tagebuch 16. mai 2006
bolivien / bei copacobana (titicacasee)


copacobana bolivien / copacobana brasil literarische tage die zweite....
fredel überschwemmt mich mit zärtlichkeit heut morgen, schön so... wir schmiegen uns aneinander und dann gehts aber los, übungen machen, homeopatische bücher wälzen (mir stösst in letzter zeit irgendwie auf im hals), kaffe trinken (ist sicher nicht das beste gegenmittel für diese symptome ;-). zum gemütlichen morgensitzten blättern wir etwas in den reiseführern und kommen zur erkenntnis: das copacobana in brasilien (strand in rio) hat den namen von der heiligen jungfrau hier (schutzpatronin von bolivien). ein exemplar der heiligen frau wurde nach rio gebracht und so erhielt der strand seinen berühmten namen. wer hätte das gedacht..

wir bleiben heute noch, schreiben noch etwas weiter, bestaunen die sicht auf den schönen see.. heut ist er schon am morgen gerkäuselt vom wind.. wir haben übrigens besuch von bartolomäus und einem "gspänli".. unsere hausfliege wollte ja um sorata umbedingt raus und ist uns nun bis hierher nachgeflogen und anscheinend eine freundin gefunden, oder einen freund?? ich kann das geschlecht von fliegen leider nicht bestimmen ;-))) wir sizten also schon an den computern, die tasten klimpern bei meiner vaio-dame in windeseile (nicht wie gestern im internetcaffe, wo die tasten klebten ;-))

auf einen weiteren tag am heiligen nass, am titicacasee mit blick auf die sonneninsel, dem ursprung der inka-geschichte. im radio läuft grad thomas D, das lied: rückenwind.. passt doch, wir haben rückenwind, sind auf reisen und themen wie visionen, neue wege etc sind präsendt.. ja, wir hier!!!.. wir höhren, singen mit, und schreiben weiter..

ich bin am tag angelangt, wo fredel sich fast die hand abgehackt hat und frag mein gegenüber etwa 100 x wie das medi nun heisst, assugrin? aspirin? fredel schreibt es mir aufs bein, mit wasserdichtem schreiber, super ;-))) er verpasst mir auch noch einen zärtlichen kuss.. bewilligt ;-). wir schreiben weiter und weiter.. die zeit verfliegt und als fredel mir seine sicht des 05. vorliest brenn ich drauf, meine geschichte als dementi darzulegen ;-)..

aber zuerst will fredel noch raus um zu düngen.. und dann spricht er da draussen, er spricht deutsch.. wir haben besuch vom deutschen paar mit dem hymer.. es werden geschichten ausgetauscht übers reisen und wohnen etc.. mir sind die beiden sympatisch, so ehrlich und offen.. machen auch nicht einen auf alleswisser, wie es doch so manche gibt ;-). auch das lachen kommt nicht zu kurz und adressen sind getauscht. nun geht es aber wieder rein und fredel, ich hätte es doch glatt fast vergessen, will den fünften höhren.. ich les vor und fredels gesichtszüge verkrampfen sich ab und zu ein klein wenig ;-). aber es ist eben so.. wir erleben das gleiche sooo verschieden.

danach gehen wir nochmal raus und essen eine kleinigkeit, fredel 3 sandwich, ich den rest käse mit olivenöl.. schöner ausblick, wir sitzen auf baumstrünken und geniessen die sonne, das wasser vor uns. dann wieder rein und hinter den bildschirm. nur für einen schönen "zfäschper" wagen wir uns aus dem schreibfluss.. und als wir das auch noch datumstechnisch festhalten fällt es mir auf: vor einem jahr und einem monat sind wir ex schweiz richtung hamburg aufgebrochen.. die feier war glaub schon gestern, mit dem raclette ;-)

wir tippen weiter und ich schaff es, a jour zu sein. fredel ist noch nicht so weit, aber dafür wieder witziges und unerhaltsames geschrieben.. ich lausche gern seinen vorlesungen.. noch immer überwiegt die freude am schreiben.. auch wenn es zeit kostet.. der abend bricht ein und ich mach mich ans kochen. es gibt gute tomatensauce mit schinken und zwiebeln.. dazu penne die, wie immer auf der höhe, pampig sind. wir geniessen das essen und während fredel den abwasch tätigt bin ich am footprint reiseführer und informier mich über die geschichte des kontinentes.. pha.. da ging was und geht noch immer. werd mich eh nicht einen bruchteil merken können, interessant ist es doch.

auch die inka-zeit wird beschrieben und wir sind hier am ursprung dieser kultur (laut sagen). schon faszinierend.. und schön ist der see, hammer.. nachdem fredel an dem grossen nass noch etwas geraucht hat liest er mir, so quasi als gutnachgeschichte, vom grossen buch der länder dieser erde vor, über die inkas.. magischer ort, geschichtsträchtig, wir schlafen an genau dem ort bald ein.

meine liebesbedürftigen nach erwiderung schreienden liebkosungen werden aufgrund der gestrigen raclette gewürz geschmacksemissionen - ich kanns mir nicht anders vorstellen - angeblockt. also steh ich auf brau uns einen kaffee und versuche heute die milchpulver klumpen im quirrler zu ersticken.

bald stehen kaffe und kompi auf dem tisch, ich schiele den letzten morenübungen von schine zu - schauen darf ich ja nicht - und kritzle meine notizen welche nicht gerade roman länge erreichen da meine hauptbeschäftigung im moment aus schreiben besteht, was ich aber erstaunlicherweise sehr entspannend und befriedignend entfinde. ist dies der erlösende verarbeitungs prozess der solche entspannte literarische ganztages tätigkeiten ermöglicht...?

unser standplatz ist ebenfalls perfekt auf diese haupttätigkeit ausgerichtet. bereits um halb neun bis abends um sechs füttern die sonnenstrahlen unsere solar pannels, und der konverter gibt vollgas mit 220v spenden. meine finger sind ebenfalls auf vollgas eingestellt, und flitzen nur so über die tasten, manchmal so scheint es mir, gebrauche ich sogar alle 10 finger. ob auf dem richtigen anschlag und immer gleich sei jetzt mal dahingestellt......

gegen mittag überkommt uns ein kleines hüngerchen und wir bereiten uns je ein ego plättli. schine haut den resten ziegenkäse garniert mit olicvenöl und gwürzli rein, und ich mach mich hinter die letzten scheiben aufschnitt welche immer noch vom grosseinkauf in la paz übrig sind. wieder genug sonne im herzen sind wir beide wieder am tisch und verarbeiten unsere eindrücke. wie immer nach einem niedergeschriebenen tag muss ich meine beine ein wenig vertreten, und treffe just in dem moment auf uwe und beate, die beiden hymer traveller, mit welchen schine gestern einen schwatz hatte.

wir plaudern, horchen den geschichten wo die beiden mit ihrem hymer schon überall durchgekommen, respektive umgekehrt sind, und wie sie in marokko von einem reisenden so heiss auf südamerika gemacht wurden, dass sie kurz zuhause alles in die richtigen wege geleitet haben und dann gleich verschifft haben. uwe will sich aber nun daran machen ein ebenfalls etwas boden freiheitlicheres mobil zu bauen, und schaut sich bei uns etwas um. ich bin mir fast sicher dass ihr nächstes zuhause auf rädern ebenfalls einen auszieh schrank mit hreausrollsperre haben wird.

nach dem auflockernden schwatz mit den beiden total sympathischen und wifen - uwe hat sich vor drei jahren mal mit dem access beschäftigt und macht nun ihre ganze home page daten bank über dieses programm - überfällt uns beide eine akkute schreibfaulheit, und wir gönnen uns beiden eine ausgedehnte intensive "veschper"pause.
während ich immer noch versuche ruscheli schreiberisch auf den fersen zu bleiben, bereitet sie schon ein schinken zwiebel tomaten sösseli für die - in dieser höhe immer pampig werdenden - pasta vor. nach dem essen geh ich nochmal raus und rauche ganz nach thomas d. seinem motto die zigarette die ich dafür gebaut hab.

bald liegen wir beide nebeneinander im bett, sind schon fast am einschlafen als uns noch ein spezielles guetnacht ständchen zum besten gegeben wird. wir müssen beide lauthals lachen, als plötzlich alle hunde der umgebung mit einem jaul konzert beginnen das sich anhört als wärs einstudiert, und werde jeden dienstag zum besten gegeben........

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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