ich hab gut geschlafen nach dem gestrigen schönen tag. es ist bitter kalt in unserem zuhause und ich sehn mich langsam aber sicher nach einer heizung. würde am liebsten grad alles ausbauen und flicken.. aber eben, nicht der richtige ort und heute gehts ja weiter. wir werden nach peru einreisen. also alles verstecken was nicht erlaubt ist und zusammenräumen.
zum abschied erde ich mich am schönen titicacasee uns giesse den gesetzten baum. auf dass er gross und stark wird.. wir fotografieren nochmal das geschmückte matzmobil in der morgensonne und dann lenk ich auf die grosse strasse ein. fredel neben mir ist eher am vegetieren. heut ist gesundtag, ohne kaffe kann man ihn anscheinend nicht brauchen. ich lass mich, da noch nicht, beirren und fahr richtung peru, mit dem bündel mensch neben mir. es geht nicht lange und wir stehen am zoll. wir werden mit händeschütteln und ein paar stempeln von bolivien verabschiedet (fredel vergisst noch fast den ordner mit allen dokumenten, aber er ist eben noch nicht so fit) und ein paar meter weiter wieder mit stempeln und guten wünschen in peru begrüsst und in dem grösst je gesehenen buch eingetragen..
das wars schon?? nein, noch eine schranke, oder besser eine gespannt kette. nochmal müssen wir die pässe rauskramen und rein zur polizei. wir werden das ein oder andere gefragt, pannendreieck (ja 3) zum beistpiel.. und dann noch medizin. wir denken uns wohl beide das selbe: besser nein sagen, vielleicht gibts ja medis, die nicht zugelassen sind. aber falsche antwort. der polizist meinte wohl bordapotheke und will uns zu einer straffe überreden weil wir diese nicht haben.. dochdoch, die haben wir und zahlen tun wir nichts. er jammert weiter und schlussendlich zeigt sich fredel grosszügig und verteilt migros budget kaugummi ;-). die fragen, ob da drogen seien bringt alle zum lachen.
nun sind wir durch und gratulieren uns gegenseitig. welcome to peru.. wir sind drin. das matzmobil wollten sie übrigens nicht sehen, die blumen haben etwas anlass zu diskusionen gegeben, sie haben sie uns aber gelassen (scheens matzmobil). es geht beschwingt weiter und dann, dann kommt nichts mehr aus dem motor unseres gefährts.. ich berichte das fredel und lenke mit dem letzten schwung einen guten platz zum stehen an. wir lesen nach, wenn dieses bild aufleuchtet, bucher garage anfahren, aha.. das hatten wir doch schon, ganz am anfang der reise, als wir von buenos aires losfuhren.
ich starte nochmal und alles geht wieder.. komische strahlen in der luft, etwas falsches geschluckt. wie auch immer, es fährt und wir bremsen bald wieder ab, auf der strasse hat es einen teppich aus scherben.. was soll den das? wir kontrollieren die räder, alles gut und weiter. fredel jammert noch was, dass das vorhin der erste kuss heute war heute (er wolle mehr als nur einen kuss heut morgen, ich eben nicht) und dann hängt er wieder in den seilen, der seiler.
es gilt, die ersten eindrücke vom neuen land zu sammeln. nicht viel anders als bolvien, viel landwirtschaft, alle am ernten und arbeiten, viele rinder, noch mehr schweine, häuser mit mustern drauf, überall werbung von wegen wahlen (stehen die an??), gute strassen, menschen winken uns zu, viele lachende gesichter.. schön hier. einen unterschied erkennen wir nach einer weile: es hat unendlich viele 3-rädrige fahrräder mit einer grossen ladefläche vorne. da wird einfach alles draufgepackt. anfangs haben wir uns ab den überdiemensionalen federn gewundert (unter der ladefläche), aber es wird rasch klar dass die absolut nötig sind. ein rätsel bleibt: wie wollen die fahrer sehen wos lang geht, wenn sie meterhoch beladen sind..
es geht durch die ersten grossen orte, die mit überdeminsionalen kirchen bestückt sind und ein grosses station darf nicht fehlen. nun steht fahrerwechsel an, ich frag fredel, ob er sich das zutraut - kein problem. o.k. sein späterer kommentar nach durchfahren einiger schlaglöcher: hab ich nicht gesehen veranlasst mich dann doch etwas am zweifel seiner heutigen verfassung. ja, er ist nicht grad eine frohnatur heute. irgndwie beginnt mich das etwas zu nerven. wir nähern uns dem ende des titicacasee und dann gehts in eine strohfarbene ebene rein.
es folgen 2 städte, in der einen sind sie am demonstrieren, in der anderen winkt uns ein tropenhelm bestückter polizist zu, wir können fahren. ab und an winken uns passanten ganz eupohorisch zu, vielleicht kennen sie den brauch von copacobana? da hatte es zwar wirklcih NUR bolivianer. fredel ist ein einem ort, für meine verhältnisse, etwas nah an den anderen fahrzeugen dran.. ich bibbere.. aber es geht alles gut. ich bin trotzdem froh, macht er das.. städte sind nicht mein lieblingsterrain.
alles scheint hier ein klein wenig chaotischer, alles ist überladen und farbig und laut. ich bin froh, als wir die städte hinter uns haben und übernehm das steuer. die strasse wird recht schlecht und ich geb mir alle mühe, den löchern auszuweichen. einmal gelingt das wegen gegenverkehr nicht und fredel erwacht und meint: häsch das nöd gseh (hat er ja von mir gehöhrt) - DOCH, gesehen.. er nervt mich irgendwie noch mehr.. was ist los? er pennt weiter, ich luge mich nach einem platz um und an einem wegweiser brauch ich fredels hilfe, der schaut aber nur fassungslos in die karte.. es broddelt weiter in mir, ich fahre weiter, er schläft.
nun gut, die ebene hier ist schön, strohfarben, ein fluss, ich suche weiter und als fredel erwacht sind wir bei einer brücke, hier lenken wir ein. fredel meint: das ist der beste platz den wir finden können, aha!! wie wenn er das wüsste.. nerven spannen.. als ich einparkiere schnautz er mich noch an (wirklich keine frohnatur heute, ich auch nicht mehr) udn dann ist es geschehen um friedefreudeeierkuchen. er soll das machen und dann missversteht er noch meine einweiszeichen.. nicht unser tag, wirklich nicht.. unser gemüter sind auf kampf und wir schnautzen uns nochmals an. alles will ich hier nicht darlegen, ist auch eine alte geschichte dahinter..
er meint noch: wird das jemals wieder gut mit uns?? wenn, dann ist das MEINE frage! und gestern waren wir übrigens noch im liebes-paradies, errinnerst du dich?? er geht hinter mir durch, mich schaudert ab seiner laune.. ich muss raus. er ins bett, ich raus zur brücke und da geniess ich die natur, den lauen wind, den fluss, das stricken, das sein.. uff.. viel bessere luft hier draussen. irgendwann wag ich einen neuanfang und geh rein und servier fredel eine salatgurke mit aromat. wir sind wieder etwas netter zueinander. ich koch meinem leidenden mann auch noch suppe die wir schweigend essen. ich lass den tag im wohnzimmer ausklingen, fredel ist schon im bett.. hoffentlich tut ihm der schlaf gut. ich hohl ihm noch die kopfweh tropfen raus und gut nacht.
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heut ist xsund und abreisetag angesagt. ich bin immer noch an den gestrigen notizen, als schnitz schon längst abfahrbereit ist, aber solange wir unsre verschiedenen morgenrythmen akkzeprieren können sind solche kleine zeitverschiebungen kein problem.
nach einer woche ferien am schönen titicacasee sind wir nun ausgeruht und natürlich geweiht genug, ein weiteres land andere leute und kulturen zu erleben. immer noch reich geschmückt von gestern fahren wir ein letztes mal der promenade entlang, rauf auf die hauptstrasse welche anscheinenend seit längerem im umbau ist, und wo jeden tag mindestens vier neue steine gesetzt werden. schine zirkelt das matzmobil im slalom aus dem dorf raus, alle leute winken uns freundlich zum abschied.
nicht sehr viel weiter als copacabana befindet sich der bolivianische zoll. wir halten vor der rostigen, einseitig offenen barrierere. im zollgebäude taucht erst jemand nach unserem klopfen auf. das carne wird ohne grosse umschweife abgestempelt, und wir werden zur emigration weitergeschickt. auch hier sind die zwei stempel schnell im pass, und wir sitzen schon wieder im matzmobil. zum glück fragt schnitz noch kurz nach dem dokumenten ordner..... den hab ich nämlich drinnen liegen lassen. nun ist aber definitiv zeit uns endlich auf meereshöhe zu begeben. ich bin mir nicht ganz sicher, aber schine macht wegen des malheurs ein wenig einen entnervten eindruck.
wieder im vollbesitz der dokumente, werden wir durchgelassen, und sind für kurze zeit im niemandsland zwischen bolivien und peru. der zoll hier ist kaum zu sehen, und schine ist dankbar dass ich sie auf die kette welche quer über die strasse gespannt ist hinweise. zuerst erledigen wir das carne, was erstaunlicher weise ohne grosse hilfe unsererseits korrekt ausgefüllt wird. der eintrag in das weltaller grösste buch das wir je gesehen haben - der samichlaus respektive der schmutzli würde vor neid erblassen - darf aber doch nicht fehlen. im peruanischen emigrations büro gegnüber werden wir freundlich empfangen, kriegen die stempel in die pässe und listo.
ich verstaue schon die pässe wieder im geheimfach, steige ein, und muss das ganze 20 meter weiter vorne wieder hervorholen. wir haben die rechnung ohne die polizei gemacht. auch die müssen uns registrieren, niemand wird je erfahren oder herausfinden warum... wir werden nach pannendreieck, feuerlöscher und bordapotheke gefragt. beim letzten erkläre ich dem beamten dass wir nur homöopathische mittel dabei haben, womit wir ein kreuzli statt ein gutzeichen einfangen, und was anlass zum verlangen einer (freiwilligen ) geldstrafe gibt. wir winden uns heraus, dass wir gar kein geld dabei haben und erst mal in eine grosse stadt fahren und eine bank suchen müssen. damit die armen beamten dann doch nicht ganz leer ausgehen , zücke ich das mirgro budget päckli und verteile allen einen chiclette, welche dankbar angenommen werden.
einmal mehr eine grenze ohne grössere komplikationen überschritten, was nicht heissen soll, dass es danach keine mehr geben soll...... noch während wir uns beglückwünschen und zum neuen land gratulieren, stellt das matzmobil plötzlich auf taubstumm. motorenelektronischer einspritz aussetzer, nichts geht mehr. das hatten wir schon mal in buenos aires, anhalten, ausschalten, wieder starten é voila.
ruscheli fährt weiter, weicht gekonnt allen schlaglöchern aus, soweit der einzig markante unterschied zu bolivien, und mich übermannt eine kleine - heute noch gar nie richtig verebbte - müdigkeit, und ich habe so ein flaues gefühl, dass sich schnitz schon wieder etwas ab mir ärgert....? ich schlage vor ein mittagspäusli mit einer kleinen siesta, irgendwo am see zu machen, aber das ist gar nicht so einfach. wir sehen nur härdöpfel felder, getreidefelder, kommunen am arbeiten, 48 personen - eine ganze gemeinde - strommasten stellen, ein schilf lieferanten dörfli, aber kein ausstellplätzli. also machen wir einen fahrerwechsel ohne pause und siesta.
ich bin im ausweichen nicht halb so gut wie ruscheli, erwische hie und da ein schlagloch, was jedesmal - meiner empfindung entsprechend - mit einem leichten nerven vom copiloten aufgenommen wird. dafür bin ich die ruhe - schine würde sagen penner - in person durch die nächsten zwei städtchen , von welchen wir das zweite ziemlich im feierabend verkehr erwischen. die drei räder, schlimmer als in hongkong sind überall um uns rum und fordern meine vollste konzentration. danach tauchen wir wieder in die bäuerlich, gotthelfs zeiten angehauchte landschaft ein, fahren an den überall freilaufenden schweinen, lamaherden, schafen sowie korndreschenden und härdöpfel pflückenden leuten vorbei. nach der konzentration der stadt merke ich deutlicher, dass ich nicht gerade in der besten verfassung bin. immer noch schlapp, chäppidruck, ich bin froh übernimmt schine wieder das ruder.
wöhrend sie fährt überfällt mich sofort der schlaf, und ich erwache nur, ab ein zwei schlaglöchern die schine nun auch erwischt. meine kommentare wiederholen die ihre, was nur semi gut ankommt. als dann noch ein grosser wegweiser auftaucht, hauptdirektion geradeaus asphaltiert, abzweiger irgendeine staubstrasse links in die berge rein, und ich mich auf der karte nicht gerade zurechtfinde, ist die zwischenmenschliche aura total am zusammenbrechen. ich döse weiter, in der hoffnung der käppidruck lasse dann mal nach, und als ich das nächste mal aufwache, sehe ich wenig später zwei brückenpfeiler etwas abseits der strasse, und habe das gefühl dass dies seit dem ganzen tag der beste platz ist, um etwas abseits stehen und eventuell sogar übernachten zu können.
nachdem ich die eben stellung unseres immer noch festlich geschmückten, so gar nicht unsrer stimmung entsprechende matzmobil übernommen habe, geh ich nur noch rein, knall mich aufs bett und bleibe reglos liegen. schine bringt mal noch eine salatgurke - die gewitterwolken scheinen abgezogen zu sein - ans bett. ich wälz mich nur noch kurz raus, um mit schnitz ein süppli zu schlürfen, und leg mich dann gleich wieder hin um mehr oder weniger bis morgen früh durch zu schlafen.
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