tagebuch 02. april 2006
chile - argentinien / in den "wäldern" nach san pedro de atacama - ruinen bei chauchari


zoll mit reifenwechseln, kennen wir ja ;-) oder: das grosse pfffff... eine reifenpanne ----- zum glück
wir beide haben schlecht geschlafen, das wahre gegenteil von gestern nacht.. ich sinniere warum.. nur etwa 50 meter vom letzten standplatz entfernt und beide die volle unruhe und eben, schlechter schlaf. eine wasserader?? wasser muss es ja haben, irgendwo, mit all den bäumen ;-). das schöne an der nacht: ich hab geträumt, dass ich wellen und schneehänge gesurft bin vom strübschtä ;-).. geniales gefühl da so rumzukarven.. hätte stunden so weiterträumen können ;-).

wir berichten also gegenseitig von der nacht, kuscheln uns eng aneinander und dann will ich es wissen: hallo furby - ja? - sag mir die zukunft voraus - frag mich! - ist der tank dicht?? - furby meint: nicht sicher.. er wird mal wieder recht bewahren ;-).. aber beim ersten wcgang ist er noch dicht und keine spur von diesel, ja!!!!! furby hat auch noch ein monster (momo) gehört ;-).. das find ich aber nicht draussen.. vielleicht hab ich es gestern abend gerochen?? ein momo mit billigem aftershave?!? ich frag furby auch noch: müssen wir am zoll warten.. furby meint: du viel glück.. stimmt auch. neben uns tanzt und singt also der kleine furby, wir erwachen zusehends und fredel verschlüft sich vor lauter nähe fast in mich rein.. schöner morgen..

als dann furby einpennt stehen wir auf und bald sitzen wir am morgenkaffe. dann sammelt fredel all die verbotenen sachen zusammen, sodass wir das alles schnell versteckt haben vor dem zoll. die einreise nach argentinien ist ja normalerweise nicht so strikt wie in chile.. aber man weiss ja nie. und dann, doch ein momo?? unser quirler geht von alleine an und surrt auf der küchenabdeckung rum.. hä?? jetzt sind wir ganz wach und es ist zeit, die umgebung zu düngen. ich schliesse grad noch ein erden an und runde alles mit der ersten spanisch stunde ab: ich les fredel aus dem touristel vor.

wir haben alles aufgeräumt (todo limpio) und fredel ist heut mal vor mir fertig mit allem.. wow.. wir fahren los und an der asphaltstrasse halt ich nochmal, um die reifen nach stacheln zu untersuchen.. keine grossen, zum glück.. also rauszupfen und losfahren, zurück nach san pedro. da ist ja der zoll und eine tankstelle und am zoll fragen wir nach der tankstelle.. genau. es beginnt eine irrfahrt durch san pedro , wo man sich gemäss reiseführer absolut nicht verfahren kann ;-)).. wir fragen uns durch und stehen schliesslich an der copec zapfe.. keine tankstelle zu klein, eine copec zu sein.. mit free WIFI ist nichts (ich geb zu, ich habs versucht ;-).

wir beschliessen, 150 liter zu tanken, es ist recht teuer und ich vergess das natürlich einzutragen ins bordbuch, noch zu neu ist diese angelegenheit ;-). dafür rätsle ich, ob die 150 liter wirklich reichen werden.. aber eben, fredel meint: kein problem, ich zweifle, also gehts grad ;-). wir fahren also richtung zoll und stellen fest, san pedro ist ein richtiges touri-kaff, viele schöne kaffes und restis, unzählige hostals und tourenabieter an jeder ecke.. und enge gassen fürs matzmobil, das auch noch.. ah, noch was: das dorf wird über generatoren mit strom versorgt.. als fredel die karte gereicht hat zum zahlen des diesels, war grad stromausfall ;-).

fredel findet in einem kleinen laden, wo es sehr gemütlich zu und her geht, supergutes brot und eine flasche "blöterliwasser".. auch gut.. wir fahren zum zoll, und wie furby gesagt hat: du viel glück und dazu noch wenig zeit ;-). die stempel fliegen nur so und wir sind durch.. so schnell gings noch nie!! der zöllner hätte übrigens ivo pfisters bruder sein können.. sympathisch!! also, adieu san pedro, wir werden wohl wiederkommen, wenn wir über den nächsten pass nach chile zurückfahren.. auf wiedersehen..

und hallo du riesen salzsee und hallo ihr alle tourbusse die uns um die ohren fetzten, hallo du schöne natur, hallo ihr vielen lamas und hallo reise.. wir fahren, geniessen, beschliessen, dass wir noch viele salars sehen werden und somit den atacama nicht erkunden im moment. es geht langsam bergan und wir durchqueren oasendörfer mit schönen friedhöfen, schöne täler, sehen kleine kirchen mit strohdächern, mit steinwällen angelegte terassen (wohl für anbau von pflanzen etc) und immer wieder der blick auf den grossen salar runter, den braunen..

bei mir kommt nochmal ein zweifel auf, ob der tank reicht bis rüber zur nächsten tankstelle.. fredel meint: ganz sicher und er werde sonst mit dem 5 liter kübel höchstpersönlich ersatzdiesel holen bis wir im nächsten dorf seien ;-). ok, ich schmunzle und stell mir das vor, ich gemütlich im matzmobil, fredel am organisieren ;-). wir fahren weiter rauf, die asphalt strasse endet, wir ziehen eine staubwolke hinter uns her.. nicht nur wir, heute werden wir immer etwa im umkreis von 3 lastwagen sein, die ebenso an ihrem staubschwanz zu erkennen sind. die 3 sind unterwegs in eine abgelegene mine, das finden wir am zoll raus.. da haben wir nämlich mal wieder etwas länger.. aber dazu später.

heut sind wir vorbildlich, trinken viel und müssen dementsprechend auch viele wc-stopps machen. aber das stört nicht, ist doch die landschaft wieder unglaublich schön. vulkankegel die hier einen wolkenhut tragen, schöne flächen mit gelben grasbüscheln, dunkel hügel, weisse täler etc.. auch queren wir ein felsiges tal wo sie am klettern sind. für uns etwas eng zum parkieren da und wir beschliessen, weiterzufahren. voraussichtlich kommt uns ja sybille besuchen, mit ihr werden wir sicher wieder mal zum klettern kommen.

so holpern wir also über die recht, recht schlechte strasse, singen zu schöner musik vom mp3, und sind doch einfach zufrieden. die strasse wird schlechter und schlechter und der tank hält.. wow!! gutes zeichen!! nach fahrerwechsle versuch ich notizen zu machen und gerade jetzt versuch ich zu entziffern, was da steht.. muss ein kind geschrieben haben ;-). sieht schon sehr verzittert aus, aber eben, es war auch eine schitter-schotter-schlotter-strasse den pass rauf.. armes matzmobil!! dafür ist das brot gut, sehr gut!! es duftet da aus dem säckli raus und muss einfach so rasch wie möglich gegessen werden ;-)

ich meine zu fredel: scheiss strasse, fredel meint: das kannst du laut sagen, ich machs und schrei es ihm an den kopf ;-).. wir sind für das ein oder andere spässli zu haben ;-). auch sind wir mal wieder am fabrikli einrichten.. die bibliothek wird also massiv.. so mit einem pult in dunkelbraun drin, wie es sein muss ;-). wir haben unzählige ideen und am liebsten hätten wir es so: wir können das schöne haus kaufen, und dann in der ganzen welt die einrichtung zusammenkaufen ;-). ein indischer meditationsraum etc.. eben, wir haben ideen für gut und sind einig: wir wüssten mit viel geld schon was machen ;-). auch wenns eben ein ledersessel mit massageeffekt für die bibliothek kaufen ist ;-).

wir träumen also rum und schauen um ums rum die natur an.. wieder sind wir umzingelt von 6000 meter hohen bergen, hügel passt besser.. dann kommen wir in eine ebene runter mit einen leuchtend weissen salzsee, hinten die hügel in allen farben.. pha!! hammer.. und es wird nicht weniger intensiv, im gegenteil, ein paar kurfen und höhenmeter weiter: eine lagune die so kitschig türkis leuchtet, dass man echt das gefühl hat nicht in der realität zu sein. echt unglaublich!!

der perfekte platz das letzte brot mit fleisch drinnen zu essen. kurz schnauzen wir uns wegen etwas unbedeutendem an, aber dann finden wir uns wieder und im grossen und ganzen haben wirs heute echt gut.. auch der tank hält, was wollen wir mehr.. es bläst ein kalter wind und ich schau mir die szneerie noch etwas von drinnen aus an.. wirklich echt einfach unglaublich!! sogar ein paar flamingos erspähen wir, lamas.. schööööön... ich könnt da grad bleiben, ist aber etwas weit in der höhe.. also motoren starten und weiter des weges, des schitter-schotter-schlotterweges entlang (aaaarmes matzmobil), an schönen vulkanen vorbei in eine ebene rein.

und was kommt uns entgegen, ein schweizer fahrzeug. wir halten rasch an und plaudern ein wenig mit dem päärli.. "ah, ihr sind s'matzmobil?".. ja, wir sind s'matzmobil ;-). sie haben schon von uns gehört.. aha.. oder besser wohl: vom matzmobil ;-). unser gefährt ist sicher stolz, dass man uns nur wegen ihm kennt ;-). und wir sind stolz uf's matzmobil, passt doch perfekt. adieu, schöne reise und weiter gehts. wir bleiben auf ca 4000 müm und kufren weiter durch die schöne natur, lassen uns schütteln und rütteln und kommen zum teil nur sehr langsam voran.. aber was solls, so haben wir mehr zeit zum umgebung wahrnehmen. zumindest der beifahrer.. der fahrer versucht ja immer, die fahrspur zu finden, wos vielleicht ein klein bischen weniger "hudläd" ;-).

es folgt eine polizeikontrolle wo auch die lastwagen freunde sind, fredel die pässe präsentieren muss und wir dann durchgewunken werden. wir fahren, singen, trinken, machen wc-stops, geniessen, und ich finde raus: trinken und furzen zusammen: geht bei mir nicht ;-). im blickfeld erscheint ein schöner vulkankegel der schneebedeckt ist.. schnee!! ja hei!! und nicht nur so ein kleines schönheits-schnee-häubchen wie die anderen, nein: richtig schnee.. und wir erspähen auch wolken, die die ganze szenerie noch intereassanter machen.. die schattenspiele, farben, formen.. hammer!! kann mich echt nicht sattsehen an all dem.

wie schön wärs, wenn man das auch auf den fotos festhalten könnte, geht aber echt nicht.. muss man selber gesehen haben. und wir sehens und staunen und fahren und holpern durch die hochebene.. die strasse wird nicht besser.. unser matzmobil leidet weiter, wir versuchen es so gut wie möglich zu schonen, aber eben.. geht auch nicht immer.. die höhe macht ihm ja nichts aus, das haben wir schon rausgefunden, aber das ständige geholper.. na ja..

wir realisieren, dass es ja schon später nachmittag ist, der pass zieht sich echt.. die hochebene scheint nie zu enden.. wir fahren und dann, nach einen schönen felsental kommt die zollstation. ein lastwagen ist schon da, 2 werden nach uns folgen.. wir halten an, steigen aus, höhren ein pffff, grinsen, machen die zollabfertigungen, ich erledige das mit dem auto und fredel beginnt mit reifenwechseln ;-). heute sind die zöllner etwas effizienter, ich bin bald als hilfe am ort des geschehens und ich würde sagen: wir sind ein eingespieltes team. fredel wechselt, ich mach die zulieferung (rad von hinten runternehmen mit seilzug, kaputtes rauf). und nach einer halben stunde sind wir schon wieder aus den kombis und fahrbereit..

würde auch sagen: wir hatten doch wieder ein reisenglück, dass wir das reifenloch grad wieder vor dem zollstop eingefangen haben und somit nicht gefahren sind, bis der reifen ganz platt war.. danke liebe schutzengel! und noch was: der tank hält, jajajaja!!! wir fahren weiter, hinter den 3 lastwagen, die haben uns doch glatt überholt am zoll ;-). sie hatten eben keine reifenpanne ;-). es geht wieder über eine schöne ebene und dann wieder etwas rauf (gehts hier auch mal runter??) und auf eine nächste ebene und die strasse ist schitter.. wir sind im schneckentempo unterwegs, noch vorsichtiger als vorher ;-).

die "fremde-planeten-landschaft" wird langsam in abendlicht getüncht und mich dünkt: schlapflatz muss bald kommen. aber wir sind auf 4000 müm.. hm.. ich nehm mir den touristel zu hilfe (gemäss fredel brauchen das frauen einfach, den touristel auf den beinen ;-), die schweizerin vorhin hatte den auch zur hand ;-) und realisiere: es geht nochmal rauf auf über 4'500 müm.. also doch besser auf 4 schlafen ;-), oder? fredel stimmt mir zu, also nicht mehr lange fahren, platz suchen.. eine weitere eben, mit blick auf den schönen schneevulkan und auf ein gewitter-wolken-gebilde am himmel das man selten so schön sieht.. ein richtiger schulbuch-amboss, und das in den schönsten abendfarben.. die erde um uns leuchtet als kontrast, über uns blauer himmel, der schnee.. wow!! echt der hammer. fotos machen, reinziehen und weiter holpern.

wir finden unser plätzli bei ein paar schönen adobe ruinen mit strohdächern.. genau, abgestellt, fredel umgebung erkundet, ich eingerichtet und suppe gekocht, gewitterwolke abgelichtet, gestaunt wie schön es hier ist, erkannt dass es hoch ist, weiter erkannt, dass die gasheizung nicht geht hier oben und das es schnell dunkel wird. und fredel ralisiert auch was: er hat vergessen die schrauben fest anzuziehen beim radwechseln!!! scheisse!! zum glück ist nichts ausgeschlagen.. uff, nochmal glück gehabt.. einmal mehr: kontrolle ist angesagt!! wir werden uns jetzt noch mehr gegenseitig hinterfragen und uns nicht angegriffen fühlen!!! gäll!! wir vergessen einfach zu viel.. morgen ist es dann wieder an mir.. aber eben, dazu morgen!

wir schlürfen das gute thaisüppli und es geht uns bedeutend besser als das letzte mal auf der höhe, das viele trinken, das süppli, scheint perfekt zu sein. viel verreissen wir aber nicht mehr.. ich wasch noch ab, lausche den wind draussen, schlüpf zu fredel ins bett und gut nacht.. so früh sind wir selten schlafen gegangen, aber es dünkt uns das richtige, genau.

mit einer ruschel kuschel schmüsel knuddel attacke starten wir den heutigen tag. es ist erst zwanzig nach sieben, wollen wir wirklich aufstehen...? besser vorher noch kurz das furby orakel fragen was es zur dichtigkeitsfrage unseres tankes meint. die antwort ist nicht sehr aufschlussreich, und lautet: furby meint nicht sicher.......

aber so wie eine erste besichtigung aussieht ist im moment noch alles dicht, was ja nicht sehr schwierig ist mit ohne etwas drin. ich sammle sicherheitshalber schon mal alle sämli, rosinen und öpfelringli zusammen, damit am richtigen zoll dann alles subito verstaut werden kann. auf der strasse werden alle reifen noch auf fiese stacheln untersucht, und dann sind wir schon auf dem weg nach san pedro de atacama. hier stehen noch die letzten erledigungen wie tanken, einen bitz brot kaufen und dann die zoll formalitäten für die ausreise an.

am dorfeingang fragen wir einen ziemlich teilnahmlos dreinschauenden polizisten wo die tankstelle ist. respektiv fragen wir wo man diesel füllen kann, da uns beiden das wort für tankstelle partout grad nicht einfallen will. todo recho= alles geradeaus. ist ja nicht zu verfehlen. aber so einfach kommen wir dann doch nicht davon. wir fahren durch die engen staubigen naturstrassen von san pedro, wundern uns ab all den xsuntiget angezognen señores, und merken mal wieder erst jetzt dass eigentlich sonntag ist. am anderen ausgang des dorfes müssen wir nochmal nachfragen wo denn nun die tankstelle wirklich ist, wenden mal wieder und fahren zurück.

im reiseführer steht geschrieben, dass man sich in diesem dorf nun wirklich nicht verfahren kann, was aber nicht heissen soll dass wir das nicht doch schaffen würden.
nach der dritten nachfrage finden wir dann auch die copec, welche sich hinter dem eingangstor eines hotelkomplexes versteckt hat. wir haben beide ausgerechnet, dass wir mit 150 liter mit einem hohen diesel verbrauch an die 500 km weit kommen müssten. schliesslich wollen wir dem tank flick nicht gleich alles abfordern, und in argentinien ist der diesel eh billiger. von der copec geht unsere irrfahrt durchs dorf weiter. auf der suche nach dem zoll finden wir aber erst noch ein tante emma laden, wo ich "kurz" etwas flüssiges und brot einkaufen will.

aber beim gedanke kurz etwas einzukaufen, hab ich die rechnung nicht mit den zwei chiccas im laden gemacht, die einen grosseinkauf tätigen. noch weniger habe ich mit dem seelenruhigen verkäufer ehepaar gerechnet die an einem sonntag morgen sicher keine hektik aufkommen lassen. nach ca einer viertel stunde sitze ich wieder neben ruscheli, und sie steuert unser zuhause mehr oder weniger fast direkt zum zoll. hier werden wir in rekord verdächtigem tempo abgefertigt. zwei stempel in den pass bei der fremden polizei, und dann das unglaubliche. das carnet ist in 23.85 sekunden listo und abgestempelt !

wir fahren die gleiche strecke vom morgen wieder zurück, an unserem wald schlafplatz vorbei und an der salina de atacama entlang. ich meine, dass wir ruhig an der salina vorbeifahren können, da wir eh noch die eine oder andere salzwüste durchfahren werden. wir werden verfolgt und überholt von tur bussen vollgestopft mit turisten die sich auf einer geführten fotosafari befinden. und sujets hats genug. überall sind mit steinmäuerchen terassen angelegt wo spärlich gemüse wächst, und wo mais angepflanzt wird. an einem malerischen kirchein, ebenfalls fotostop des turbusses, halten auch wir an und machen fotos. aber aussteigen tun wir sicher nicht!

hier überholen uns drei lastwagen die für heute unsere ständigen begleiter bleiben werden. die strasse unterzieht unserem tank bereits den ersten härtetest. es holpert und poltert, und wir kontrollieren immer wieder die dichtheit unseres blüemlis. nicht dass wir immer wieder extra deswegen anhalten würden, aber unsere wohlweislich erhöhte flüssigkeits zufuhr zwingt uns all pott zum anhalten. wir fahren sogar an einem kleinen keltter quebrada vorbei, spielen einen augenblick mit dem gedanken uns hier etwas sportlich zu betätigen, lassen dies aber in anbetracht dass wir sybe, unsere persönliche vorklettererin aus der schweiz einfliegen lassen, sein.

immer wieder sehen wir kleine lama? oder vicuña? oder alpaca? oder guanaco? - also sicher keine dromedar - herden. und als wir da so die landschaft geniessen, blinkt das tanklicht ab und zu in den kurfen auf. schine zweifelt sofort unsere dieselrechnung an, und ich versuche ihr zu erklären dass die rechnung für 500 km auf einem verbrauch von 30 liter basieren, und die 150 liter diesel nun mal im im tank sind, ob nun das lämpli leuchtet oder nicht.....
sie begräbt ihre zweifel erst, als ich mich freiwillig melde, im falle das uns der diesel ausgehen sollte, ich mit der 5 liter flasche so lange zwischen tankstelle und matzmobil pendeln werde bis der tank voll ist.

bei singen johlen und einrichtungs träumen fürs fabrikli werden auch die allerletzten zweifel noch beseitigt, und das matzmobil befördert uns in immer luftigere respektive luftleerere höhen. den ganzen morgen fahren wir auf höhen zwischen 3'800 und 4'300 meter über meer. immer wieder sehen wir in mulden weiss überzogenen kleine salinas, ab und zu erblicken wir eine lagune, und weit im hintergrund leuchten schneeberge!

noch während dem fahren können wir dem brot duft nicht wiederstehen, und gönnen uns ein vorspeisli. gute alte zeiten an rufer fred seligs backstube werden wach, die dinger schmecken wirklich wie weggli. unser hüngerlein ist angeregt, und hinter der nächsten kuppe sehen wir auch den perfekten mittagshalt platz. ein lagune so kitschig grün das schine nur noch unreal rausbringt, von weissen salzufern gesäumt und mit geschwungenen sanddünen verziert.
schnitz schmiert sandwichlis, ich lass mir meins im windschatten vom matzmobil schmecken, und schine verzieht sich aufgrund einer kleinen geringen - und zwar so klein und gering, wir wissen beide nicht mehr um was es ging - meinugsverschiedenheit ins innere.

nach dem zmittaghalt sind wir wieder auf der holper di polter wellblech ripio piste unterwegs. ps die tankkontrolle zwischen zwei bissen sandwich ergab eine wüsten- furz- trockene flüssig-alu reparatur stelle!
mitten im nirgendwo zwischen nowhere und den anden kommt uns mal wieder ein reisemobil entgegen. wir stoppen, und halten ganz nach südamerikanischem muster einen schwatz mitten auf der piste und bei laufendem motor. die beiden sind schweizer, und irgendwann kommt die frage auf : jäää seit ihr das matzmobil ? ja genau wir sind das matzmobil die matzis die fruths die..... es gibt sicher noch ein paar andere namen für uns..... nach dem austausch woher, wohin, wie lange schon und wie lange noch verabschieden wir uns, und sind sicher dass wir einander mal wieder über den weg fahren werden.

weiter des weges in der ur (sprünglichen) vulkan- wüsten anden landschaft, sind wir immer und immer wieder fasziniert von bergen, farben, lamas ( wie überleben die bloss bei den wenigen grasbüscheln hier oben ) steinvformationen, dünen, felsen, polizeikontrollen....... ah das letzte gehört nicht wirklich zur landschaft, aber zum reisen. immer ein stück vor den zollstationen befindet sich eine polizei kontrolle, die fahrzeug, fahrer sowie mitfahrer registrieren. und zwar wird die registrierung nicht etwa in ein computer system eingegeben dass dann mit dem zoll einige kilometer weiter vorne verlinkt wäre, und die kontrolle so effizient und sicher machen würde. in dem baufälligen büro mit tisch, zwei stühlen und einem auf voller rausch lautstärke eingestelltem funkgerät augerüstet, wird jeder in ein grosses buch eingetragen ( fast wie beim samichlaus ) und darf dann weiterfahren.

einige kilometer später sehen wir dann auch die zollstation, und einer der drei begleitlastwagen wartet schon davor. wir halten an, trennen sicherheitshablber mal den kühlschrank von der 12v versorgung, man weiss ja nie wie lange sich so ein zollübertritt in die länge ziehen kann. es ist alles abgeschlossen, und wir sind schon ein paar schritte richtung eingang gegangen, als ich ein verdächtiges pfffffffffffffffffffffffffffff höre! wir schauen uns um, lokalisieren das geräusch wieder an einem rad der mittleren achse, und nehmen diese reifenpanne bereits lockerer als wenn uns der kaffe ausgehen würde. das loch wär schön in der mitte, und könnte mit unseren notfall reifen reparatur würstlis perfekt repariert werden. was uns aber fehlt ist immer noch das luftdruck füll und messgerät um den reifen dann auch wieder zu füllen.........
das teil kommt sofort auf die pendenzen liste! ist repektive schon drauf seit wir unterwegs sind, es konnte aber noch nie ein funktionierendes teil erstanden werden.

dann folgt eine abhandlung die schon fast als routine bezeichnet werden kann. zollabfertigung zusammen, carnet macht schine alleine, (schliesslich gehört das fahrzeug ihr, was die von männern dominierte zoll angestellten nie wirklich verstehen können) ich geh schon mal raus, demontier den hi jack oder hich hike oder wie auch immer, demontiere nach einem kleinen schwatz mit dem ersten lastwagen fahrer das defekte rad. schine hat den dreh mit den zöllnern auch bereits raus, und ist in windeseile mit unseren unterlagen zurück und auch schon im kombi.
die teamarbeit klappt perfekt. sie demontiert das reserverad, ich hebe und löse. während wir beide je ein rad zum anderen rollen, können wir gleich an der matzmobil ecke einen fliegenden wechsel machen, und die ganze demontage wird - wie im duro handbuch sehr gut beschrieben - in umgekehrter reihenfolge erledigt.

wahrscheinlich sind wir die einzigen zwei reisenden die bei reifenpannen von glück reden. aber auch dieses loch hat sich wieder zu einem sehr glücklichen zeitpunkt in unseren reifen schlagen lassen. wären wir nicht gerade an den zoll gefahren, und hätten eh anhalten müssen, wären wir möglicherweise weitergefahren bis es uns den ganzen reifen zerfetzt und seine einzelteile bis zur windschutzscheibe um die rückspiegel geschlagen hätte.
und aprospos zerfetzen und loch und überhaupt, der tank ist immer noch furz füdle mega trocken, und dies nach diesem ganzen gerumpel geholper und gepolter yesssssss!

wir fahren also wieder gleichzeitig mit den lastwagen fahrern von der grenzstation los, und wollen nur noch höhe vernichten, um dann an einer gemütlichen lagune oder an einem kleinen salzseelein die nacht zu verbringen. aber als schine zur abwechslung mal wieder ihre nase in de turistel steckt, findet sie heraus, dass wir keineswegs höhe vernichten, sondern auf den nächsten paar kilometern eher wieder über 4'500 müm klettern werden. genau als sie das herausfindet, fahren wir an einen kleinen weiler der mit seinen drei vier adobe häuschen und den strohdächern zum verweilen ( darum heisst es auch weiler, weil das so richtig zum verweilen aussieht )einlädt.

auch die abendstimmung gibt vollgas, oder besser gesagt vollfarbe, und wir entscheiden lieber hier auf 3984 müm zu übernachten als noch höher zu klettern und wieder eine nacht mit kopfschmerzen ( nicht migräne, hier oben sind das richtige kopfschmerzen ) und wenig schlaf zu verbringen. während schnitz vom bissigen wind reinflüchtet, schiesse ich noch ein paar fotos von wilden wolken, strohdächern unter blauem himmel und heiligenbildchen an den vernagelten türen.

wieder zuhause entdecke ich auch die auswirkungen eines veringerten sauerstoffgehaltes in 4'000m höhe ( was mir ja in meiner vollen blüte meines geistigen zustandes nie was ausmachen würde ) der radwechsel am zoll war vielleicht in rekordzeit vollzogen worden, aber dafür so etwas von schlampig, dass es uns fast eine felge gekostet hätte.
ich habe die radmuttern mit dem schlüssel nur mal so an den anschlag geschoben, dann den wagenheber weggeräumt, alles wieder eingepackt, ruschelis anzugsmoment am reserverad kontrolliert, eingestiegen und losgefahren..........

dominik ich weiss, sowas darf einfach nicht passieren, aber du magst dich ja sicher noch erinnern wie's manchmal dick und doof ergangen ist, und jetzt stell dir mal vor, dooooooof unter verminderter sauerstoffzufuhr und alleine unterwegs.......

ruscheli hat unterdessen ein thai nudel süppli gekocht, und ist ab der schärfe ein wenig überrascht, obwohl sie nur zwei der drei würzbriefli beigemisht hat. aber die salzig scharfe suppe und die nudeln sind jetzt genau das richtige, und wir schlürfen, die köstlichkeit in uns auf, und steigen dann um ca zwanzig nach sieben - ohne guetnachtgschichtli - ins bett, und schlafen erstaunlich schnell, herrlich tief und fest......

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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