tagebuch 17. mai 2006
bolivien / bei copacobana (am titicacasee)


die überraschung ist gelungen!!!!! literarische tage die dritte oder es klopft....
wie immer erwach ich von den schritten des joggers, der jeden morgen vorbeikommt. heut kriegt fredel mal eine ladung zuneigung von mir und wir bleiben noch geraume zeit im schlafgemach liegen. dann geht fredel ans kaffe brauen und ich mach meine übungen. wir werden noch einen tag hier bleiben, wir sind uns einig. einfach zu schön ist der see und uns gelüstet nicht nach grenzübergang und dokumenten und menschen.. wobei, das mit dem menschen, das wird wiederlegt, aber dazu später..

ich verlier nicht lange zeit, noch immer steck ich im pyjama, und beginne mit dem matzmobil grossputz tag. bartolomäus und seine freunde machen ja immer so schöne muster and wände und decke und heute wird mal wieder ALLES weggeputzt. ich beginne in unserem schlafgemach und fidle alles was mir unter die hände kommt (oder eben über).. auch die fenster kriegen eine grundreinigung und vor allem die mosikitonetzte haben es mehr als nötig.. das sind so richtige staufäng.

fredel, der ist am schreiben ;-) und ich putz weiter um übergangslos zum nächsten projekt anzusetzten: kuchen backen, marmorcake.. morgen hat fredel geburtstag und da muss ein kuchen her. uns ziehts ja nicht gross ins dorf, also selber machen.. es wird sogar eine ganze tafel schoggi zerkleinert (mit dem gemüsezerhacker ;-) und schlussendlich schütt ich die helle und die dunkle masse zusammen in die praktischen bettybossi schalen aus karton. 2 schalen gibt es, die werden bald in den ofen geschoben.. aber ich hab etwas unterschätzt: die gehen mehr auf als ich dachte.. bald zischt es im quadratischen metall-ofen und als wir reinschauen sehen wir das malheur: der kuchen quillt über und tropft so runter auf den heissen boden des ofens.. hm.. nicht gut, aber was will man machen

wir probierens mit einer anderen backform als auffangbecken, die kriegt aber zu heiss, dann mit backpapiert.. nicht mal den kuchen bring ich hin :-(( ich jammere und fredel nimmt mich nicht ernst.. ich mich eigentlich auch nicht und ich lache wieder und es zischt weiter. während die beiden kuchenteile also gestalt (grosse gestalt) annehmen schlecken wir draussen am tititcacasee-ufer die schüsseln mit dem kuchenteig aus.. ich hab da fast ein wenig ein trauma :-))) mami hat immer sooo gut die schüsseln ausgeputzt, ich hätte immer viel mehr auschlecken wollen.. und nun hohlen wir das nach ;-). so gut wie der teil von mamis küche ist der sicher nicht, aber wir geniessen doch und wir verleben uns die mäuler.

wieder drinnen zieh ich mich mal um und komm in die nächste putz-fieber-aktion.. alle wände und fenster und die decke werden geputzt.. ja, bartolomäus, du kannst wieder auf purem weiss deine geschäfte verrichten ;-)). dann sind wir beide reif für eine pause, wir essen kuchen (oder zumindest einen teil davon, der untere drittel ist vebrannt ;-), wohl doch zu blöd um zu backen ;-) und trinken kaffe draussen am schönen seeufer.. wie geht es uns doch gut.. die verbrannten teile verfüttere ich noch den hunden die uns so nett bewachen in aller ruhe.

genug erholt, nun geht es daran, das matzmobil mit heiligen wasser abzuspühlen.. ja, ich schöpfe das wasser vom titicacasee auf unser gefährt, putz es runter, drinnen ist fredel am schreiben und fotografieren. ich geniesss die sonne, die bewegung, das wasser, das saubere haus dass wir jetzt haben.. man sieht mal wieder richtig raus aus den fenstern.. einzig schade, dass das schöne herz, dass ich in den dreck vom küchenfenster gemalen hab, ist mit dem wasser des mystischen sees verschwunden.. aber an liebe magelt es definitiv nicht..

in meinem kopf geister die idee, baden zu gehen.. aber just heute hat es einen schaum-flum auf dem wasser, sieht mir zu "dreckig" aus.. nun, ich bin da also, bestaune unser schönes matzmobil, die glitzerdecke des grossen sees, die sonne und was nun? einer geschichte von fredel lauschen und dann keimt das nächste projekt auf: sockenstricken die zweite. ich will doch das erlernte nochmal umsetzten, um nicht alles zu vergessen. nun ist ja meine lehrerin weg (sniff) und ich muss alleine zurecht kommen. ich schlinge also faden um die finger und klimpere mit den nadeln..

fredel rückt mal noch auf eine grün-fotosafarie aus und ich stricke bis zu verse.. und nun?? ich rätsle ab meiner "strickanleitung" und würde doch soo gerne mercedes fragen und in dem moment klopft es und ein herr ruft was im sinne von: nicht campieren hier.. fredel steht auf (ja, nach der fotosession musste er sich auf dem bett mit dem gameboy erhohlen ;-) und geht raus und ich höhr nur munter lachen und plagieren.. häää?? ich fall aus meiner sockenkonzentration und geh auch raus und wer steht da??? norbert und namus.. das gibts ja nicht.. die müssen doch irgendwo in sorata oder im dschungel sein, oder wo auch immer, aber sicher nicht hier wo wir sind!!!!!! und sie sind es doch..

und damit nicht genug.. wir waren schon bei ihnen, in soarata, ganz nah dran!! norbi erzählt die geschichte und ist wohl wieder fassungslos, wie wir es geschafft haben, sie nicht zu finden ;-)). ja, der mann, dem wir am frühen morgen die bücher in sorata übergeben haben, das war der meister des campings, wo NAMUSIS WAREN!! ich hab das gelände gut abgescannt, sogar die wäscheleine studiert.. aber da kann kein toyota stehen, das war unser schluss. ein schöner ort, aber nur für zelte.. aber man unteschätze norbi nicht, wo der überall hinfährt ;-).. unglaublich, wir waren so nah und sind weitergefahren.. wir lachen nicht zu knapp und etwas später, als der toyota mit mercedes noch kommt geht das ganze von vorne los ;-))))) fassungslos, das wort fällt des öftern und wir müssen mal weider ab uns selber schmunzeln.

und höchst erfreut sind wir natürlich, unsere freunde wiederzusehen. fredel fackelt nicht lange und präpariert einen caipi ;-) und bald sitzen wir vereint im matzmobil wie in guten "alten" zeiten und immer mal wieder flammt die geschichte vom verpassen auf ;-))))... jaja.. wir sind eben etwas seltsam manchmal ;-))) warum habt ihr nicht gefragt??? warum???? ja, gute frage ;-)))) sollte wohl sein. und die wiedersehensfreude ist ja auch gross. wir hätten niemals in erwägung gebracht, dass namusis in unsere richtung fahren.. wir sahen sie schon irgendwo im dschungel oder wo auch immer, aber nicht hier!! ja, wir alle hier!!

ist das alles aufregend!! fredel zaubert einen tonsalat, ich mach mir eine schüssel pasta mit resten sauce und es geht weiter mich lachen und erzählen und plaudern und sinnieren. schöner abend, wir sind bald müde.. ist ja auch wirklich grad etwas zu viel.. so eine überraschung!! zum ausklingen und zur ruhe kommen strick ich socken und fredel quält seinen gameboy. und als die uhr zwölf anzeigt steig ich mit einem kerzli zum bett und gratuiere fredel, ja, er hat heute geburtstag (also morgen, äh.. am 18.. hald)

zum aufwachen schlingen wir uns eine kleine ewigkeit aneinander, um uns gegenseitig noch das letzte quäntchen nachtwärme zu schenken. mit müh und not kann ich mich von ruschelis streicheleinheiten lösen, steh auf mach die heizung an - welche immer noch aus 7 kerzli besteht - mache kaffe und heiss wasser damit sich die pulvermilch besser lösen kann.

dann beginnt für uns beide ein arbeitsamer tag. schine schnappt sich das abwaschbecken und macht es sich im bett hinten bequem. ich klappe den kompi auf und richte mich auf einen weiteren gemütlichen schreibtag ein. ruscheli gibt wirklich alles, und fidelt decke, wände, fenster, moskito roulos küchengeräte abdeckung, tür und schrank flächen, um sich dann der matzmobilischen aussen seite anzunehmen. so werde ich zeuge einer unvorstellbaren metamorphose unserer fenster scheiben. es gibts wirklich, dass man rausschauen kann, und ein schmier freies unverstaubtes panorama über den titifcaca see geniessen kann.

kaum hat ruscheli ihren draussen einsatz abgeschlossen, werden die kuchen utensilien ausgepackt, und sie beginnt mit der teigzubereitung für einen doppelten burtseltagskuchen. um meinen guten willen zu zeigen, helfe ich partiell ein bisschen mit, und siebe das mehl, und wenig später bin ich dann auch noch etwas euphorischer dabei, als es draussen an der wärmenden mittagssonne ums ausschlecken der schüsseln geht. drinnen entsteht mal eine kurze aufregung weil die kuchen masse über die förmli in den backofen tropfen, aber mit backpapier und backofen unterlegen kann dies etwas unterdrückt werden. während ich wieder etwas am tippen bin, lass ich mich von feinstem backstuben geruch inspirieren, und freue mich schon auf die kaffee und und kuchen degustation wenig später am seeufer.

den nachmittag ergebe ich mich einem weiteren schreiberischen effort, bis ich um halb vier .einfach mal genug vom tippen habem, mich kurz hinlege, dabei aber keine ruhe finde und so lieber auf einen kleinen fotoausflug um unseren standplatz gehe.
bald zurück ergebe ich mich dem drang, ruschelis game boy etwas zu verwöhnen und drück schon wieder auf den tasten rum. ich werde von einem poltern an die aussenwand und einem no acampar schrei aus dem spiel gerissen, geh raus und erblicke da einen fast einheimischen ------ steht doch tatsächlich norbert mit namus vor der türe!

wir könnens fast nicht glauben, dass wir uns doch noch mal sehen, und norbert kanns nicht fassen dass wir uns in sorata nicht gesehen haben....
wenig später fährt auch schon mercedes mit dem toyota in unsere zum glück gut dämpfenden reserve räder, und dann geht das klagelied von beiden seiten los. wir erzählen die geschichte wie es uns in sorata in ergangen ist, dass wir nicht ein gemütliches ebenes plätzli gefunden haben. namusis hingegen wissen bereits genaustens bescheid, dass wir dem weg zum fluss abgesucht haben, und beim camping unsere bücher abgegeben haben. sie waren nämlich genau auf diesem camping, dem platz den schine genaustens gescannt hat, und wo wir eigentlich noch zum kaffe eingeladen gewesen wären, ich aber aus marktängsten abgelehnt hatte......... es hat nicht sollen sein, und wir sind alle glücklich, einander doch noch mal vor der trucha saison in patagonien über den weg gefahren zu sein.

so glücklich sogar, dass ich keine sekunde verstreichen lasse unsere seit längerem gehegten limetten zu einem caipi zu verarbeiten. norbi macht sich gleich noch auf brotsuche im dorf vorne.
ich lade zur riesen schüssel thon salat mit gurken, oliven und zwiebeln, und als norbi zurück ist, der caipi knapp vor dem verdunsten geschlürft wurde, und wir drei uns thon mässig gütlich tun, kocht sich schine, nun doch von unserem apetit angeregt eine ego pasta.

wir sitzen noch eine weile zusammen, plagieren, diskutieren und horchen geschichten, und könnens immer noch nicht fasse dass wir uns in sorata an dieser friedlichen osae nicht getroffen haben.....

als kleiner nachtrag, ist noch zu erwähnen dass schwesterherz denise heute ihren gebrutstag feierte! gestern abend bolivianische zeit hab ich noch ein burtseltags sms geschickt, dass wir dann sicher unter den ersten glückwünschlern sind. auf dass dich die gesundheit nie verlassen werde, und dein weg von glück und guten energieen belegt ist.......

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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