tagebuch 03. april 2006
argentinien / ruinen bei cauchari - salta


morgenplappermaul - sausewind - (drecks)tank ;-) maus am morgen.......
ich bin früh wach, gut geschlafen trotz höhe und mag plaudern für gut.. ich texte fredel so richtig ein ;-) hab mich noch etwas ruhig halten wollen im bett und gelesen, aber als ich dann raus auf toilette ging und all die "maus" sah.. da wars fertig mit der ruhe ;-).. fredel!!! komm schauen, alles voller "maus" ;-). oder noch besser: 1:50 verkleinerungen von murmeltieren!! überall löcher im boden und die neugierigen dinger schauen raus zu uns rüber. dem ein oder anderen wirds etwas "unghür" und er pfeifft (müssen mini-murmels sein ;-) und die köpfe verschwinden, kommen wieder rauf.. jöööööhhh, sind die herzig!! ich erzähl fredel etwas 72x dass da "maus" sind ;-) "gern maus"..

ich wink also noch allen vor dem losfahren, warne sie vor, dass jetzt ein motor anspringt und lärm macht, sie aber nicht erschrecken sollen.. müssen sie auch nicht.. es macht nur ein wenig brr und klick.. fredel hat gemeint, ich soll 3x vorglühen lassen, ist er versoffen?? ich probier weiter, es ist noch bitter kalt, wir sind weit oben, das schätz unser matzmobil eh nicht so um anzusprigen, aber bis jetzt kam es immer! mein gedanke: wir müssen schauen, dass wir eine heizung zu laufen bringen auch auf den höhen, um dem motor vorzuwärmen!

fredel ist dran und bringt unser zuhause zum laufen.. ich seh zwar meinen held nicht im führerhaus, zu gross ist die schwarze rauchwolke vor mir ;-). das matzmobil speit alles in die frische luft raus.. sorry "maus" ;-). wir gehen, ihr habt wieder eure ruhe. ich übernehm das steuer, wink den "maus" zu und fahr zur strasse, die schlechter ist als die wiese von der wir grad gekommen sind. ich fahr über die holperpiste sehr gemächlich.. neben uns meistens eine bahnlinie, aber ob der zug wirklich noch bis hier hin fährt? wir zweifeln. die strecke wär schön, das schon..

es geht wie uns der touristel vorgewarnt hat, bergan. ich halte irgendwo mal an um das rad nochmal kontrolieren zu lassen, alle pneus zu betrachten.. alles gut, auch der tank, wir fahren beschwingt weiter.. wir sind beschwingt und singen, das matzmobil leidet wohl eher ;-). die strasse ist noch nicht wirklich besser. zum teil ist schlacke über die strasse gespühlt worden, hier scheint es geregnet zu haben, und zwar für gut. die wolke gestern hat wohl viel inhalt gehabt, kein wunder, hat auch so ausgeschaut ;-). unterdessen sind wir auf ca 4'430 müm und auf einer art passhöhe. fredel meint: "nicht mal 4'500?!?" ich meine: warts ab..

so ist es auch, wir fahren bald wieder rauf und rauf und rauf und sind gut über 4'500 müm als es dann wirklich scheint, runter zu gehen. neben uns ist die letzte steigung immer ein kleiner fluss geschlängelt, mit, wies scheint, warmen quellen am ufer (das hat gedampft).. den lamas hats da gefallen, familie für familie ist am wegrand und tut sich an den saftigen grün genüsslich. sali lamas!!! hat es hier auch "maus" ?!? eben, wir sind noch in den letzten höhenmeter und der gegenverkehr startet, es kommen uns ein paar lastwagen und pickups entgegen.. die, die zu schnell fahren (steinschlag geschädigt wie wir sind) grüssen wir NICHT.. das ziehen wir durch! nämmmli..

auf dem pass oben bin ich drauf und dran, das velo rauszunehmen... aber zum glück seh ich weiter unten die strasse in eine ebene münden.. nur ein kleines stück runter, lohnt nicht. es geht da nämlich wieder etwas rauf.. von fredel krieg ich noch ein kompliment über meine fahrkünste und es geht weiter.. bei einer brünzlipause machen wir auch grad fahrerwechsel und schauen auf die schneeberge rauf.. sieht echt aus, als ob es etwas "runter" geschneit hat. wenn man bedenkt, dass die riesen ja locker 6'000 meter hoch sind.. dann ist der schnee erst ab etwa 5'000 m plus, aber doch..

bald erreichen wir ein minendorf, dass wir schon kennen, san antonio de los cobres.. mir ist es mehr als recht, die tankanzeige macht einen auf "sehr leer " ;-). diesmal ist im dorf viel mehr los und es scheint auch hier stark geregnet zu haben, die erdstrasse ist zum teil noch unter grossen "gunten" begraben. auch hat der bagger zu tun für gut.. der ein oder andere kleine rutsch ist zu beseitigen. an der kleinen tankstelle mit uralten zapfsäulen hat fredel einen geistesblitz: haben wir geld? mit der karte zahlen hier draussen? eher nicht ;-). aber wir haben glück.. es reicht für 100 liter mehr in den tank.. teuer auch hier, aber besser als kein diesel ;-)

ich trag alles ins bordbuch (bambi-bord-buch) ein und fredel übergibt auf mein geheiss noch trinkgeld. es geht einen hügel rauf wo, wie letztes mal, an einem kreuz eine alte frau sitzt. es geht raus auf eine ebene, wo uns der movitruck entgegenkommt, wie das letzte mal ;-). und wieder grüsst das murmeltier (oder wie heisst der film?!? ;-).. maaaus.... eben, wir fahren die ebene raus, auch hier viel nass auf dem weg, viel holper die polter und rund um uns, schöne berge im schnee.. das hatten wir das letzte mal nicht, obschon da winter war..

als es wieder runtergeht kommt bei mir wieder der gedanke vom velo auf und fredel meint: jetzt müäsch au nümä cho, mir sind scho halb dunä.. ich schau ihn zwiefelnd an: wir sind noch auf 4'000 müm.. aha!! ja dann, hilft er mir doch in meinem unterfangen ;-) ich bin ganz hektisch und aufgeregt, ja, runterfetzten!!! velo, äh, umziehen, äh, veloschuhe, handschuhe?!? warm,kalt was wie wo?? velooooo.... vor lauter herie lass ich die tritte in der küche oben.. das merk ich aber in der vorfreude überhaupt nicht und schwing mich aufs präparierte bike und tret in die pedalen.. jaaaaa.. lets fetz!!

ich ruf den papageien zu, die auffliegen neben mir, drück auf meine "turtle" und hup in der gegend rum, schrei vor freude, grüss die schönen libellen die vor mir fliegen, kaktussfreunde hallooooo, sali schafe, hat es "maus"? und RINDERKINDER wird auch lautstark gerufen als die vierbeiner im blickfeld erscheinen, der bauer hat seine fragezeichen ;-). fredel verfolgt mich mit dem matzmobil, filmt mit stange, lichtet mich ab, ruft mir love zu und ich zurück und ich strahle und geniesse die sausefahrt.. dann gehts aber bald in den tramp-modus über.. fläche an fläche die leider, eben flach, sind und zum treten zwingen..

erstaundlicherweise macht mir das aber gar nicht viel aus, ich geb alles und fliege der nächsten sausefahrt entgegen. nach der nächsten anhöhe gehts runter, ich bin sicher.. dann hald da hinten, ja da gehts runter.. ja, vielleicht noch die ebene, aber dann.. hoffnung stirbt zuletzt oder wird schlussendlich vom wind verschluckt?! als meine beine nicht mehr wollen lass ich mich von fredel, bzw. dem matzmobil ziehen und dann würde es eben auch wieder runter gehen.. aber wieso läuft da nichts?? der wind, der wind, mal wieder der wind, das himmlische kind, macht meiner talfahrt ein ende.. bin ich dann doch nicht gewillt, alles runter zu trampen ;-)

also anhalten, freudestrahlend für ein foto posieren, erzählen, plagieren, übermotiveirt tun und alles einladen, umziehen und jäh aus meinem hoch gerissen werden.. ja, heute bin ich es, die etwas vergessen hab. die tritte.. unser genialer küchen-ausziehschrank hängt schief im gang!! autsch.. das sieht nicht gut aus.. schock.. fredel!!!!!!! der lädt zuerst das velo ein, ich bin so nervös und räum alles aus dem schrank um ihn leichter zu machen, aber reinkreigen tu ich ihn nicht.. wenn der nur nicht kapput ist!! aber es kommt der retter in not und fredel machts wie opa (so sagt das rahel): flickt alles.. ufff!!!! erleichterung. danke mechfred.

ich bedank mich bei fredel mindestens 700 mal für die hilfe von wegen bike und den schrank flicken und überhaupt!! ich bin wohl doch ein klein wenig übermotiviert ;-). fredel grinst und fährt uns weiter runter, gegen den wind. mir kommt noch in den sinn, dass wir mal einen velofahrer gekreuzt haben und ihm vor lauter herie nicht mal wasser angeboten haben.. nicht nett... aber eben, ich flog grad in einer anderen spähre und fredel war wohl zu beschäftig mit filmen um daran zu denken.. sorry velofahrer.. wenn ich mal wieder bedenke: diesen pass RAUF mit dem bike, und das risiko dass du runter auch trampen musst gegen den wind.. pha.. was für "herti siächä".

die strecke kennen wir ja eingentlich schon, aber schön ist es eben doch. es ist grün, zum teil schon gelb.. ja, der herbst.. stimmt, wir haben ja herbst.. vergess ich schnell mal in der wüste ;-). wir kommen wieder in die wunderschöne saftige ebene raus die umringt ist von aller herren farben berge.. wow!! schon gesehen, wieder als unglaublich empfunden. echt hammer. der norden von argentinien ist einfach SCHÖN... wir sind einig. am horizont sehen wir wieder wolken und von denen werden wir auch bald verschluckt.. das asphaltierte stück ist auch vorüber und wir tauchen in die tristesse ein.. alles grau, verhangen und düster.. aber sogar das empfinden wir als schön. das tal ist so saftig grün..

könnte schottland oder so sein? der fluss führt diesmal auch wasser und viele nebenbäche haben geröll und schutt gebraucht, nicht lange her muss es hier recht "kchutet ha".. wir durchqueren viele schuttfelder, kleine bäche und dann, es tropft.. nur etwa eine minute und dann sind die wassertropfen auf der scheibe eingetrocknet ;-). die strasse ist wieder in recht schlechtem zustand, wir sind langsam unterwegs.. hatten wir doch schon in der heutigen ersten etappe für 50 km fast 3 stunden, sind wir nun auch nicht viel schneller ;-). aber wir haben ja zeit.. es ist eh erst früher nachmittag, auch wenns aussieht wie abend mit den dunklen wolken.

langsam aber sicher wirds wieder zivilisierter, die strasse wird asphaltiert, dörfer, schöne gärten, viele blumen, saftig grüne bäume und der blick öffnet sich in die grüne ebene wo salta liegt.. das letzte mal wars hier nicht so grün.. oder kamen wir da einfach nicht aus der wüste?! könnte sein.. man verliert ja manchmal schon etwas den bezug zur objektivität ;-) oder so. die stadt ist nicht mehr weit, der verkehr gross, und die baustellen überall.. ich versuch das matzmobil durch all die umleitungen an den richtigen ort zu lenken, gar nicht mal so einfach, echt.. überall schilder, aber sind das nun solche, die sie vergessen haben oder akutelle? einbahnschilder wo man reinfahren muss.. na ja.. zum glück winkt immer mal wieder einer planlos mit einem "fähnli" rum und grüsst freundlich.. würde sich sicher wehren, wenn wir falsch fahren würden ;-).

wir kennen ja salta schon gut, also kein problem den liberdad zu finden, das einkaufszentrum. wir schreiten zum grosseinkauf und sind irgendwie nicht ganz so "chäufig" wie sonst.. trotz es gesundtag ist und wir noch praktisch nichts gegessen haben heute. wir schlendern also durch die vollen gestelle, ich bemerke, dass es hier auch sojamilch gibt, dass früchte und gemüse wiederum lausig sind, und wir eben einfach nicht "chäufig" sind ;-). also besser zum zahlen schreiten. fredel verabschiedet sich auf die toilette und wir treffen uns auf dem parkplatz draussen.

leider hab ich keine guten news.. unser tank, ja, der tropft wieder.. scheisse.. jetzt hat er über all die holperwege gehalten und nun im flachland tropft er :-(.. aber was solls, ist eben so. enttäuscht fahren wir zum camping.. den kennen wir ja auch, also kein problem zu finden. wir sind die strecke ja auch schon zu fuss gegangen ;-). aber unsere orientierung ist mal wieder nicht so gut, ich zeig in die richtung, fredel in die andere und ich bin bis heute überzeugt, ich hatte das richtigere gefühl ;-).

schlussendlich finden wir den camping municipal und unser stammplatz ist frei.. echt, niemand da.. wir hatten schon die "horrorversion", dass alles voller reisender ist ;-). wir parkieren also, hängen am strom an, richten ein und wagen einen rundblick.. ja aber was steht denn da am anderen ende des camping?? ein MATZMOBIL!!! ein duro!! wenn das kein grund ist rasch "grüäzi" zu sagen.. wir rücken aus, plaudern zuerst mit 2 engländern die mit einem seitenwagen bmw-töff unterwegs sind und stellen uns dann eben beim duro-paar vor.. ja, wir sind auch mit dem duro da..

albert kanns nicht glauben, ich kenn doch alle duros.. euch nicht.. ah, ihr seid das matzmobil ;-).. ja, wir sind das matzmobil.. das romantische, wie es madeleine, seine frau ausdrückt ;-). wir plaudern eine geraume weile über unsere fahrzeuge, über woll-schals, über wäschereien in der stadt und über ihre rückreise am samstag in die schweiz. ihr matzmobil bleibt hier und sie kommen in ein paar monaten wieder... nicht schlecht.. wir machen noch eine wohnungsbesichtigung, wirklich schön, offen, hell da drinnen. danach lassen wir die beiden wieder werken und wir schlendern zu unserem zuhause rüber.

duschen ist auf morgen verschoben, ist es doch schon etwas kalt und wir haben lust auf das soja-plätzli, dass wir vorhin erstanden haben. die 4 bitzen werden in der pfanne gebraten, etwas sojasauce dazu und fertig ist unser hautpgericht heute. fredel hat etwas kopfweh und wäscht doch noch ab, ich mach notizten, was wir schon wieder erlebt haben ;-). auch kann ich es nicht lassen, die luft nach WIFI zu durchsuchen.. es hätte ein netz, aber der lümmel lässt uns nicht rein.. schade.. wär ja zu schön gewesen ;-). ich schlüpf zu fredel ins bett und lese noch eine weile.. bin noch immer etwas überstellt und würde sonst sicher fredel weiter "ärgern".. also lesen, runterkommen und dann auch bald einschlafen.

das tun wir dann auch bis nach mitternacht. da leeren wir nochmal unsere blasen und können beide nicht mehr einschlafen.. zum glück kommt fredel mit der idee, globulis zu uns zu nehmen.. belldona sei dank, wir schlafen bald wieder tief und fest.. wer hätte das gedacht..

bringt kummer und sorgen, oder vertreibts diese....? der verlauf des tages wirds zeigen. aber erst zu den mäusen. schine ruft mir von der aussen morgentoilette zu. komm raus da hats maus. und tatsächlich überall ums matzmobil hats erdlöcher wo grosse mäuse oder kleine murmeltiere herausäugen und schauen was da für komische wesen in ihrem vorgarten rumschreien.

schnell sind wir zur abfahrt bereit. wir schon, aber das matzmobil nicht wirklich. als schine den schlüssel dreht - ich hab ihr noch den tip gegeben, lieber zwei dreimal vorzuglühen - dreht zwar der anlasser, aber der motor nicht wirklich. nach zwei drei versuchen dreh ich dann auch noch am schlüssel, und bald verdunkelt eine mächtige schwarze rauchwolke die aufgehnde sonne.

wenigstens ist bei der morgendlichen tankkontrolle noch immer alles dicht, und wir fahren los, nun doch endlich höhe zu vernichten. keinen kilometer weiter kommen wir in die nähe eines kleinen dörfchens. obwohl wir die umfahrungs strasse nehmen - es ist nicht ganz klar ersichtlich ob die hauptstrasse geradeaus durchs dorf oder eben ausenrum führt - fahren wir an einer comeria vorbei. schine erkundigt sich bei mir, ob wir den defekten reserverreifen gleich hier reparieren lassen wollen. mir macht die comeria nicht einen wirklich vertrauenswürdigen eindruck, und die reparatur wird auf salta verschoben

auf der nächsten anhöhe wird eine weitere radmutter kontrolle verordnet, und wenn ich schon dran bin, kann ich ja den tank auch nochmal auf seine dichtigkeit überprüfen. fazit der doppelkontrolle:
die muttern sitzen bombenfest, und die tanknaht ist immer noch dicht. wir bermerken plötzlich, dass die piste nicht mehr so staubig ist wie auch schon, was aber dem holper die polter nichts ausmacht. aber die gestrigen wolken werden sich hier ausgeleert haben, und an einigen stellen sieht man wie sich die kleinen bächlein mangels abflussmöglichkteiten in der ausgetrockneten wüstenlandschaft auf die strasse ergossen haben.

auf dem - geografischen - höhepunkt der heutigen tagesreise, machen wir mal wieder bekanntschaft mit einer lama familie die sich erstaunlicherweise mal ziemlich zutraulich und fotogen gibt.
kurz vor san antonio de los cobres wäre noch ein schwindelerregend hoher viadukt des traines de los nubes zu besichtigen. aber der umweg fällt dem ständigen leuchten der tankanzeige zum opfer, und überhaupt, grosse hohe verrostete stahlkonstruktionen kennen wir eh schon. als wir im oben genannten dorf einfahren, höre ich ein lautes poltern. dies hat jedoch nichts mit dem fahrzeug, dem untergrund oder dem wetter zu tun. nein, dies muss der stein gewesen sein der ruscheli vom herzen gefallen ist, als endlich die möglichkeit einer erneuten tankfüllung in reichweite kam.

ich bestell mal hundert liter diesel, und komme nach den ersten zwanzig liter auf die idee mal noch zu fragen, ob man hier - wo sich maus und miez gut nacht und guten morgen sagen - überhaupt mit karte bezahlen kann. visa und ihre freunde haben es also noch nicht bis hierher geschafft, aber zum glück haben wir noch genügend bares die hundert liter cash zu bezahlen, und ein trinkgeld liegt nach ruschelis aufforderung auch noch drin.

was dann folgt kommt einem deja vu gleich. es ist nicht nur dass wir diese strecke auf dem rückweg der salina grande schon mal gefahren sind, aber in der spitzkehre nach dem dorf sitzt die gleiche frau wieder am strassenrqand , und auf der fläche oben kommt uns der movie truck entgegen, genau wie vor etwa acht monaten.....

nach diesem erlebniss ist dann endlich schluss mit ripio wellblech holper die polter strassen, und es ist mal wieder asphaltiert. schine spielt mit dem gedanke, aufs bike zu steigen. ich erwidere dass sie jetzt auch nicht mehr auszuladen brauche da wir erstens schon fast unten im tal wären, und zweitens schon fast vor salta.
ein blick aufs navi lässt mich meine worte nochmal überdenken, und in null komma zwei mal schrauben lösen ist ruschelis strike bike zusammengebaut, und für die rasante passabfahrt bereit.

die ereignisse überschlagen sich, und ruscheli verfällt in eine mittelkleine aufregungsphase. ich platziere mich mit der kamera eine kurfe weiter vorne, sie rauscht an mir vorbei, und wurde die nächste viertelstunde von mir nicht mehr erblickt.
ich musste nämlich zurück, und erst wieder den kofferraum einräumen, wohnraum türe schliessen, motoren starten, und dann die aufholjagd um die haarnadel kurfen aufnehmen.
als die strampelnde rasende frau auf dem bike dann mal wieder ins blickfeld kommt, bin ich voll ausgelastet mit filmen, fotos schiessen, video kamera auf die stange montieren um ein tour de france mässiges interview zu machen, steuern, auf den gegenverkehr achten..........

nach knapp 1'000 höhenmetern ist dann schluss mit lustig. die immer wiederkehrenden gegensteigungen - welche im abschleppgang erklommen wurden- sowie der gegenwind der plötzlich talufwärts blies und sogar ein strampeln talwärts erforderte, machte dem bike ausflug ein ende.
als ich am bike einladen bin schreit schine im wohnraum ein wort, welches wir dem kultivierten leser nicht zumuten wollen. als ich einen kurzen blick in die küche wage, sehe ich das unglück. die tritte zum bett hoch waren nicht runtergeklappt. dies alleine wäre gar nicht so schlimm, wären die tritte nicht zugleich die verriegelung für den küchenschrank.

und eben dieser hängt nun - voll ausgefahren - ziemlich schief an der badezimmer wand. nach dem motto eins nach dem anderen, lade ich erst das bike ein. schnitz räumt schon mal den schrank aus, und dann hiefen oder wäre vielleicht murksen das bessere wort, wir das teil wieder in die schranken, respektive in die schinen. der funktionstest brachte keine bleibenden schäden hervor, und wir schöpfen einmal mehr unser ganzes glückspotential aus.

nachdem alles wieder seine ordnung hat, wir beide wieder in der fahrerkabine sitzen, gröhlen singen und fröhlich sind, führt uns die strasse in ein tal das in jahrhunderte langer arbeit von einem fluss gebildet wurde.
die hügel rundherum sind urwaldmässig in saftigstem grün überwachsen, und aus praktisch jedem nebental sehen wir dass ein kleines rinnsal irgendwann in den letzten paar monaten gewaltige geröll massen zum haupttal transportiert hat.

nun ist auch fertig mit eitel sonnenschein und edel asphaltstrasse. im tal bemerken wir, dass erstens die wolken dichter geworden sind, die nebelschwaden die hügel um uns rum verschleiern, und zweitens, dass es herbst ist. so einen krassen wechsel zwischen sommer und herbst habe ich noch nie erlebt. was nicht weiter verwunderlich ist, wenn man bedenkt dass wir von der chilenischen atacama wüste mit äusserst spärlichem grün - ausser vielleicht gerade den stachelbaum wald in dem wir übernachtet haben - über einen 4'500m hohen pass ohne nennenswerte vegetation gefahren sind, und nun langsam aber sicher wieder unter die baumgrenze tauchen, und hier einige liter mehr regen fallen als auf der anderen seite.

die strasse wird wieder zunehmend schlechter. schine fährt bedacht, und kilometerweit ist unsere geschwindigkeit zwischen 15 und 20 km/h.
das verkehrsaufkommen nimmt drastisch zu, und so wie's aussieht muss in diesem tal jeder einen alten klapprigen weissen peugot fahren. der eine in grau welcher uns kreuzte, muss wohl derjenige vom gemeindepräsidenten oder vom kiesförderverein verwaltungsrats präsidenten gewesen sein.

nach längerem talaufenthalt als ich in erinnerung hatte - dafür wusste ich noch genau nach welcher kurfe der asphalt wieder beginnt - spuckt uns das tal auf die salta ebene aus. das wetter ist immer noch verhangen, aber die paar regentropfen welche wir mal kurz auf der frontscheibe gesehen haben konnten sich nicht wirklich durchsetzen und wurden wohl opfer des doch tüppig drückenden klimas.

die gegend scheint ein geheimtip für wohlhabende saltaneser zu sein. links und rechts der strasse sind grosse grundstücke mit - für diese gegend - nigelnagel neuen villen, natürlich mit swimming pool zu sehen. auch die strasse kriegt eine rundum erneuerung, und überall muss schine um desvios=umleitungen zirkeln, gegenverkehr ausweichen, fahnenschwingende bauarbeiter signale versuchen zu entziffern, und uns zu allem hin noch richtung salta fahren. als die hauptstrasse nur noch geradeaus in die stadt reinführt, sehen wir dass sie hier noch grosses vorhaben. vier - fünf viadukt elemente stehen kreuz und quer über der strasse, und die desvios führen darunter drum herum.

die erste station in der provinzhauptstadt ist der libertad, das grosse einkaufszentrum. wir setzen an zum grosseinkauf, merken aber ziemlich bald, dass wir eigentlich gar nicht so viel brauchen, oder einfach nicht so käufig sind. in null komma vier mal einkaufswägeli haben wir unsere lebensnotwendigkeiten auf dem förderband und sind wieder für eine weile ausgerüstet.
ich kann endlich mal wieder den komfort einer wc schüssel mit richtigem rand zum draufsitzen geniessen, und schine erledigt derweil die bezahlung und das einräumen der einkäufe. als ich aufs matzmobil zulaufe, gestikuliert sie mir wild entgegen.

die zeichen hätten, vielleicht mit viel fantasie auch zu entziffern, einen tropfen bedeutet. der tropfen hat schlussendlich den ursprung an der, mit flüssigalu reparierten naht an unserem tank. der tropfen in seiner wenigkeit hat einige feunde eingeladen, doch mit ihm den weg, durch den kaum sichtbaren haarriss an der schweissnaht in die freiheit, zu erkunden.
die unendliche geschichte hat also immer noch kein happy end gefunden, und wir werden weiter alles geben, die welt von undichtheiten zu befreien, auch wenns am anfang nur unsere eigene kleine welt sein wird.

mit meinem orientierungssinn wie alinghis navigator fahren wir nach dieser entdeckung zielstrebig zum camping municipal.
zur zeilstrebigkeit oder unseren entgegen gesetzten richtungs anzeigen sei hier noch erwähnt, dass ich am ruder respektive am steuer sass, alle abzweigungen, den verkehr und die richtung die es zu fahren galt, absolut im griff hatte, und uns so eine stundenlange irrfahrt durch salta erspart habe! was auch immer auf der anderen seite über die suche nach dem camping geschrieben stehen mag, ersuche ich den interessierten leser hiermit, diese geschichten mit vorsicht zu geniessen........

unsere vorstellung vom überfüllten camping mit hunderten, von ushuaia richtung wärmere gefilde pause machenden reisemobilen, hat sich zum glück nicht bestätigt, und wir konnten direkt an unseren stammplatz - schliesslich sind wir schon zum zweiten mal hier, und können uns dementsprechend auch stammkunden schimpfen - installieren, und uns von hier aus übersicht verschaffen wieviele besucher nun tatsächlich zugegend sind.

ich entdecke auf der anderen seite des riesigen leeren schwimmbeckens einige fahrzeuge. die eine front kommt mir irgendwie bekannt vor, und nach zweimaligem blinzeln fällt es mir wie schimmel vom käse oder tomaten von den augen oder rüebli aus den ohren wie auch immer, da drüben steht ein matzmobil duro. wir begeben uns also aus lauter neugier rüber, und werden erst mal in einen schwatz mit einem schottisch holländischen päärli verwickelt, als wir ihre bmw seitenwagen maschine betrachten.

dann stellen wir uns bei den schweizer duro reisenden vor. madlene und albert, wie wir uns dann nach zwei tagen und nochmaligem nachfragen doch noch merken konnten, sind gerade daran ihr fahrzeug zu reinigen, in stand zu stellen, und es dann einige monate hier einzustellen. sie fliegen derweil in die gute alte heimat. wir werden auf eine wohnungsbesichtigung eingeladen, plaudern noch eine weile, und verziehen uns dann auf einen speziellen xsundtags schmaus nach hause.

da hauen wir vier soja plätzlis in die pfanne, verfeinern jeden bissen mit sojasauce, und geniessen diese köstlichkeit aus lauter faulheit ohne irgendwelche weiteren beilagen. nach dem abwasch leg ich mich aufgrund eines leichten kopfdruckes schon wieder um zwanzig nach sieben ins bett, und denke noch mal kurz an den anfang des tages.

maus am morgen ..........

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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