eine schlechte nacht (meine notiz: scheissnacht ;-) hinter mir, bin ich am morgen nur mässig lässig ;-). ich brau in der kälte kaffe und tee und so wird es langsam etwas wärmer im matzmobilbauch. es werden noch etwas reiseführer gewältz und dann sind wir schon am zusammenräumen. auch ins putzfieber verfall ich wieder (tut mir sicher gut, meditatives putzen) und fredel gibt mir zwischendurch ein monsterdrücki.. das tut doch auch gut.. gestärkt geh ich zu den nachbaren rüber. schlussendlich sind wir alle im toyota und beschliessen nach bolivien zu fahren.. boliven, das berüchtigte, wir haben uns überlegt, ob wir da überhaupt rein sollen.. gibt da so ein paar geschichten und warnungen.. aber es muss doch wunderschön sein, also los.
zuerst nützen wir aber noch das warme wasser des thermalbecken und schütten es uns über den kopf um die haare zu waschen. fredel setzt noch einen drauf und rasiert sich.. wow! dann gehts ans räderpumpen.. wir fahren wieder auf asphalt, also mehr bar rein in die dinger. norbi nützt auch grad die luft-anlage am matzmobil und mercedes geht schon mal vor mit namus. dann gehs los, wir verfolgen für heute den toyota.. es geht, mal wieder, bergan und bald sind wir auf 4'500 müm und haben sicht auf einen wunderschönen vulkankegel in weiss, davor und dahinger schöne seen wo sich taucherli, enten und flamingos tummeln.. (die flamingos stehen zum teil so tief im wasser, dass man nur noch den halben körper sieht ;-), haben sie vielleicht den tauchern abgeschaut ;-).
die asphaltstrasse ist gespickt mit schlaglöchern, denen ich recht geschickt ausweiche. leider kann ich so nicht allzuviel der gegend bewundern.. schön ist die fahrt aber doch, trotz schwerverkehr.. und dann, der chilenische grenzposten. motor abstellen, ordner unter den arm und dann geht die odysse los. es ist auch noch ein reisecar vor ort, was das ganze nicht vereinfacht ;-). nun gut, eigentlich wärs ja gar nicht so schwierig.. zuerst büro 1, dann büro 2, dann büro 3, dann büro 4 ;-).. aber wir fragen uns lieber durch und machen einen auf zickzack. ich will noch die toilette nutzen, das würde aber kosten und geld: no hay ;-). also wieder anstehen beim büro eins, glaub ich.. norbi lässt uns vor und wir kriegen stempel und einen kleinen zettel..
irgendwann sind wir am letzten büro und da begrüsst uns ein lustiger herr in englisch, er witzelt rum mit uns und meint: irgendwann wird er seine zoll-kleider vom leibe reissen und auch los auf reisen! wir würden es im gönnen.. namusis sind schon weg und wir, wir müssen wieder mal den gwunder der zöllner stillen mit einer hausführung ;-). das ist wohl der nachteil an einem matzmobil.. da wollen alle reinschauen.. der lustige mann ist begeistern und wünscht uns viel glück und gute reise! adieu chile, bis zum nächsten mal.
dann gehts wieder übere eine ebene und über die zollline! ja, wir sind in BOLIVIEN!! wir gratulieren uns und fahren ein, ins neue, unbekannte land, auf perfekter aspahltstrasse ohne schlaglöcher !! bald sind wir an der, etwas, chaotischeren zollstation der bolivianer. wir gehen mal in einen container und da bleib ich auch eine weile bis ich alle stempel hab. fredel schaut sich mal um, wo man geld wechseln kann. das matzmobil kriegt eine 3 monatige aufenthaltsbewilligung und ich frag den netten zöllner noch aus wegen geld wechseln usw. es geht ins nächste büro.. hier kommt auch mercedes zu uns und übergibt uns 100 bolivianos.. so müssen wir nicht die schlechten wechselkurse hier nützen.. danke für den vorschuss..
im nächsten büro geht es etwas länger. wir kriegen nur einen monat aufenthaltsbewilligung und sind deswegen etwas in fragezeichen gehüllt ;-). aber die zöllner bleiben hart.. in la paz kann man verlängern.. wir geben irgendwann auf, brauchen wir ja nicht mehr als einen monat ;-). dann gehts raus wo namusis grad die papiere für ihren namus rauskramen.. wusste gar nicht, dass hunde auch papierkrieg benötigen.. der zöllner da will dann noch ins matzmobil und fredel findet das nicht nötig.. bei namusis sei er ja auch nicht rein, oder? schlussendlich steigt der junge mann rasch rein in unser haus und in kürze ist er wieder draussen, listo.. es kann also losgehen. aber da ist noch eine barriere, die nur geöffnet wird, wenn man eine gebühr zahlt.. aha! wir geben also die ersten bolivianos aus ;-).
das ganze ging doch recht schnell und reibungslos, wir sind drinn.. nach der grenze ist ein platz wo gehandelt und gemischelt wird und eine tankstelle, die namusis anfahren. wir warten und essen schockolade. dann sind wir uns wiederum einig: wir fahren zu den nahen thermen im nationalpark sajama. los gehts.. und dann: zwillings-vulkane in sicht, hammer!! einer ist oben offen, so ein richtiger krater.. wunderschön die beiden berge, wunderschön die landschaft rundrum, die farben, die häuser mit strodächern!!! welcome bolivia.. uns gefällts. etwas weiter halten wir noch an einer hippy siedlung im globular-verschnitt-baustiel..
vor uns noch ein vulkan mit gletscherzungen dran.. wow!! das soll der höchste berg sein im land, oder ist das ein gerücht.. wir wissens bis heute nicht (gudi hätte das nicht auf sich beruhen lassen ;-). wir biegen ab in eine schotterstrasse und es geht einer grünen hochebene entlang, rechts der riesen schneeberg.. die dörfer sind klein und einfach. adobebauten mit strohdächern, manchmal ist ein gebäude eines hofes rund.. so stell ich mir afrika vor ;-). die menschen winken uns zu und als uns ein velofahrer entgegenkommt halten wir an. das erste geplauder mit einem einheimischen. wir fragen nach den thermen und dem weg. wasser heiss, strasse folgen, thats it.. das velo-modell werden wir noch viel sehen, fähnli dran sind pflicht, und eine bolivia-mütze auch ;-).
bei einer kleinen kirche halten wir um fotos zu schiessen, schlicht und einfach ist das gottes-haus.. wow! gefällt mir extrem gut, dahinter die beiden vulkankegel.. in der ebene grasen hunderte von lamas und eben diese tiere haben richtige trampfelpfade in die strasse gehauen.. wir schütteln und schwanken dem weg entlang und ziehen die schönheit auf. dann kommt eine barriere.. fredel und norbi übernehmen die registrierung und zahlen eintritt in den nationalpark. zwei alte herren, einer an krücken, erklären uns alles ;-). fredel zeigt mir noch einen ausgestopften xxxx (puma) und dann können wir einfahren. ein etws grösseres dorf mit einer, wiederum, wunderschönen kirche.. es geht zu den thermen, nur geradeaus.. ;-).
nach längerer schüttelfahrt zweifle ich an der richtigkeit der fahr-richtung ;-). aber fredel hält, zu recht, durch.. schlussendlich finden wir auch den parkplatz und sind bald installiert. nun gehts an die thermen suche. wir kommen an einen grösseren fluss und da hat es keine brücke, kann das warme wasser also nicht auf der anderen seite sein.. wir irren noch etwas weiter in der feucht-ebene rum und staunen ab der schönen landschaft. zum glück gibts ja namusis! norbi rückt mit namus aus und er findet, erstens: eine brücke, und zweitens: die thermen.. sollen wunderschön sein, also ab ins bikini! ah, fredel hat davor noch am matzmobil gemecht.. danke!!
wir wandern also rüber in unseren ikea-bademänteln und der eisige wind bläst uns um die ohren. alle vier tauchen wir ins warme wasser ein.. wie schööööönnn!! ein foto mit selbstauslöser und dann nur noch geniessen. das becken ist natur pur, rundrum grasmatten und dann die berge.. wow!!! wirklich fast unbeschreiblich schön, die kulisse vom warmen wasser aus.. uns gehts einfach nur gut. auf dem rückweg sehen wir ein anderes matzmobil einfahren und parkieren. daraus entsteigt eine grossfamilie, mama (engländerin), papa (deutscher), 3 chicas (kids, sehen sehr englisch, sprich bleich, aus) und der hund, der ist bei oma ;-) in deutschland ;-).
als wir auf die neuankömmlinge stossen plaudern wir kurz und sind etwas verblüfft ab dem sprachengewirr.. deutsches auto, dann englisch sprechen?!? aber das wird bald aufgeklärt und wir schlüpfen nach dem kurzen schwatz in unsere warmen häuser. nun, die heizung geht noch immer nicht, aber wärmer als draussen mit eiswind ist es allemal und unsere gotti-götti-kerzen tun ihres dazu. fredel macht sich ein vorspeisenplättli und verfüttert mir ein paar happen, die ich anscheinend zu lasziv esse ;-).
zum znacht mach ich gemüste-pasta und nach dem abwasch sind wir rasch im kuschel-bett. wir schlucken noch je ein halbes aspirin (ich nenne es lieber assugrin ;-), vielleicht liegts an der höhe ;-) und ich hab das gefühl, ab der halben tablette ersticken zu müssen. hab ich doch schön mühe die pille zu schlucken ;-). meine beine durchbluten nicht mehr so richtig, fredels lippen sind etwas blau, und so hat uns krankenschwester mercedes ein aspirin verschrieben.. und es nützt.. wir schlafen gut und meine füsse sind wieder mal so richtig warm die nacht.. danke für den tip.. bin ja nicht so der medi-mensch.. aber das hat gepasst! und ausnahmen bestätigen die regel.
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mitten in der nacht geistert schine mit der stirnlampe in unserem schlafgemach umher. als ich aufwache, kriege ich gleich eine ladung globulis verpasst, und schlafe sofort wieder ein.
ruschelis stimmung am morgen ist dann mangels genügend schlaf, verminderter sauerstoff zufuhr und einem unerklärlichen allmonatlich wiederkehrenden stimmungszusammenbruch zykluses auf einem absoluten tiefpunkt. neben tausend anderen wirr kundgetanen gedanken, ist auch der plan entstanden, dass wir morgen ( freitag vor dem wochendende ) in la paz sein müssen! trotz, oder vielleicht gerade wegen der gedanken explosionen macht schnitz kaffe und tee.....
eine allgmeine lagebesprechung @ mercedes wird einberufen, und wir entscheiden in norbis abwesenheit, dass wir unsere reise fortsetzen und die nächste terma - welche sich dann schon über der grenze befindet suchen werden. schine und ich machen uns noch zu einer haarwasch - meine wenigkeit auch noch zu einer gesichtshaar entfernung - aktion auf, wer weiss ob die nächste terme schon bald erreicht wird, und wieder soviel wasser zur verfügung steht wie hier.
als wir vom becken zurückkehren, kriegen unsere sechs reifen erstmal eine ladung luft verpasst. auch norbis teile kriegen ein luftpölsterchen verpasst, da wir uns nun bis zur grenze, und sicher noch ein gutes stück danach auf asphalt strasse befinden werden. auf der ausfahrt, wieder über die tiefergelegte kette, darf auch namus und mercedes wieder zusteigen, und dann gehts wieder den berg hoch. namusis toyota keucht und hustet schwarze wolken, aber wir sind bald auf dem altiplano und fahren der ersten lagune entgegen. hier befindet sich auch der gendermeria posten, wo alle camiones halten. wir steigen sicherheitshalber aus, und zeigen unsere pässe. die sind hier aber nicht gefragt, und wir können weiter fahren.
die nächsten zwanzig kilometer sind von einer überwältigenden szenerie geprägt. neben uns erstreckt sich eine riesige lagune, im hintergrund sind vulkane und spitze schneeberge zu sehen, und ich kann mich kaum sattsehen. am einen schneebedeckten berg führt die strasse herum, und schon von weitem sehen wir die grenzstation mit den lastwagen und zollgebäuden.
hier angekommen, weist uns ein beamter ins erstbeste bürogebäude rein, wo wir sogleich zu einem der container büros verwiesen werden, von wo uns der genderm ins nächste gebäude schickt, wo eine riesen schlange von leuten auf die imigration für chile wartet. wir habens also geschafft zeitgleich respektive ein wenig nach einem bolivianischen bus anzukommen, was unsere einreise ein wenig verzögert. norbert gibt uns, obwohl er vor uns ansteht gibt uns freundlicherweise den vortritt.
zwei büros sowie zwei weiterleitungen später sind wir endlich am letzten schalter, wo wir schon am anfang waren. erst jetzt fällt uns auf, dass die stationen nummeriert wären. vier büros, und vier mal ins falsche reingetrampt.... der letzte beamte ist fasziniert vom matzmobil und will reinschauen. er spricht englisch, italieneisch und französich un petit poco. er erzählt uns dass er irgendwann all seine zollklamotten abwirft, und dann wie wir, frei in der weltgeschichte herumreist. händschütteln suerte=glück wünschen und dann sind wir im niemandsland zwischen chile und bolivien. etwas krass kommt mir das minenfeld in der mitte der beiden stationen vor. eingezäunt und mit warnschildern versehen..........
dann gehts über einen damm, dem bolivianischen zoll entgegen. hier sieht alles etwas chaotischer und unorganiserter aus. als wir gleich hinter namusis parkieren, quatscht mich auch schon der erste bolivianische kollege an. eine fahne, dass man selber ein leichtes ungleichgewicht verspührt. er fragt mich nach einer almose, und ich frage zurück ob er was getrunken hätte, und erkläre ihm dass dies nicht gut sei, und lass ihn stehen, was ihn aber nicht weiter zu stören scheint.
der papier krieg ist schnell erledigt, und um die erste strassengebühr von 15 bolivianos= sfr 2.- bezahlen zu können, helfen uns namusis mit einem hunderter aus. uns verwundert nur, dass die fahrzeuge 90 tage aufenthaltsbewilligung kriegen, und wir als besitzer und fahrer uns mit 30 tagen begnügen müssen. dann gehts im zweier konvoi dem nationalpark sajama und dem gleichnamigen berg entgegen. zum nationalpark biegen wir wieder auf eine staub piste ein, nach einmal nachfragen ob wir auf dem richtigen weg zu den termen sind, allen adobe hütten bewohnern winken und15 kilometern weiter erreichen wir das dorf sajama. in einem spärlich eingerichteten museum büro bezahlen wir die sfr 6.-- eintritt für den nationalpark und werden informiert wo wir durchfahren müssen, wo die geysire und die höchstgelegenen wälder der welt sind.
die strasse ist in ziemlich schlechtem zustand, und wir sind uns nicht ganz einig, ob wir nun die 5km bis zur abzweigung der terma schon hinter uns oder ob wir uns mal wieder verfahren haben. für einmal sind wir richtig, und stellen uns auf dem naturterrain eben hin. wir warten nicht auf bamusis, ziehen uns warm an, und suchen die termen, welche gemäss parkeingang fünf minuten vom parkplatz entfernt sind. wir wandern etwas ziellos der piste entlang bis zum bach runter. da hier keine brücke rüber führt, nehmen wir an, die thermen müssen sich auf dieser seite des baches befinden. wir machen einen spaziergang über die lamaweiden, finden aber keine therme, geschweige denn ein warmes wässerchen.
unterdessen sind auch unsere reisepartner angekommen, und norbert macht sich mit dem thermen suchhund auf die warmen becken zu finden. norbi ist bald zurück, und berichtet dass wir gar nicht auf schlechten wegen waren, nur ist die brücke etwas weiter unten am bach. in null koma vier mal bademantel sind wir umgezogen, und machen uns alle vier auf, bei einem warmen bad die sensationelle aussicht zu geniessen. das naturbecken ist schön gross, und die temperatur ist angenehm beim ausfluss, und im hinteren teil angenehm heiss. beim aufwühlen vom schlammigen untergrund schwebt uns ab und zu eine schwefel wolke entgegen, aber im vergleich zu der letzten terma ist es angenehm.
nach einer halben stunde ausblick, landschaft und warmes bad geniessen, machen wir uns auf den rückweg. schon von weitem sehen wir ein grosses matzmobil zum parkplatz fahren. die frauen sind norbert und mir ein stück voraus, und plaudern kurz mit den neuankömmlingen. norbi und ich grüssen kurz, halten einen kurzen schwatz und werden dann von den eltern mit drei kids crazy family- wie wir sie später nennen werden - an die wärme geschickt.
zuhause kocht uns schine eine feine gemüse pasta worauf uns eine angenehme müdigkeit übermannt, wir uns je ein halbes aspirin zum dessert gönnen ( tip von mercedes, da schine ein leichtes einschlafen der glieder verspührt, und mir im allgemeinen die arme immer als erstes einschlafen ) und wir uns dann auf eine hoffentlich erholsame nacht, einmal mehr auf 4'000 müm schlafen legen.....
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