wieder rein in, auf terassen, bewirtschaftete landschaft. noch immer fahren wir auf guter strasse in ein grosses dorf ein, in eine stadt wohl eher, oder in ein chaoten kaff ;-). just an der dorfeinfahrt wechselt der untergrund auf eine lausige staub-holper-die-polter-piste ;-). hier müssen wir durch, aber wo? uns helfen die einheimischen mit richtungs-winken und wir fragen ab und zu. lachen müssen wir nicht zu knapp ab dem weg, den wir hier fahren müssen, gibts ja nicht. hier fahren auch lastwagen durch ;-). arme einwohner, die schlucken nicht zu knapp staub. aber das scheint auf die laune nicht zu drücken. uns lachen alle an, winken uns zu und helfen uns, da durchzukommen ;-). mir fallen vor allem die jungen mädchen auf, die sind sonst eher zurückhaltend oder zu cool drauf um uns zuzulachen. hier aber lächeln mir ganz viele zu und ich zurück. mir bleiben die mädchengesichter so richtig als bilder im kopf.. schönes erlebnis.

am dorfausgang hat es noch einen militärposten wo alle wie bekifft rumhängen, und 2 polizisten meine: die strasse die weitergeht, wäre so gut wie die durchs dorf ;-)).. so schlimm ist es dann zum glück nicht. aber mehr als 40 können wir nicht fahren, ist das ausweichen der schlaglöcher doch zu tricky ;-). die strasse schlängelt sich einer talseite entlang in die unendlichkeit ;-). kinder spielen fussball auf der strasse (wo sonst, bei den steilen talflanken) und winken uns lieb zu und übergeben ihr fussballfeld, so dass wir passieren können.

wir halten schon ausschau nach einen schlafplatz und checken eine flussplatz aus, zu schräg, es geht weiter, es geht wieder rauf, wir sind nun an der anderen talseite ;-). und es geht bergan und so können wir auch noch die letzten sonnenstrahlen reinziehen. es geht noch durch eine steile steinschlucht und dann auf eine ebene (vorher noch eine zahlstelle, hier oben.. ). nach einem militärposten lenken wir zu einem rinnsal ein, gerader platz, etwas weg von der strasse, das muss gehen für eine nacht. fredel ist wohl auch dankbar, dass wir resten von gestern aufwärmen können. wir essen gut und ich wasch noch ab.

dann noch etwas lesen und die kalte luft zieht über unsere nasen.. das wird eine kühle nacht und fredel löscht aus liebe zu mir, auch bald sein licht, so dass wri beide schlafen können.

früh ists, und zwar so früh dass schine mich gar nicht wissen lassen will wie früh. spielt auch keine rolle, wir sind wach, der blaue himmel leuchtet einladend durch die fichten, und wir wollen die anden verlassen, und ans meer. nach obligatorischem zmorgen kaffe sind wir ziemlich schnell fahrbereit, und lassen uns serpentine um serpentine dem nächsten ort entgegen rollen.

in der stadt angekommen, sind wir etwas desorientiert in den gassen unterwegs - hat jemand etwas anderes von uns erwartet ?- bis uns ein afrikanisch anmutender polizist freundlich den richtigen weg nach nasca weist. aus der stadt raus, auf der anderen seite des tales wieder die serpentinen hoch, das matzmobil wird gefordert, macht aber das auf und ab locker mit. wieder auf einer hochebene angekommen, wieder auf 4'000müm sind die dörfchen weit verstreut. und wo's eines hat, sitzen die leute entweder am strassen rand und geniessen die morgensonne, sind mit den kolkosen am strommasten stellen oder kanal ausheben.

alle winken uns freundlich zu, einige der herren salutieren sogar, es scheint trotz der unwirtlichen höhe und den harten bedingungen ein freundliches und humorvolles völckchen zu sein hier oben. nach einer weiteren talquerung mit matzmobil internen gratulationen für die tausend metrigen höhen schritte, passieren wir wieder ein altiplano. hier ist die grosse kolkosen losung: pro alpaca. wir sehen auch das eine oder andere fell am trocknen, aber es sind nicht gerade die schönsten und flauschigsten teile welche hier oben fabriziert werden. wieder sitzen ganze dorfgemeinschaften am strassenbord und schauen dem verkehr zu. am ende des einen weilers, zwischen strasse und hauseingang sind zwei guapas in tracht, erstaunlicherweise am beach volley ball spielen... wo doch fussball wm angesagt ist, und jeder der nur ein ball ähnliches rundes objekt besitzt, am ebensten platz im dorf - was meistens die strasse ist - am kicken ist.

wieder bietet uns die landschaft einblick ins nächste tal wo sich wieder eine grössere ortschaft befindet. die serpentinen runter sind gesäumt von interessanten felsformationen, welche zur näheren betrachtung und vielleicht sogar zum klettern einladen würden. aber erstens suchen wir nicht neue gebiete zum einrichten, und zweitens sind wir auf dem weg nach lima. in der einen spitzkehre verpasse ich doch glatt ein offrad spur die irgendwo hinter die felsen geführt hätte, und vielleicht ein nettes übernachtungs plätzli abgegeben hätte. aber wir bleiben beide zuversichtlich, und erwarten nach der ortschaft am bach einen weiteren platz.

zuerst müssen wir aber durch das städtchen durch. und das ist gar nicht so einfach. erstens weil am dorfeingang fertig mit eitel asphalt und schöner strasse ist, und zweitens hier es auch niemand für nötig hält, irgendwelche wegweiser anzubringen. zweimal werden wir von passanten per handzeichen weitergeleitet, ohne dass wir überhaupt zu fragen brauchen. es scheint dass das problem von den fehlenden wegweisern bekannt ist. eine viertelstunde später haben wir die umfahrung für vehiculos pesados welche einer eher schlechten offrad piste glich hinter uns, und zwei junge soldaten haben uns die fahrt- richtung bestätigt.

die strasse macht beim bach eine spitzkehre, und hat sogar eine abfahrt ans ufer. der platz da unten ist aber für unseren geschmack etwas zu schief und abheltig, also fahren wir auf der anderen seite der brücke wieder die den berg hoch. auch hier bietet sich wieder nichts, und wir können bei jeder kurfe noch so lange hälse machen, bis wir wieder oben auf dem plateau fahren findet sich kein übernachtungsplätzli. hier oben - man stelle sich vor, wir wollten vor zwei tagen so schnell wie möglich auf meereshöhe runter - wir sind mal wieder auf 4'300müm, beginnt der vicuña nationalpark, und wir sehen die chancen auf ein ruhiges plätzli schwinden.

es eröffnet sich uns eine riesige fläche mit sanften hügeln, über und über mit grasbüscheln geschmückt. linkerhand ist alles eingezäunt, rechts ruft die freiheit und der asphalt streifen zieht sich wie eine schwarze schlange mittenduch. nach einem verlotternden mitlitärgelände sehen wir eine spur von der strasse weg zu einem fast vertrockneten flusslauf. diese möglichkeit lassen wir uns nicht entgehen, auch wenns wieder mal auf 4'000m oben ist, aber wenigstens kann man hier ein wenig weg von der strasse stehen.

schnell sind wir eingerichtet, schnitz denkt einmal mehr, zwei ecken weiter und lässt mich schon in flucht position parkieren. nicht dass hier das fluchtpotential grösser wäre, aber auf dieser höhe, mit der nächtlichen kälte, goutierts das matzmobil enorm, wenns am morgen nicht allzusehr rumzirkeln muss - was ich persönlich nur allzugut nachvollziehen kann - die resten von gestern sind schnell aufgewärmt, und wir sind schon bald im bett. gerne hätte ich heute mal etwas länger als bis acht gelesen, aber um fünf vor wurde vom feldweibel ein allgemeines lichterlöschen befohlen, und ich wurde zum schlafen genötgt!

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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