tagebuch 08. april 2006
argentinine / salta -nach purmamarca


heut ist der ellbogen dran ade stadtleben die abgeschiedenheit schreit
fredel will sich ja immer in einen neuen part von mir verlieben und heute ist mein schrumpfliges ellbogen-aussenteil dran.. warum nicht.. ich mag seine neue angewohnheit.. solange es dann nicht ausartet in schmerz.. manchmal wird seine hingebungsvolle art so weit ausgelebt bis es dann eben weh tut (zb. küssen mit kratzeffekt vom gesichtshharwuchs bis ich zündrot bin ;-)... aber meistens wehr ich mich ja vorher.. schätzen tu ich seine neuen idee, ihn und unsere liebe!! danke für alles mal wieder..

wir sind erst gegen neun erwacht, ich aus einem traum vom stricken ;-). meine übungen sind schnell vollbracht und schon steh ich unter einer wasserschwall-dusche. das tut gut. zum glück ist der schwedenbus schon weg, ich hab alles für mich. mein magen rebelliert und stösst auf, übersäuert wohl.. als ich zurück ins matzmobil komm geht es fredel wohl gleich. er ist am tee brauen.. guter plan, ein gesundtag. wir trinken also etwas pfefferminztee, dann geht fredel auch noch duschen, ich räum zusammen, mach notizen und häng uns vom strom ab und versorg den "katheter" in den kofferraum.. wir sind eigentlich schon bereit zum losfahren..

wobei, fredel geht noch zahlen, und dann noch rasch den wassertank füllen.. so rasch geht das aber dann doch nicht.. wir sitzen noch eine halbe stunde rum und ich lese im reiseführer, fredel füllt die wasserflaschen zum fahren und er hat auch an die compis gedacht, die hab ich nämlich nicht ins bett gesteckt!! zum glück hat das mein frischduftender jüngling gemerkt. dann gehts aber los, das gatter wird angehoben, wir sind "frei" ;-).. noch nicht ganz, zuerst noch durch ganz salta durch und das immer dicht gefolgt von hup-fritz.. aber ich steh es durch, lenk uns ans andere ende der provinzhauptstadt und da finden wir auch eine gomeria (pneuflicke).

klein, ausgebucht, aber der laden grad nebenan hätte vielleicht zeit.. und das haben sie.. ich montier den seilzug, fredel macht den rest, unser rad ist in der ebenso kleinen werkstatt in dem riesen puff drin.. wir müssen noch etwas warten und ich bewach das material, dass wir rumliegen haben, fredel schaut in der garage nach dem rechten ;-). passanten kommen und fragen und plaudern, meine spanischstunde wär gemacht. ich verzieh mich lieber rein und überlass fredel den überblick draussen. und als ich da lieg will meine blase geleert werden, sofort! aber weit und breit keine möglichkeit.. die pii-flasche wird mal wieder wie ein trumpf aus dem schrank gezogen..

erleichtert leg ich mich etwas aufs bett, schlaf fast ein, furze vor mich hin (kein wunder nach dem deftigen znacht gestern) und dann geht der gasmelder los.. ja aber hallo?? was ist denn los.. ich klär ab, am gas kann es nicht liegen, an meinen fürzen hoffentlich ja auch nicht, oder?? wie auch immer, es ist wieder ruhiger und ich erneut erleichtert, dass wir nicht ein gasleck haben. und dann kommt schon mein mech-mann zurück mit dem dichten rad.. todo listo.. also wieder raufhiefen (ich), anschrauben (fredel), seilzug wegmachen (ich), zahlen (fredel) und los (beide, äh alle drei mit 8 guten rädern).

wir haben, wegen dem grossen flicker, 10 chf liegen lassen, recht viel eigentlich.. aber was solls, was gmacht isch isch gmacht.. wir fahren also aus der stadt raus an einem riesen militärgelände vorbei, wo die soldaten und soldatinnen grad "feierabend" zu haben scheinen.. überall sind sie mit taschen bepackt am wandern.. etwas haben wir noch: tanken.. und vom letzten mal errinnern wir uns auch an eine YPF tankstelle, da gehen wir. unterdessen ist die ausfallstrasse neu gemacht, wir sind bald da und der zapfhahn eingeführt.

ich bin am eintragen ins bordbuch (man staune) und fredel plaudert mit dem sympatischen personal und ein alter mann winkt uns zu.. ich grüss mit zurückwinken und da kommt er auch schon. es stellt sich schussendlich raus, dass er der chef hier ist, ein doktor der mit seinen angestellten ein gutes verhältnis zu haben scheint. auch uns nimmt er grad herzlich auf, plaudert mit uns, macht sich sein sako am matzmobil dreckig (aber wa solls, die freude am hellblaubeigen fahrzeug scheint grösser) und meint: wenn wir IRGEND eine hilfe brauchen können, wir können ihn kontaktieren. er übergibt noch seine karte und lässt sich dann von einer älterne dame, warscheindlich der frau doktor, wegchauffieren.. die argentinier sind einfach zu freundlich, echt!

mit händeschütteln verabschieden wir uns eben zuerst vom herrn doktor und dann vom personal und weiter gehts. natur wir kommen!! aber zuerst gehts ja noch die autobahn rauf in die nächste provinzhautpstadt, so hab ich das in erninnerung. eine breite, gerade strasse. auf der karte ist die strasse auch schnurgerade gezeichnet, aber das sind ja alle ;-). einmal mehr: meine erinnerungen können täuschen, fredels auch.. wir finden uns nämlich alsbald in einem saftig grünen tal mit enger, kurfiger strasse und es geht bergan.. aha!! schöner so ;-). wir fahren also da rauf, winken dem überdimensionalen jesus zu den wir das letzte mal besucht haben, fahren weiter und fredel fühlt sich heut nicht so wohl mit seiner pilotin.. ich fahr also noch langsamer und wir schaukeln also weiter das schöne tal rauf.

das wetter ist noch immer eher trüb, aber was solls, wir kennen die strecke ja schon bei sonnenschein. was wir nicht kennen, das komische geräusch das aus dem matzmobil kommt. immer mal wieder, doch nicht regelmässig, wir halten an. nichts.. weiter, und nochmal anhalten um rauszufinden, dass das irgendwelche überdimensionallen zirpen sein müssen, die wohl durch das geschepper des matzmobil-kardan-verbindungsstückes zu einem balzgesang animiert werden, oder so ;-). wir lachen und fahren weiter.

jetzt sind wir uns auch sicher, die strecke geht nachher in wilden dschungelwald über und das stimmt. es folgen endlose kurfen in dem saftigen überwachsenen grün.. wow! die wolken hangen an den bergspitzen, um uns einfach nur alles verwachsen, ineinander verschlungen, lianen hängen runter, bäume sind mit moos bewachsen und auch sonst ist da kein platz für irgendwas dazwischen.. die, die hier die strasse gebaut haben, hut ab!! wir haben die schöne dschungelstrasse fast für uns, fast.. ab und zu stehen rinderkinder auf dem asphalt und schauen uns an im sinne: was machst du denn hier?? willst du dich mti mir anlegen?? versuch es ruhig!! aber wir kamen also ungeschadet an den zum teil echt düster dreinschauenden, langhörnigen rindern vorbei.. schöne tiere..

wir geniessen die fahrt, machen fotostops, fahren kurfe an kurfe (sind das viel, meine arme faulen mir fast ab) und fahren und singen und staunen. fredel sagt einen stausee vorher (eine haben wir eh scho passiert) und der kommt auch, auch zivilisation folgt und somit kommen wir schon bald ins einzugsgebiet von san salvador de jujuy (nicht wirklich einfach der name, musste natürlich auf der karte nachschauen ;-). und mit mehr menschen auch mehr polizeikontrollen.. aber heute haben wir generell glück, bei den etwa 4 kontrollen werden wir entweder grad durchgewunken oder man fragt nur rasch von wo, wohin und gut so.. das gefällt uns so.

vor jujuy (ich kürz das mal ab) hätte es einen stausee, den wir das letzte mal besucht haben, aber da hatten wir etwas pech und ich musste die ganze dulce de leche vom boden putzen, wir fahren weiter, schliesslich wollen wir neues sehen! neu ist: wir finden den weg ohne probleme an der stadt vorbei, uff!! jetzt haben wir aber ein hüngerli, fredel stopt und ich geh nach hinten um uns mit öpfelringli und körnlibrot zu verwöhnen. zum glück haben wir essen in den händen, die strasse geht nämlich vorbei an unzähligen beizli.. jeder stellt da ein paar stühle und tische vor das haus, fertig ist das restaurant ;-). sieht zum teil echt gemütlich aus.

die nächsten kliometer kommen uns wieder mal überhaupt nicht bekannt vor bis wir dann an den farbigen felsen wieder klar erkennen wow wir sind hier im quebrada humauaca .. das war das tal, in dem wir das erste mal die farbenpracht, die kaktusse, die schönheit hier erblicken durften.. und es ist schön!! auch das zweite mal. wir fahren zwar heute nur einen teil des tales, aber immerhin.. wir geniessen. ein teil geht es über eine umleigung, die neue strasse scheint schaden erlitten zu haben, wohl durch steinschlag. so geht es eben durchs flussbeet auf der alten strasse.

als wir wieder auf asphalt sind windet sich die strasse im tal in einigen serpentinien in die höhe, wir sind schon wieder über 2000 müm.. das geht schnell. am strassenrand erblick fredel einen "stand" mit geisskäse, stop und kaufen ist die devise, bis jetzt hatten wir immer glück. fredel überredet das junge mädel, ihm nur einen halben laib zu verkaufen und weiter gehts bergan. immer noch hängen wolken über uns und somit sind die farben abgeschwächter. wir schätzen uns glücklich, das erste mal schönes wetter erwischt gehabt zu haben.. macht alles viel intensiver..

bald geht es wieder grad dem tal entlang, wir fahren in ein dorf ein, oder besser zu ein paar häuser, die anscheinend am samstag zur zeltstadt anwachsen ;-). stand an stand mit diversen angeboten, viele autos parkiert, polizisten die schauen dass man langsam durchfährt, "festzelte" und weitere stände, viele tiere und praktisch nur einheimische.. das ist kein touristen markt, ganz sicher nicht. zum teil sind sie schon am zusammenräumen und packen ihre marktsachen ins auto oder auf die esel, je nachdem.. eine farbige eindrückliche sache.. wir schleichen durch das geschehen, winken allen zu und staunen.

noch was, der polizist auf der einen seite war so jung, gibts gar nicht, jöööhhhh - oder werden wir älter?!? weiter gehts dem tal entlang, ein paar tropfen fallen, der himmel ist aber schon etwas blau zwischen den wolken, schön! ich möchte einen fotostop um die farbigen felsen festzuhalten, fredel hält nicht an, er meint es hätte grad nicht gepasst, ich bin grad etwas mötzig drauf.. es ist doch nunmal so, nach der nächsten kurfe sind wir aus dem tal raus.. und drum wollte ich das noch festhalten.. da nächste tal sei auch schön und fredel hält da eher troztmässig vor einem strommasten an, so seh ich das, und trotze zurück, das können wir nämlich beide!.. aber wir sind bald wieder nett zueinander und suchen gemeinsam einen schlafplatz.

wir machen weiter höhe und drum sollte ein stellplatz bald kommen. und der kommt, fredel lenkt gegen das flussbeet ein und bald stehen wir da in mitten von sand, geröll, kaktussfreunden (ja, sie sind wieder da, ich grüss so ziemlich jeden und es sind viel ;-), saftig grünen büschen, schilf und wir sind umringt von schönen bergen in genialen strukturen.. die wolken haben wieder überhand genommen, drum sind die farben nicht grad intensiv, aber alles kann man nicht haben..

wir sind auf 2'600 müm, gut zum aklimatisieren. fredel erkundet grad die gegend, ich überleg mir, ob hier das wasser bei regenfall kommen könnte (könnte, aber dann müsste es mindestens den jahrhundert regen geben ;-), mach notizen, richte ein und seh den movietruck an uns vorbeiziehen auf der strasse oben.. aha, das ist also die runde die er macht.. als fredel zurück ist degustieren wir ein klein wenig des geisskäses.. ja, die liebe ist überall zu finden, auch bei geisshirten die käse machen ;-). wenn dann der bauer nicht verliebt war, das teil ist salzig für gut, aber eben doch gut.. wir packen ihn in die neu erstandene kühlschrankbox und wir schlüpfen ins bett, beide sind wir müde, also was liegt näher, und ineinem matzmobil liegt das bett immer nah.

fredel schläft sofort, ich auch ein wenig, aber ich erwach auch bald wieder, lass meinen jüngling liegen, schau aus dem fenster, raus zu den kaktussfreunden.. häufig mach ich ja die formen der schönen plfanzen mit den händen nach.. und einer scheint mich nun darauf hinzuweisen, dass ich meine hände in meditationsstellung bringen soll. der kaktussfreund leuchtet mich so richtig an.. aber ich mag grad nicht meditieren.. danke aber doch für den tip, würde mir gut tun, ich weiss es.. lieber les ich noch ein klein wenig und informiere dann meinen schlafenden mann sanft, dass er entweder durchschlafen kann (warum nicht) oder dann vielleicht bald erwachen sollte, sonst schläft er nämlich durch, was er eben nicht will.

während ich noch etwas laut spanisch vorlese präpariert fredel etwas wildreis mit bouillon-böllä zutaten.. mhhhh.. der reis ist zwar nicht weich zu kriegen, gut ist es doch, gutes training für die kaumuskeln erst recht. zum znacht ziehen wir uns noch ein höhrspiel rein, oder eher eine lebensgeschichte. auf unserem mp3 ist ein durcheinander, aber bei der eher "einfachen" geschichte ist das gar nicht so schlimm.. gina wild erzählt über ihren werdegang, über ihre sexerfahrungen mit frauen, über das pornogeschäft, über ihre kindheit als hässliches entlein, über brust op etc.. unterhaltsam, aber ihre eher dümmliche stimme törnt mich also nicht grad an, kommt vielleicht noch, wer weiss ;-).

dann schlüpfen wir wieder ins bett, es ist ja schon bald halb neun ;-). lichterlöschen, wir sind echt müde, nach 2 abenden "ausgang" ;-), kein wunder.. hihihi.. als ich fredel noch meinen ellbogen, sein heutiges liebeszentrum, präsentieren will, zuckt er zusammen, hat gedacht ich wohl ihm den in das gesicht schlagen.. ja aber hallo?!?! so bös bin ich jetzt doch auch wieder nicht, oder?

wir gönnen uns den, gestern abend schwer verdienten schlaf bis um neun. schnitz ist vor mir auf, und geht ein letztes mal für wohl wieder längere zeit eine ausgiebige dusche geniessen. auch ich rolle alsbald aus dem bett und braue eine pfanne............
wasser! trotz einer ersten absage vom xsundtag - war wohl noch etwas zu früh als schine dies vorschlug - gelüstet mich heute morgen eher ein teeli als der übliche morgenkaffe.

nach der tasse münzetee bin auch ich wach genug, meinem körper eine dusche zu gönnen, und verzieh mich im morgenmantel zu den baños. als ich suber gedüschelet und gefenijälelet zurückkomme ist schon fast alles fahrbereit. wie abgemacht gehe ich die checkliste nochmal durch, und finde doch tatsächlich die compis noch in der tischablage. auch das wasser ist noch nicht aufgefüllt, und bezahlt hat auch noch niemand für uns. also erst mal alles erledigen. die zwei müetis im officina sind hocherfreut dass ich mal wieder vorbeischaue. ich erzähle ihnen dass wir nun auf unseren privat camping an den salinas grandes umziehen, und staunen nur, dass man so hoch oben campieren kann.

auf dem rückweg ist schnitz schon am wasserhan suchen, und zirkelt gekonnt an den bordstein. zum glück ist der rosabussarna schon früh losgefahren, dies erleichtert das wendemanöver und spart gummi. das wasserfüllen braucht dann aber trotz gut druck eine weile, und wir können nur da sitzen und warten. zehn minuten zwei strichli, viertelstunde drei strichli zwanzig minuten voll! schlauch entleeren, und ab gehts richtung paso de jama. die eine mama reisst den schlagbaum hoch, und macht sich schier eine schulter aus beim winken, und wir wünschen einander suerte=glück.

das brauchen wir dann im stadtverkehr auch. das verkehrsaufkommen ist gewaltig, und wir müssen quer durch den ganzen kuchen. zu allem frühmorgen verkehr (9:30) müssen wir auch immer noch links und rechts nach einer gomeria ausschau halten. dieses projekt wäre noch erledigungswert, da wir wohl wieder die eine oder andere rumpel die stumpel strasse fahren werden. fast schon ausgangs stadt werden wir auch fündig. gleich zwei reifenreparatur garagen im wahrsten sinne des wortes sind da am strassenrand.

ich frag in der ersten nach, werde an die zweite verwiesen, wo ich auf zehn minutos warten vertröstet werde. wir sind in südamerika, und ob nun zehn minuten oder eine stunde, no importa=nicht wichtig, hauptsache wir können unseren lädierten reifen reparieren lassen. ich frage was es ungefähr koste - den spruch, wer nach dem preis fragt ehrt die qualität nicht, welcher an der wand hängt, fällt mir erst später auf - und der wortkarge dafür effizient arbeitende chefe schätzt 12 peso. passt, machen wir. schnitz setzt den galgen, ich löse die muttern, und rolle das rad zur garage.

da schaue ich dem chefe und seinem schnupperstift eine weile lang zu, geh etwa zweimal wieder zu schnitz, um zu berichten dass es noch nichts zu berichten gibt, weil noch nichts gemacht wurde.
dann gehts unserem reifen aber an den kragen. schnell ist der ganze pneu nochmal kontrolliert, das loch - sauber mit isolierband markiert - lokalisiert und der reifen von der felge abgezogen, oder gemurkst? der chefe schaut sich den schranz an, runzelt die stirn und meint phooaa... sucht einen riesen flick aus seinem pultli und meint mit einem seitenblick zu mir: cuesta veinte pesos= kostet zehn stutz wenigstens werden die dimensionen des flickes erst sauber angezeichnet, dann mit einem lufdruck betriebenen dremel aufgerauht -hab ich bei der letzten professionellen reparatur alles genaustens beobachtet - und dann mit spezial vulcanisation kleber eingepinselt, und zum schluss mit einer spezial rolle angepresst.

halbe stunde, saubere arbeit, alles listo, der reifen wird wieder hochgezogen, montiert und ich begleiche die rechnung. bin mir aber nicht sicher ob er mir nur den flick berechnete und die arbeit vergessen hat, oder ob ein flick alles in allem einfach 20 peso kostet. wie auch immer, für zehn stutz ist unser ersatz ersatz reifen wieder repariert, und wir bereit für die nächste reifenpanne. ( ich weiss genau dass ich nicht solche sachen schreiben sollte.....)

weiter geht die reise aus der stadt raus, vorbei an der militär kaserne wo anscheinend grad ein massenurlaub ausgerufen wurde. hunderte von sauber rausgeputzten soldat/inn/en sind richtung stadt unterwegs.
wir andere richtung, zur letzten erledigung von heute. tanken. schnitz erinnert sich, dass ausserhalb der stadt eine ypf steht, wo wir schon das letzte mal getankt haben. und wie bereits geschrieben, wenn wir uns dann mal an feste werte gewöhnt haben, nutzen wir diese auch.

wie üblich in argentinien, sind sofort einige herren ums matzmobil, fragen und freuen sich für uns. ein älterer herr kommt ebenfalls des weges, begrüsst mich sehr offiziell, erfreut sich ebenfalls an unserem fahrzeug, fragt woher wir kommen, und meint dann ganz beiläufig wenn wir irgend etwas brauchen würden, er sei immer für uns da....? ich werd erst nicht ganz schlau, und als der herr sich kurz entfernt, sagt mir der tankchicco dass dies der dueño=besitzer der tankstelle sei. er kommt zurück, mit seiner visitenkarte: centro privado de diagnóstico dr. demetrio ernesto herrera medico m.p. 684
was man hat das hat man, aber wir hoffen trotzdem dass wir señor demetrios ärtzliche hilfe nicht in anspruch nehmen müssen.

dann folgt eine strecke die trotz, oder eben wegen ihrer faszination und andersartigkeit in unserer erinnerung nicht mit dieser strecke verknüpft war, obwohl wir hier schon mal durchgefahren sind. zum glück führen wir tagebuch sonst könnte uns eines tages noch entfallen dass wir unterwägs deheim sind....... dass diese urwald strecke in vergessenheit geriet, muss daran liegen, dass die wild verwachsenen regenwald artigen hügel nicht wirklich in das bild von argentiniens norden passen.

das allesüberwuchernde immergrün säumt die strasse welche sich kurfe um kurfe in die höhe schraubt. der himmel ist leicht überzogen, einzelne nebelschwaden hängen in den baumwipfeln, und ich lass mich von schine - unterdessen in angenehmerem tempo, ich musste einmal meine bedenken betreffend ihres rasanten regenwald rally mässigen fahrstiles, loswerden - chauffieren. wir lassen die zwei drei stauseen links liegen, lassen die fische fische sein, und bald spuckt uns der grüne dschungel aus, und wir fahren in die nächste unwirkliche landschaft ein.

unterdessen zirkeln wir gekonnt, da schon zum zweiten mal während unserer reise, an der nächsten provinz hauptstadt vorbei, und nicht beinahe mittendurch wie letztes mal. an einem eher semi bis un- gemütlichen ausstellplatz müssen wir uns erstmal verpflegen. das ist ein weiterer vorteil der xsundtage. ein paar scheiben körnlipicker brot, zu jedem bissen ein getrocknetes öpfelringli, und ein fürstliches mittagessen ohne grosses geköch ist zubereitet.

nach jujuy (chuychuy ) saugt uns unser leiblingstal quebrada humahuaca ein. obwohl die farben wettertechnisch nicht so brillant und leuchtend sind wie bei unserem ersten besuch, sind wir beide wieder fasziniert, wieviele verschiedene farbtöne die natur hervorbringt, und alles ton in ton miteinander vermischen kann.
genau die ton in ton farbspielerei verursacht dann bei uns kurz mal einen unton. schine möchte vor dem nächsten abzweiger gerne noch ein paar hügel fotografieren. fragt mich ob ich nicht noch ein zwei bilder machen möchte. ich halte ausschau nach einem geeigneten ausstellplatz, und da kommt schon die abzweigung.

schine schmollt. nun sind die schönen ( wolken verhangenen blass anmutenden im dunst versinkenden anm.d.red. ) hügel weg. drei kurfen weiter sind wir also im tal mit der felsen der sieben farben. sobald diese ins blickfeld geraten, halte ich sofort an, nicht dass wir auch an denen noch vorbeifahren. dummerweise ist das dorf vor den hügeln, die stromleitungen hängen überall ins bild, und der masten der starkstrom leitung steht ebenfalls da, wo ihn kein tourist gerne haben würde. zu allem unglück ist auch noch ein stück strasse ins bild gerutscht welches die farbenpracht der in weiter ferne ersichtlichen felsen ebenfalls noch schmälert.
wer aber genug fantasie besitzt sein augenmerk auf die sieben farbkleckser im hintergrund zu richten, alles störende - von mir aus trotz ins bild gerückte ja gar manifsstierte - ausblendet, kann sich einer nie dagewesenen farben und schatten pracht in unberührter natur erfreuen. (bestaune foto)

drei oder vier oder einige fotohalte weiter beginnt die vorbildhaft asphaltierte strasse sich wieder den berg hochzuschlänglen. die serpentinen vom gotthard pass sind eine schlechte forststrasse dagegen. wir steigen und steigen, bewundern die kleinen adobe stroh gebüsch verschläge wo sich einige bauern ihr heimetli eingerichtet haben. einer hat wohl mal angefangen geisskäse zu verkaufen, und so kommt es, dass nun an jedem heimetli geisskäse verkauft wird. man stelle sich vor einem geisshirten käme plötzlich in den sinn zuckerwatte zu verkaufen...

mich gelüstet mal wieder nach einem stötzlig würzigen käse, und halte beim nächsten bretterverschlag an. einige käse stehen auf einem wackelig zusammen gebundenen gestell mit brett als tisch und ästen als füsse. kein mensch weit und breit ist zu sehen, und ich geh näher zu den behelfsmässig aufgestellten behausungen hin. ich rufe, und niemand lässt sich blicken. als ich schon wieder zurück will, kommt ein mädchen mit zwei jungs im kindergarten alter von einem steinverschlag her. ich frag sie was der käse kostet, und sie antwortet ganz schüchtern - ohne mich anzusehen - 13, 17, 22 peso. diese seite vaca=kuh diese seite cabra=geiss. ich erkläre ihr dass wir nur zu zweit sind, und bald wieder über die grenze fahren, und überhaupt ob sie uns nicht einen halbieren kann. macht sie prompt, überlässt mir die wahl, einer der beiden hälften, und als ich ihr 7 peso gebe, erklärt sie mir - wieder die augen auf den käse gerichtet, als ob sie mit ihm sprechen würde - es mache nur 6.50. lass gut sein danke y suerte.......

nun sind wir ausgerüstet, haben schon wieder gut höhe gemacht, und möchten nun doch langsam aber sicher ein schlafplätzli finden. nach purmamarca gleich am ausgang des dorfes ganz erhrlich der paar häuser, erblicke ich ein paar reifenspuren die zum bachbett runterführen. das navi zeigt 2634m.ü.m. an. die perfekte höhe zum akklimatisieren. der kleine walm der von der strasse zum bachbett runterführt ist für das matzmobil selber keine grosse herausforderung, erzeugt aber - wie ich später feststelle - ungeahnte spannungen am chassis, und lässt unsere frontscheibe einen weiteren freudensprung machen.

die relativ ungewohnt lange fahrt hat uns beide etwas ermüdet, und ich schlage vor, eine kleine nachmittags siesta zu halten. ebendiese reisst mich in sekundenschnelle in tiefschlaf. irgendwann weckt mich schine - wahrscheinlich vom hunger getrieben - ganz sanft auf, und schlägt mir vor entweder gleich durchzuschlafen, oder aufzustehen und mich um das vorgeschlagenen wildreis znacht zu kümmern. ich, nun ebenfalls von einem hüngerli getrieben stell mich in die küche und versuche den wildreis weichzukochen, was mir aber nicht wirklich gelingt.

zu michaela schaffrath alias gina wilds autobiographie beissen wir auf die wildreiskörner ein , horchen dem werdegang vom hässlichen entlein zum sexsternchen. zu müde vom fahren und reiskauen an etwas anderes als ans schlafen zu denken - wir sind ja auch keine 35 mehr - legen wir uns bereits um halb neun ins bett.......

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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