tagebuch 09. april 2006
argentinien / nach purmamarca - nach susques


heimatgefühle von sonntäglichem flohzirkus und lama weiden
irgend ein tier lärmt draussen, was das wohl sein könnte, ein puma sicher nicht ;-). aber laut ist es. wir haben also bis halb neun geschlafen, einen zwölfstünder hinter uns, hats wohl gebraucht ;-). es ist schönes wetter, wir haben mal wieder glück für die pass überquerung. nach einer kuschelatacke raus aufs aussen wc und da wird auch fredel schon aktiv, es ist sonntag und er verwöhnt mich mit kaffe und 3min eiern.. mhh.. (wir haben übrigens einen eierköpfer dabei, nicht umbedingt basic, hä?) und das im warmen matzmobil, ja die heizung hat auf der höhe noch funktioniert.

schon wieder treibt mein bauch mich raus und dann noch meine nikon. ein paar fotos schiessen, pumaspuren entdecken (ist sicher ein hund, aber ich träum noch immer davon, einen puma zu sehen, also visualisiere ich auf diese weise ;-), mit den kaktuss freunden sprechen und fredel in der naturidylle entdecken, auf seinem wc-stuhl.. sieht echt schön aus ;-). dann räumen wir zusammen und starten das matzmobil, eine rauchfahne, es will nicht so hurtig auf hochtouren kommen. also schildkröte rein und gemächlich zur strasse hoch kröten..

fredel erzählt mir die geschichte seiner freund-feindschaft mit einem floh.. ja, so einer war im matzmobil und fredel hat ihn nett gebeten, uns nicht zu beissen oder zu ärgern.. aber nach einer weile ist das kleine tier noch immer am, eben, ärgern und somit sein schicksal besiegelt.. fredel hat es versucht, das schätz ich, gefällt mir, dass er die tiere respektiert.

wir fahren also bergan und staunen nicht schlecht, unendliche serpentinen sind da in die landschaft geschlagen worden.. zum zmorgen sind wir schon auf über 4'200 müm.. aha.. das sind quasi die foothills ;-). das kann ja heiter werden. aber die strasse ist super gut, wir fast alleine unterwegs, ein bus überhohlt uns mal im eiltempo, wird es den insassen nicht schlecht da drinnen?.. sind wir froh, haben wir zeit.. so tuckern wir also gemächlich da rauf, und dann etwas runter mit blick auf den salar grande.

wir passieren auch diverse "heimätli", kleine höfe mit steinhäusern, gehegen mit steinmauern drum rum und solarpanelen auf dem dach.. bekommen die das vom staat? wir staunen, auch noch so einfache gehöfe haben solar auf dem dach.. das kostet ja auch geld.. wir wissens nicht, mutmasen nur. ich grüss mal wieder alle kaktussfreunde und bin mir irgendwie sicher, dass die wissen wo energie täler sind. die massieren sich an dieversen orten, wo optisch kein unterschied zu anderen tälern ist (im fabrikli hats übergiens viele davon, ich werte das als gutes zeichen).. ich wink den schönen stacheldingern zu, mach ihre form mit den fingern nach und winke bald adieu.. fredel meint: es kommen noch mehr.. er wird recht behalten.

ein seitental erinnert fredel an ein tier im iceage film ;-). da hat der kleine nager sicher eine eichel versucht zu verstecken ;-). sieht echt so aus, glatter berg, dann ein einriss der sich zackenförmig immer weiter talwärts öffnet.. wir lachen. irgendwann fahren wir singend am salar grande ein (sali salar), überhohlen einen pickup, wo die ladefläche voller menschen ist (brrr... das muss kalt sein so draussen zu fahren.. poor them) und errinnern uns an die schöne zeit an dem salzsee, die wir hatten vor einigen monaten.. heut zieht es uns aber weiter bergan. wir wollen aklimatisieren und somit etwas höhe machen.

zuerst gehts aber über das grosse weiss, quer drüber, auf guter asphalt strasse. wir machen fotohalt, staunen, dass noch immer salz gewonnen wird, sicher ein harter job. dann gehts vom weiss in grün über, ja eine grasebene, auch schön. es stehen uns lama und eselfamilien im weg, es winken uns einheimische zu. eine frau mit einer art zylinder auf dem kopf, in knallblau, farbige tracht.. wow! so stell ich mir peru vor. auch die tiere sind zum teil farbig gekennzeichnet mit bändern in ohren oder am körper. ein junge treibt grad seine lama herde über die strasse vor uns und winkt uns ausgelassen zu. sein kleiner bruder etwas zurückhaltender, aber auch er schaut zu uns hoch und lacht.

in der nächsten kleinen siedlung sind sie grad am bauen eines hauses und alle farbig gekleidet, eine junge frau winkt mir zu und irgendwie fühl ich mich grad mit ihr verbunden, seltsam. sie vermittelt mir grad ein gefühl von heimat.. heimat ist für mich nicht umbedingt schweiz, das merk ich grad ganz fest und tief. ich denk eher an das fabrikli in santa maria de los andes.. echt.. eine erkenntnis.. ich bin überzeugt, es wird sich ein platz für uns finden, wenn er nicht schon gefunden ist, eben da.. heimat, sein, natur um mich rum, ruhe, krativität und so weiter.. meine gedanken kreisen, das gesicht der jungen frau vor augen.. pha.. danke für die klare erkenntnis.

es kommen wieder kaktusfreunde ins blickfeld, saliiii!! auch weitere einsame gehöfte, eine schule hatte es übringes in der ebene unten, und weiter viele lamas in den felsen.. ja, es ist wieder bergiger geworden ;-). wir machen fotohalt und lichten ein paar lamas mit farbigen markierungen ab und da steht auch ein kleines auto aus brasilien. die beiden insassen, ein päärli, gibt uns noch tips wo es schön ist und dann fahren wir in entgegengesetzter richtung weiter, lassen die lamas in frieden grasen.. hab gar nicht gewusst, dass die tiere auch so geländegängig sind, einige standen nähmlich im losen geröll am abgrund ohne mit der wimper zu zucken ;-). haben die wimpern?!?!

es geht weiter und vom mp3 wird ein lied von chris rea dargeboten. es geht um tod, um den schönen platz wo alle leute gehen, wenn sie gestorben sind.. den muss es geben.. ich krieg hünerhaut, geht mir tief, meine gedanken schweifen wiederum ab. wenn ich tod bin, kann ich da vielleicht eine seele werden, die für jemanden da ist, so seelen, wie es um mich hat?? die mich begleiten, mir helfen? ich weiss es nicht, was für mich bestimmt ist.. aber das lied geht auf jeden fall tief und ich lass mich darauf ein.

dann ertönt andere musik, ich bin zurück im jetzt, oder war ich da eben grad? auf jeden fall sind wir bald wieder am singen und lachen und sind uns einig: wenn man am vortag zwiebeln geschnitten hat, dann riechen die hände noch etwas nach und somit ist das "böggä" irgendwie noch besser ;-).. jaja, wir stehen dazu ;-). im nächsten, grösseren dorf ist der zoll, so steht es im reiseführer, also lenken wir ein, irren etwas in den 2 strassenrum und finden dann auch das, überaus gut gekennzeichnete zollgebäude (hängt ja schliesslich eine argentinienfahne dran). wir parkieren zwischen all den brummis (es hat viiiele) und wir schreiten zur tat. klopfen, eintreten in eine gute stube ;-). 3 menschen, häusliche athmosphäre, panflötenmusik.. zoll? ja, aber nur für camions.. ihr seid ja touristen, oder? das man uns das ansieht ;-).. ja der touri-zoll ist viel weiter oben.. o.k. wir fahren weiter und fragen uns, wo denn all die chauffeure waren von den vielen fahrzeugen.. wir wissens nicht..

ein paar kurfen weiter erblicken wir beide eine schöne matte mit grasenden lamas drauf, umringt von schönen hügeln in intensiven farben.. eine idylle.. und was suchen wir als schlafplätzli?? eben so eine idylle, also rüchwertsgang und runterfahren, hinstellen, einrichten.. was für ein ort der ruhe und friedlichkeit. die strasse ist zwar nicht weit davon entfernt, aber man wähnt sich in absoluter ruhe und purer natur. die paar autos und lastwagen werden uns nicht stören, ganz sicher nicht. ich bin eingenommen von der natur und geh auf einen spaziergang. zu nah an die tiere will ich nicht, die sollen ihren frieden bewahren. ich setz mich auf einen stein und schau einfach nur zu, in die grasfläche raus.. wow!

zurück im matzmobil präparier ich etwas käse und schinken und wir setzen uns draussen in die hängerstühle. es ist heiss, der ausblick einfach nur schön.. ich muss mich nochmals mit der natur befassen.. mich ziehts förmlich nochmal in die umgebung raus. ein stein lässt sich schälen und ich glaub, er lässt das auch zu.. da kommen farben, glitzer, kristalle, alles zum vorschein, eine schicht nach der anderen lös ich und staune nicht schlecht.. danke lieber stein für das schauspiel.. dass du mir einen einblick in dein innenleben gewährt hast.. in diesem mikorkosmos sitz ich also und entdeck auch noch eine kleine pflanze mitten in den steinen, die einzige weit und breit.. schöne fette, runde, blätter mit hährchen drauf.. du schöne pflanze, wie kannst du her existieren?? ich krieg keine antwort..

aber die pflanze kriegt ein wenig wasser, sachte netzte ich den sand um sie.. nicht zu viel, das ist sie sicher nicht gewöhnt.. ich leb in der kleinen welt um mich rum und geh auf darin.. es braucht nicht viel. dann noch etwas zu den lamas und da kommt auch fredel von seinerm ausflug zurück, er "treibt" eine lamafamilie vor sich her.. viele tier sind hier, kein wunder, eine solche wiese!! eine frieden-matte.. ein kleines lama ist gwundrig und kommt recht nah an mich ran, um dann ab seiem mut selber aufzuschrecken und schnell wieder zu mamalama zu eilen ;-).

jetzt ist zeit, mal wieder in die tasten zu hauen und die fotos zu ordnen. fredel liebkost eine stelle zwischen daumen und zeigefinger, seine heutige lieblingsstelle an mir, eine schöne auflockerung. auch servieren wir uns noch etwas salzigen geisskäse und schinken und als ich einen tag fertig geschrieben hab, ziehts mich wieder raus. das kleine pflänzli kriegt nochmal ein klein wenig wasser und ich finde weitere kleine kristalle in den steinen. unterdessen hat wind eingesetzt und es ist gar nicht mehr heiss, im gegenteil, gut wir sind auf 3'600 müm, klar ist der wind etwas bissiger.

zum teil werden sandfahnen über die schöne matte getrieben und die lamas ziehen langsam in eine ecke der wiese. als ich der schönheit der natur so zuschaue kommt ein klappriger peugeot mit einem junge mann drin. ich winke und beobachte dann sein treiben.. er geht zum kleinen bach runter und hackt da irgendwas mit grossem gertel ab und kolpft und tut.. hm.. was der da wohl findet? ich sitzt noch etwas vor dem matzmobil um dann wieder rein in die wärme zu schlüpfen und noch etwas zu schreiben.

auch fredel macht pause und kommt nach einer wanderung mit fotos von unserer scheibe zurück.. der riss hat sich ausgedehnt, über die ganze scheibe, shit! das muss ich mir auch anschauen.. hm.. ja, wänn das nur weiter hält. wir schreiben weiter. als ich fredel einen weiteren tag vorles find ich noch mehr fehler als sonst und beschliesse, das schreiben zulassen für heute ;-). ich zieh mir noch das ein oder andere foto der katzenengel rein, ich kann mich nicht sattsehen und denk viel an die drei.

die sonne ist hinter den farbigen bergen verschwunden, die lamas auch, der wind ist präsent und stark. mir praises to the world koch ich in aller friedlichkeit, wie es zu dem schönen platz passt, pasta mit peperoni resten sauce und viel zwiebeln und rahm.. fredel schliesst auch bald ab am compi und so können wir uns das znacht einverleiben und die meditationsmusik passt heute besser, als die sexgeschichten von gina wild, zum glück sind dem mp3 die batterien ausgegangen ;-). während dem essen probieren wir auch noch die gasheizung, zündet nicht.. :-(( fredel liest von der gebrauchsanleitung alde vor, wir essen weiter.

fredel verschwindet bald im bett, ich stricke noch etwas mit leicht gleitender wolle und nadeln die nicht chnorzen.. scheint an der feuchtigekeit gelegen zu haben, als es in salta so harzig ging. ich bin also beschwingt am klimpern mit nadeln und probiers nochmal mit der heizung und, es zündet.. ja, wir müssen ja nicht leiden, und lassen sie laufen, der wind braust ums haus, wir habens schön warm.. ja genau! so muss es sein.

beim letzten wc gang mit strinlampe gibt der mond mehr licht als die lampe und ich werde sandgestrahlt.. nicht sehr gemütlich und so auch schnell erledigt ;-). schnell wieder rein in die wärme. just als ich ins bett hüpfe ist fredel fertig mit gameboy spielen und ich kuschele mich an seine wärm um bald einzuschlafen.. gut nacht du schöner ort..

man soll die sonntage nehmen wie sie fallen, oder wie hat mal ein schlagerstar gesungen? ich geb jedenfalls alles, hau vier eier ins heisse wasser, brau kaffe, decke einen gemütlichen sonntags frühstückstisch, und kratz mich immer wieder am fussgelenk.

irgendeine mücke muss sich da mal wieder zeimlich gütlich getan , und sich während der nacht den bauch vollgeschlagen haben. genau das machen wir zwei jezt auch. geniessen die vier vier einhalb minuten eier, diskutieren die nötig oder bequemlichkeit eines eierköpfers und den dazu passenden spiralfeder eierbecher die etwas nachgeben wenn man den eierköpfer ansetzt. weil wir eh heute oder morgen über die grenze fahren, kochen wir die von mir - unverständlicherweise im kühlschrank übriggelassenen zwei letzten eier - auch noch, und stocken somit unseren cholesterin haushalt für die nächsten drei wochenauf.

bald ist alles abfahr bereit, und schnitz begibt sich in die fahrerposition. ich setzte mich derweil mit einem neuen freund auseinander. schon vor zwei tagen habe ich auf meiner hand irgendwas dunkles kleines entdeckt. als ich es wegputzen wollte machte es einen riesensatz, und entpuppte sich als floh. an und für sich sind ja flöhe nichts schlimmes, wenn auch ein wenig unangenehm. ich hab unserem kleinen hausfloh schon da gesagt, dass er uns einfach nicht ärgern soll, ansonsten ich ihn ebenfalls ärgern werde.

als ich nun alles fahrbereit mache, meine socken anziehen will, springt doch der frechdachs schon wieder um meine fussgelenke rum, und pieckt mich schon wieder an der stelle wo ich eben noch eine mücke vermutete. da platzt mir der kragen, und ich mache dem floh nun wirklich ärger. ohne weiteres erwische ich ihn am kragen bevor er loshüpfen kann, drücke ihn ziemlich fest, und setz ihn vor die haustür.

nach dieser eher unerfreulichen angelegenheit. geht unsere aklimatisations fahrt richtung paso de jama weiter. und es scheint als wolle uns die strasse gleich von anfang an auf die höhe des passes katapultieren. wieder schlängelt sich die asphalt piste in unendlichen serpentinen den berg hoch, und ehe wir uns versehen, zeigt das navi 4'200 m.ü.m. an und wir werden mit dem ausblick auf die salinas grande belohnt. während wir wieder einige höhenmeter vernichten fahren wir immer wieder an adobe gehöften vorbei, und wundern uns, dass jedes noch so kleine heimetli seine eigenen solarpanels draussen stehen hat.

bald sind wir auf salinas höhe, fahren vorbei an der immer noch abbauenden und - wohl tourismus bedingt - auch sonntags geöffneten salz förder kommune.
weiter vorne sind, wie es scheint auch einige private am salz schürfen, oder vielleicht ist das eine ähnliche attraktion wie im napfgebiet gold zu waschen......?
überall winken uns die leute freundlich zu und wir genau so gut gelaunt und freundlich zurück. die strecke der salina entlang zieht sich in die länge. und plötzlich geht das weiss vom salz in wiesen- busch änliche landschaft über.

immer wieder sehen wir esel und lama herden. offensichtlich haben die esel ein ganz unterhaltsames spiel rausgefunden. wer steht länger am strassenrand, um dann möglichst knapp vor dem herannahenden fahrzeug die strasse doch noch zu überqueren. alle tiere sind mit farbigen ohrmarken gekennzeichnet, und bei einigen lamas beschränkt sich die kennzeichnung nicht nur auf die ohren sondern sind im ganzen fell verstreut.

die weite der salina hat sich wieder in einem engen tal verloren, und wir erklimmen, nun an der gegenüberliegenden seite, die berge. das tal wird von einem kargen bächlein mit ein wenig wasser versorgt. dies scheinen die lamas zu nutzen, und wir halten mal an die stolzen, manchmal etwas dämlich dreinschauenden tiere zu fötelen. bei einem solchen fotohalt, stoppt auch ein entgegenfahrendes fahrzeug, plaudert mit uns, steigt schlussendlich aus, und zeigt uns auf der karte ein paar weitere schöne punkte die wir unbedingt sehen müssen. die beiden outen sich dann als brasilieros von florianapolis einer halbinsel ganz im süden brasiliens. wer dort wohnt ist schon halber uruguayo.

wir unterhalten uns selber mit singen, johlen, etwas abwägigen abhandlungen von den freuden, geschmacks betontem nasengrübeln nachdem man am vorabend zwiebeln geschnitten hat, und der liebkosung einer heute morgen auserkorenen lieblingsstelle zwischen zeigfinger und daumen ruschelis. eine kurfe weiter werden wir bei all diesen liebeleien, blödeleien und philosophischen gedanken unterbrochen.
schilder, zoll, dorf, obligatorische kontrolle, wie, wer, wo, was, warum... bis wir realisieren dass da was von zoll stand, schaffen wirs gerade noch von der hinteren seite ins dorf reinzufahren, und eben diesen ominösen zoll zu suchen.

jeder meter der staubigen dorfstrasse ist mit lastwagen zuparkiert. wir fahren mal bis die strasse endet, und fragen dort einen einsamen fussgänger wo der zoll wohl sein könnte. wir sind daneben vorbeigefahren, und haben das imposante herausstechende unübersehbar gekennzeichnete gebäude nicht wahrgenommen. es hängt eine schon seit jahren ausgeblichene fahne - das hellblau unterscheidet sich kaum vom dunkelweiss - an einem gebäude und in längst verwaschener schrift prangt - von einem parkierten lastwagen verdeckt - adouana.

wir schnappen unseren sehr offiziell aussehenden dokumenten ordner und treten im wahrsten sinne des wortes in die gute stube ein. die frau am pultli gleich neben der küche fragt uns ob wir turisten seien und mit dem fahrzeug da wären. ich antworte genau das seien wir, und das fahrzeug stehe draussen. turisten dürfen den zoll weiter oben am paso benutzen, dies hier sei nur für camiones....... womit wir wieder mal am punkt der diskussion angelangt wären, ob wir mit dem matzmobil nun ein auto, eine camionetta, ein casa rodante oder ein camion sind.....................???????

was auch immer, turisten sind wir, also fahren wir weiter. beim dorfausgang halte ich im genau richtigen winkel an, um ein foto von der kleinen mit strohdach geschmückten kapelle zu machen. ( wahrscheinlich hat es dieses bild nicht in die heutigen fotos geschafft, weil zu wenig kabel, strommasten und die strasse nicht drauf zu sehen waren....) die beiden kinder welche ganz erstaunt aus ihrem spiel aufgeschreckt sind als das matzmobil angehalten hat, winken uns etwas schüchtern zum abschied, und weg sind wir.

jedoch fahren wir nicht sehr viel weiter. grundsätzlich gehts uns immer noch um aklimatisation, und wir wären gerade auf der richtigen höhe für eine weitere nacht. 3'600 m.ü.m. und als ob es auf uns gewartet hätte, offeriert sich da ein plätzli, von einem hügel geschützt etwas abseits der strasse, direkt an einer riesigen lama weide. bis wir beiden dann die guten energien diese platzes endlch spüren, sind wir längst daran vorbeigefahren, und brauchen mal wieder etwas länger um zu merken dass dies eigentlich genau das ist was wir suchen.

wenden um den hügel rum, unser zuhause in eine ebene stellung bringen, und häuslich einrichten, die chefin der sandwicheria matzmobilia bereitet uns ein köstliches eingeklemmtes und wir pflanzen uns in die hängersessel auf unserer neuen terasse. ziehen uns die friedlichkeit des ortes rein, beobachten die weide voll weidender lamas, lachen über einige esel dazwischen die sich selber ab und zu lautstark bestätigen müssen dass sie hier ebenfalls und immer noch präsent sind. fast wie bei manchen menschen schiesst es mir durch den kopf.........

nach dem kleinen imbiss geben wir uns unseren eigenen gedanken und beobachtungen hin. während schine= die mit den steinen spricht hinter dem matzmobil eine schifer platte entblättert, schlendere ich an den anfang der wiese, beobachte die kleine lama familie, locke sie mit meinen gedanken = der der mit den lamas kommuniziert in meine nähe, und wandere dann mit ihnen wieder richtung matzmobil. diese kleine auszeit hat uns beide irgendwie inspiriert, zu uns selber gebracht, und die ruhe in uns aufgeweckt.

ein guter zustand einige tage niederzuschreiben. wir starten die tasten maschinen, und schreiben uns aus. andere leute sprechen sich aus, aber beim schreiben, hab ich rausgefunden, quatscht einem nie jemand dazwischen, und wenn man mal eine pause macht, weil einem ein wort fehlt, kann sich diese denk pause bis zu einer viertelstunde hinziehen, und man kann ohne unterbruch wieder dort weiterfahren wo man eben gerade aufgehört hat.
und so zieht sich der nachmittag hin. tippen, ab und an ein kleiner spaziergang zu den lamas, etwas die beine vertreten und die seele baumeln lassen....

bis einem dann die irdischen gelüste wieder auf den boden der realität zurückholen, mir der duft von angebratenen zwiebeln und peperoni in die nase steigt, und einem bewusst machen dass man von guten energieen und liebe allein einfach nicht leben kann. schine kocht die resten aus dem kühlschrank zusammen, unterlegt das ganze mit einer pfanne pasta und meditations musik, und wir sitzen in einer seeligkeit beisammen und geniessen die kulinarische die landschaftliche und die spirituelle köstlichkeit dieses ortes.

bevor wir beide ins bett schlüpfen, gebe ich der gasheizung eine weitere chance, sich in höhen um die 4'000 m zu bewähren. und siehe da, nach kurzer anlaufzeit springt der funke, und wir können uns auf eine gemütlich warme nacht im geheizten matzmobil freuen.....

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



info@matzmobil.ch