tagebuch 17. april 2006
chile / iquique


ich gsehn schumchröndli!! ostern die dritteund erster flug in iquique

fredel schaut mich wach heut morgen, ich hab gut geschlafen, schau in ein rasiertes, schönes, weiches gesicht.. dass lass ich gelten.. auch die kuschelfase und umschlingungen danach sind bewilligt ;-). irgendwann wird es mir aber fast zu viel, wir lesen noch ein wenig, hängen rum und dann macht fredel sich auf kaffe zu brauen, während ich meine muskeln halbherzig stählere ;-). draussen geniessen wir also den guten kaffe, die sicht aufs meer, ich mach etwas notizen, fredel bringt reiseführer raus. er hat mal wieder gedanken lesen können..

bald bekommen wir besuch, also befassen wir uns mal etwas mit peru, bolivien.. fredel "ärgert" mich etwas in der konzentration des notizen machens, er fordert viel im moment, ich geb nicht genug.. aber das gibts hald ab und zu.. wir geniessen den start in den tag doch.. im matzmobil mach ich mich frisch, und dann pack ich meinen compi, sende unten im b-stall raum ein paar mails raus.. auch rahel, supperwurm hab ich etwas geschrieben, fotos geschickt.. vielleicht ein schritt zu mehr "kontakt".. wir werden sehen.. die kerzen brennen auf jeden fall immer für die 3 gotti-götti-kinder.

mein akku ist unten, ich muss wieder ins matzmobil.. gestern haben wir den film also ohne externen strom geschaut, das wär mir mit dem "alten" nicht passiert ;-). ich hab noch immer unheimlich freude an meiner vaio-dame, echt. an die setzt ich mich dann auch, tippe noch etwas, mach fotoauswahl für die homepage und fredel, der ist im internet.. sauberer wechsel.. schon praktisch, wenn man es grad vor der tür hat.. irgendwann liefert mir fredel auch seinen lapi und ich kann weitermachen.. wir müssen conectet sein um die page anzupassen. so mach ich also weiter, beschrifte die bilder etc.

bei einem besuch unten im internet raum "flick" ICH sogar eine verbindung.. also um es genau zusagen.. ich instruiere fredel den reparaturknopf zu drücken, und es geht wieder ;-).. ich hab ja keine ahnung, war grad so ein gedanke und hat geklappt. dann ist windcheck angesagt.. vielleicht noch fliegen von dem hügel hinter uns? die locals haben gesagt, wenn schaumkronen auf dem meer kommen, landen gehen.. und, sybille wird mich verstehen, ich seh "schumchröndli"!!! noch draussen und nur genau mit dem feldstecher sichtbar, aber bis wir mit den öffentlichen verkehrsmitteln da oben sind, sind die sicher da und ich schon wieder lieber am boden.. also ich geh nicht fliegen, beschlossene sache..

auch fredel ist eher compi-mässig angehaucht und so vergeht die zeit, die schaumkronen kommen nur langsam, aber sie kommen bestimmt ;-). ich tipp also, fredel findet raus was in der welt so passiert.. und dann passiersts, dass er sich fürs fliegen bereit macht.. verabschiedung, blick für mich aufs meeer, "äs hät no immer schumchröndli" - also nichts für mich - und adieu.. ich widme mich dem schreiben. und als ich etwas später die schirme in der luft beobachte, rauf runter, hack, da bin ich froh, im gemütlichen, ruhigen matzmobil zu sein. mal schauen was fredel berichtet nach dem flug, mein persönlicher vorflieger ;-).

mein magen rebelliert noch immer etwas, und er muss nur noch heute durchhalten, morgen ist gesundtag angesagt! das steht fest ;-). hinter mir zieht fredel seine runden am berg, vor mir erscheinen auf der vaio dame viele viele buchstaben.. ich tipp weiter, mal wieder blick aufs meer, hack wind.. tippen.. und als ich das nächste mal rausschaue ist fredel weg, ich geh raus, schon gelandet.. aha.. ging aber plötzlich schneller als gedacht.. ich empfang meinen strahlenden flugmann am tor und lausche seinem bericht. es ist ruppig, gut war ich nicht oben.. er hat es genossen, ist heil zurück und will lieber noch etwas mit dem einen fliegerkollegen plaudern als den schirm zusammenlegen..

ich geh nochmals rauf ins matzmobil, tippe noch die ein oder andere zeile um dann ins netz zu loggen. auch das hab ich schnell durch, fredel will mir noch helfen bei der passwortänderung der webdaten.. aber wir schaffens auch gemeinsam nicht und somit ist zeit etwas essbares zu uns zu nehmen. ich präparier nicht mit viel liebe etwas wurstresten und brot, thats it.. so sitzen wir draussen an der sonne, essen, plaudern und beschliessen nach einigen anläufen und der standartaussage von mir: isch mer glich. ins dorf zu gehen mit den velos. wir brauchen noch brot..

die bikes sind schnell draussen, wir flitzen runter in die stadt.. meine heutige kopfbedekung (warum hab ich eigenlich nicht den helm angezogen?) ist nicht sehr sinnvoll, aber was solls, das ausfährtli ist dafür umso schöner.. der küsten promenade entlang, im betonboten sind figuren gestaltet, wir fahren also über schildkröten, vögel und vieles mehr.. echt schön gemacht hier.. wir halten ausschau nach einer gartenbeiz, die wir nicht finden werden.. einen strand weiter vorne hätte es ein riesen gebäude, aber zu. also weiter trampen und staunen, dass hier einfach niemand auf die idee kommt, ein beizli zu stellen ;-).

wir fahren sogar an der kaufmanngarage vorbei, so etwas findet man dann in strandnähe ;-). die nächste bucht ist wohl vom stadtrat noch nicht bewilligt worden zum renovieren und herrrichten, oder vielleicht reicht das wasser einfach nicht, alles zu bewässern? überall stehen nämlich frauen und männer und spritzen aus schläuchen die grünflachen nass, am schönen teil.. unglaublich was da verbraucht wird.. wir sind in der wüste, darf man nicht vergessen. schön ist es aber, dass sie dem allem so schauen, ist wohl der grosse unterschied zu antofagasta.

aber eben am nächsten strand, dem nicht so schönen, da riecht es wie in der letzten grossen stadt und schaut auch so schäbig aus.. wir trampen weiter und beschliessen dann, inland eine panadieria zu finden. vielleicht auch eine gas-wechsel-stelle.. mal schauen.. plötzlich finden wir uns in alten zeiten, eine schön hergerichtete fussgängerzone mit alten gebäuden, in allen farben gehalten, schön mit sitzbänken, aber: keine beiz!! gibts ja nicht... wir geniessen die gemütliche fahrt der schönen strasse entlang und lenken dann wieder ins hinterland ein..

schlussendlich finden wir einen eckladen, wie esimmer mal wieder gibt, wo es brot hat, wo wir morgen das gas wechseln können, perfekt. die herrin des ladens hat bestimmt ihren mann gerufen, um abzuklären, ob sie "fremdmarken-flaschen" annehmen können, dann ein telefon an die lipigas, es geht.. das hätten wir also. aus einem schulbus ruft uns ein junge entgegegen, wo wir die velos gekauft haben. weit weit weg! zum glück weiss niemand was die kosten würden.. fredel saust auf jeden fall noch etwas auf der höhe des schulbusses mit und wartet dann auf mich, die da gemütlich den strassen entlanggondelt.

nochmal zieht es uns an den strand, ist das grosse lokal jetzt offen? nichts da.. also weiter, wir gehen zurück zum matzmobil. und dann finden wir doch eine bar, die offen hat und wollen uns je ein cola und einen martini bestellen, die cola kriegen wir, den martini haben sie wohl in halb iquique gesucht, nicht gefunden.. der kellner ist ganz enttäuscht, uns das mitzuteilen, wir werten es als zeichen, besser keinen alkohol zu trinken. die sonne geht unter, schöne farben, es wird kalt.. während fredel noch eine alte zeitung organisiert, mach ich mich schon auf den weg, es geht ja bergan, da bin ich eh langsam ;-).

bei einer "abkürzung" muss ich dann auch absteigen, zu steil.. ein auto voller jugendlicher, betrunkener kommt an uns vorbei und alle johlen.. na ja, dass die überhaupt schon auto fahren dürfen ;-). auch die letzten höhenmeter nehm ich unter die füsse, nicht räder, fredel strampelt wacker.. das hat aber doch gut getan, so etwas bewegung.. wir kühlen uns vor unserem zu hause etwas aus und dann hab ich das projekt: matzmobil innenraum schön machen, im kopf und setzte es um, fredel präpariert unser resten-znacht: filet und chorizpan ;-). gestern hat er den tip von dem zeitungs - kamin erhalten von stefan, und setzt auch das grad um.

so sitzen wir also bald drausse, ich eingehüllt in decken, in einem warmen faserpelz gekuschelt (wir müssen ja nicht leidern, oder?) und essen bestes filet und wurst im brot.. etwas wein dazu, der abschluss unserer 3 tägigen schlemmorgie.. mein magen wird mir den morgigen gesundtag danken ;-). ein schöner tag geht um, wir sind eigentlich beide schon müde, verziehen uns rein. der abwasch ist schnell gemacht, wir stecken im bett und ich les von den unglaublichen geschichten meines akutellen buches vor.. über die entstehen der erde aus einer neuen sicht.. interessant ist es auf jeden fall.. und wer weiss schon wies wirklich war? wir nicht.

aufgrund akkut aufkommender morgenübung laune wird die eben erst begonnene kuschelattacke im keim erstickt, und ich in die küche zum kaffe kochen verbannt. auch nicht schlimm eigentlich, da mir kaffe trinken am morgen mindestens so gutgefällt wie kuscheln......

bei reiseführer lektüre und notizen nachtrag geniessen wir die ersten wärmenden sonnenstrahlen, und kaum den letzten schluck kaffe unten, verabschiedet sich schnitz mit dem compi unterm arm ins internet zimmer. ich führe ganz unbeirrt mein morgendliches gemütlich programm durch, und als sich ruscheli zurückmeldet, nehme ich ihren platz ein, und lese www zeitung.

james, der peru ami findet sich auch bald ein, und wir schmieden pläne, mit dem bus aufs alto hospizio zu fahren und uns ein flügli zu gönnen. aufgrund erster anzeichen von schaumkrönchen, und der tatsache dass bei der sichtung von schaumkronen gelandet werden sollte, beschliesst schine heute morgen auf dem bodenzu bleiben. drei zwei eins und james und ich sind auf dem weg zur hauptstrasse, wo immer wieder busse fahren, aber weder james noch mir ganz klar ist, ob man irgendeinen nehmen kann, oder nur die nummer vier zum sammelplatz fährt.

wir steigen mal in einen ein, und ich bringe dann bei einer grösseren diskussion mit fahrer und gästen in erfahrung, dass der bus schon ans richtige ort zum umsteigen fährt, aber einfach eine andere strecke nimmt als diejenige welche james bisher immer gefahren ist. ein buswechsel und zwanzig minuten später sind wir am startplatz oben. die argentinischen freunde vom flycenter sind mit ihrem auto und anhänger hochgefahren, und haben alle vier ihre schirme schon ausgepackt. auch james zögert nicht lange, und ich bin gerade noch froh, kann ich die fünf crash test dummies erst starten lassen, und habe dann den ganzen platz für mich alleine.

einmal mehr erfreue ich mich am einfachen startverhalten des epsilon, drehe aus, und bin in der luft. die argentinier und james sind um die ecke gezogen, und ich habe die ganze krete für mich alleine. ich schwebe überiquique, schaue aufs meer raus, beobachte das wasser, lass mich ab und zu von der thermik etwas durchschütteln, winke den autofahrern die sich in langen serpnetinen dem alto hochbewegen, und geniesse den flug in vollen zügen. als sich nach etwa vierzig minuten fliegen die schäumlein auf den wellen zu vermehren scheinen, flieg ich geradeaus richtung flycenter landeplatz.

james folgt mir in gebührendem abstand, und als er landet, hat mir schine schon das tor geöffnet, und hätte wenn es nach ihr ginge den schirm schon zusammengelegt, verpackt und verstaut. mir geht das alles aber ein bisschen zu zackig, und ich warte erst mal auf dem sofa an der sonne auf james, um mit ihm den flug dann auch gebührend zu be-praschallern und dann doch noch die schirme zusammenzufalten...

zuhause hat uns schine, eher cocina vijejo als nouvelle cuisine mässig den resten lioner wurst aufgeschnitten und mit einem pflatsch mayonnaise und senf dekoriert. während dem eher lustlosen zmittag diskutieren wir den weiterverlauf des angebrochenen tages. grundsätzlich könnten wir in zentrum runter fahren, die stadt, den neu erstellten quai und die stadt an sich etwas erkunden. da schine es alles egal ist, baue ich mal die bikes aus, und zusammen, und bald lassen wirs richtung meer rollen.

wir fahren der ganzen meerespromenade entlang. sie geben sich wirklich mühe hier. eine breite fussgänger passage, grünstreifen, fahrrad weg, riesiger spielplatz, immer wieder - jeden tag bewässerte - grünflächen, einen minizoo mit krokodil und ponys ect. was aber einfach nicht zu finden ist: eine strandkneipe. es müsste nicht mal die gemütliche kleine sympatische mit den plamwedeldächern und natur stühlen sein, nein einfach eine strandbeiz, aber nichts. wir sind bereits am anderen ende der stadt angelangt, als wir entscheiden unsere prioritäten anders zu setzten.

strandkneipe ade, wir suchen nun eine gaswechsel station und eine panaderia. schliesslich wird heute abend der rest des filets auf den grill geschmissen, und zur vorspeise gibts chorizpan. aber wie das so ist, wenn man dann wirklich mal was sucht, was eigentlich immer und überall an jeder ecke präsent ist...... nichts. als wir uns dann in eine nette, offensichtlich erst im aufbau befindliche bfussgängerzone verfahren haben, beschliesst schnitz dass wir ab sofort nichts mehr suchen. und siehe da eine ecke weiter, sichtet sie an einem kleinen kiosco ein lipigas werbeschild.

ich geh rein und frag mal nach ob wir den auch eine orange abastible gegen eine gelbe lipigas karaffe tauschen können. nachdem victor der gasverantwortliche des familienunternehmens mit lipigas rücksprache gehalten hat, der tausch als legal und unproblematisch bestätigt wurde, hab ich mir dann bei der älteren dame eine 5kg flasche für den folgenden tag reservieren lassen, und wurde sogar noch in den brotkasten fündig und rettete somit unsere vorspeise für heute abend.

auf dem rückweg, noch an der flachen strandpromenade erinnerten wir uns beide dass es bis zum flycenter dann noch ziemlich steil bergauf gehen wird. da sich gegenüber an der strasse gerade die bar und pup mile befindet, wollen wir uns lieber erst noch mit einer cola und einem weissen martini stärken. die cola war kein problem, aber der martini war auf der ganzen linie ausverkauft, was wir sofort als zeichen werteten, und darauf verzichteten. schine hab ich schon auf den weg geschickt, und ich erbettle noch eine alte zeitung um den gestern gelernte kohle glut trick anzuwenden, und mache mich dann auf die verfolgung meiner frau.

eine abkürzung von der strasse am meer zur oberen strasse verlangt unseren bikes den ersten gang und uns alles ab. ein paar ( ziemlich besoffene ) jugendliche in einem jeep haben komischerweise sofort erkannt das schine eine gringa ist, und zur bestätigung fragen sie mich gleich noch, was mir mindestens den den alkoholgehalt des verpassten martinis entgegenschlägt. auch das letzte stück sand piste zu den containern hoch verlangt meinen nicht allzugut trainierten oberschenkeln noch das letzte fünklein energie ab, und zuhause angekommen bin ich doch recht froh, konnte uns der kellner im pup keinen 4 dl martini besorgen.

dann geht sofort die parillada los. stef hat mir gestern den zeitung-um-die-flasche-wickel-trick gezeigt, den ich natürlich sofort anwenden muss um zu testen. in kürze ist die restliche argentinien kohle mit einer fünf doppelseiten zeitung in eine herrliche glut verwandelt, und wir können schon die erste ladung chorizpan= wurst im brot vorspeise geniessen. das filet kommt wieder wie es kommen muss, so zart und saftig dass eine jede kuh sofort freiwillig auf den grill springen würde. das allerletzte zipflein kriegen wir beide nicht mehr runter, aber was haben wir auf dem fundo gelernt??? das chame chalt o no ässe!

bald flüchten wir uns in die wärme des bettes, ich lass mir von schnitz die antworten auf menschliche fragen gegenüber der erleuchtung als guetnachtgschichtli vorlesen, und entschwebe dabei meinen träumen......

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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