wir sind die ganze nacht eng aneinander geschlafen.. das tat doch gut, uns beiden.. am morgen nehm ich mir die zeit für mich, hülle mich in licht, danke engel für den tip. dann folgen die übungen, kaffe brauen und wir beschliessen postwendend: hier bleiben wir nicht.. am samstag abend ist sicher noch mehr los ;-). also besser alles farhbereit machen und los.
wir hatten ja noch die idee, hier vielleicht unseren tank zu flicken.. aber eben, verworfen, weiter.. vor dem losfahren benutz ich mal weider die innentoilette mit doggybag und als ich so unseren potta potty rauszieh und all den staub und dreck da sehe, seh ich auch rahel vor mir, supperwurm die sagt: ich chan nöd immer cleanä.. da isch alles voller dust.. ja, so ist es.. und ich cleanä ;-). danach schnapp ich mir noch ein weihrauch räucherstäbli und treib mit den von mir geliebten duft, die bösen geister in und ums matzmobil aus!
wir fahren als erstes zur tankstelle und machen bei einem scheppernden geräsch grad halt, kehren um, haben wir was verlohren?? wir sind wohl ein klein wenig übersensibel.. war nur eine flache blechdose ;-). an der zapfsäule empfängt uns ein nicht sehr gesprächiger tankwart.. 100 liter meint fredel.. hää?? 100 liter, fredel wiederholt.. hää?? einhundert liter!! o.k... neben uns steht ein pickup mit fischerboot hinten drauf und ein weiterer mit dem halben hausrat aufgeladen ;-). nur männer auf der strasse, um diese zeit, zehn uhr.
können wir mit karte zahlen?: nein! können wir noch eine landkarte kaufen? nein.. o.k... dann fahren wir doch lieber weiter ;-). wieder die 800 höhenmeter rauf zur panam. bei uns beiden herrscht bedeutend bessere stimmung als gestern.. zum glück. auf uns wartet die wüste, die atacama, fad in den farben hier, flach, einige hügel, alles braun, steinig, voller müll der strasse entlang.. wirklich nicht sehr abwechslungsreich.. man stelle sich uns in schlecher stimmung vor.. die wüste durchschneidend, schweigend ;-).
aber heute schweigen wir nicht, wir plaudern, singen, lauschen dem matzmobil (dass wir auch grad höhren würden, wenn was nicht stimmt), sprechen uns und dem gefährt mut zu, denken positiv und leichter als auch schon. und die landschaft: wüste, wüste, wüste.. die einzigen abwechslungserscheinungen:
- heiligen schreine in allen farben und formen und mit rädern und kirchlein, fahnen, kreuzen, wasserflaschen, figuren, engeln und was auch noch immer.. es hat viele davon. vielleicht stellt jeder camioneur so eins, der mal bei einer panne glück gehabt hat?? meistesn liegt ein ausgebrannter reifen in der nähe.. wobei, die liegen überall..
- namen die in den wüstenboden geschrieben sind mit gesammelten steinen
- verlohrene ladungen von camions (z.b. jogurtbecher oder flaschen)
- strassenschilder in allen farben, formen und mit hinweisen drauf auf minen und ähnliches
- schwertransporter die auf ihren ladeflächen teile von minenfahrzeugen transportieren und somit die ganze strasse brauchen (siehe foto). oder sie haben einfach nur die reifen drauf, auch nicht wirklich klein, grad mal 6 können pro transport mitgenommen werden.. und das sind riesen transporter!
- lastwagen mit vorzüglich diesen ladungen: bier, maschinen, gas, container oder eben oben besagtes..
ja, viel mehr wird uns glaub nicht geboten ;-). ein blick aufs navy verrät, wir sind immer auf ca. 2'000 müm, doch wieder.. wir staunen. auch staunen wir beim anblick einer hand-skulptur, mitten da in der wüste.. eine riesen hand, echt.. siehe fotos! das ist echt der coole kontrast in der einöde. wir lenken grad ein das monument von nahem zu sehen, und parkieren grad davor, schiessen die fotos, die wohl jeder macht ;-). aber ich bin echt faszniert ab dem teil.. sooo gross, sooo schön.. kompliment an den künstler..
ein auto kommt mit sandfahne im schlepptau auch zu der hand rauf.. ein schwarz gekleideter mann (könnte klaus kinskis bruder sein) steigt aus und gibt mir ein wages lächeln.. ich denk mir, der will sicher auch fotos von der hand OHNE matzmobil schiessen und zeig ihm, dass ich grad wegfahre.. seine reaktion: die mine hat sich verdüstert, ja erhärtet und er schaut ganz böse zu mir rüber und deutet mir, vorwärts zu machen.. ich salutier ihm und steig ein.. seltsamer mann.. warum so unfreundlich?? so schlimm ist das nun doch nicht, die ersten 2 minuten seines besuches ein matzmobil vor der hand zu haben.. ein matzmobil schaut ja auch nicht grad böse drein.. oder?
fredel und ich sind froh, als der mann wieder wegfährt.. fredel meint: guät druf.. mir bleibt das gesicht vor augen, verschwindet auch nicht grad wieder.. wir essen noch ein sandwich und die diskussion was nun motadella ist geht los ;-).. wir lachen und fredel legt sich vor dem losfahren nochmals unters matzmobil.. nun ist eine schraube locker, shit!! dreht sie gar durch?? hat der dämon in schwarzer menschengestalt zugeschlagen?? solche gedanken geistern in mir rum bei der weiterfahrt.. war schon seltsamm, der herr und dann das mit der schraube.. ich hülle mich in licht.. so kann man sich anscheinend schützen.
nicht lange ich halt wieder an.. schraubenkontrolle... wenn dann nur noch eine fest sitzt.. wirds problematisch, und antofagasta ist doch noch ein paar km entfernt. als fredel sich da unters auto legt, ich positive energie ausstrahlen versuche, lacht es aus meinem manne.. er hatte das letzte mal versehentlich die rätsche verstellt und die schraube aufgedreht.. darum.. also noch alles bestens, wieder anziehen und weiter.. danke liebe engel einmal mehr....
die fadengerade (wieso sollte ein faden gerade sein??) strasse stich runter in eine flimmernde ebene, sieht so richtig nach wüste aus..den strassenrand säumen riesige werbetafeln, wir können nicht mehr weit sein vom kleinen santiago ;-). ich wünsch mir was. von wolf und ilona haben wir gehört, dass die kaufmann werkstätten (mercedes) gut, wenn auch teuer sind.. so eine wünsch ich mir nun und da kommt auch schon die werbeinschrift von denen.. danke!
dann fahren wir in eine riesen industriezone ein, die luft ist dreckig, die strassenschilder kaum lesbar wegen dem schwarzen dreckfilm darüber, wind, alles voller sand, ein paar tankstellen sind auch noch da und eben: industrie so weit das auge reicht. auch wieder ein ersatzteillager für die mammut-maschinen der minen.. wir schauen uns fast die augen aus demkopf.. und verpassen so auch fast die abzweigung nach antofagasta. die armen leute die hier arbeiten müssen.. pha!! die lungen möcht ich nicht sehen..
nun geht die strasse in kurfen steil runter und bald erblicken wir das meer, die stadt, das IST eine stadt, eine grosse.. eigentlich schön am meer gelegen und doch nicht wunderschön. ein paar wolkenkratzer die nicht ins bild passen, urbanications-überbauungen weit in die steilen küstenhügel rauf (sorry cordiliere). na ja.. aber da hats sicher garagen.. da wir nicht wissen wo, fahren wir sicherheitshalber mal der küste entlang.. eine breite strasse besetzen wir in der mitte und staunen ab den zerfallenen häusern, an vordersten front.. schade lässt man die strandhäuser zerfallen.. dann wieder neue komplexe von hotes oder bürohäuser.. es geht was.
das absolut eindrücklichste: am wasser bauen sie eine riesen shoppingmall, ein riiiiiesen teil.. die stadt scheint im aufschwung zu sein. auch die strandpromenaden werden kunstvoll angepasst und erneuert.. es geht echt was hier.. wir lugen um uns rum und staunen weiter.. an einer der vielen copecs fragen wir nach der kaufmanngarage und der ältere herr weiss prompt bescheid, zeigt uns den weg, mit adresse und info auf dem stadtplan.. wow.. dann fahren wir nach fredels gefühl doch eine andere strasse und mein gefühl sagt mir, wir sollten vielleicht wieder auf den erklärten einlenken ;-). aber wir findens, schon bald.. ist in einem quartier mit vielen grossen firmen wie CAT etc.. überall stehen wieder so ungetüme von minenfahrzeug-teilen rum oder auch bobcats, die babys.. das sind die kleinen wühler.. so einen möcht ich im fabrikli!! jaaa, bobcat haaa!!!
die kaufmann garage ist echt nicht zu übersehen.. die haben so einen turm gebaut mit ihrer werbung drauf.. die garage sieht gross aus, aber alles ist zu. wir haben vorhin noch gewitztelt, ob die vielleicht die 5 tage woche haben.. und fast: die haben am samstag nachmittag doch tatsächlich frei, also ist es geschlossen. das informiert uns der wächter des geländes. wir sollen am montag wieder kommen. machen wir doch. was nun.. schlafplatz am meer suchen. so einen lauschigen wirds vielleicht nicht geben.. all die leute in der grossen stadt haben sicher auch gerne strände ;-).
bei der nächsten grösseren tankstelle hohl ich den compi raus und such nach WIFI strahlen, nichts.. schade eigentlich, wär grad ein parkplatz am meer.. aber dann eben weiter.. fredel lenkt unser gefährt, ich suche nach WIFI netzten.. so weit sind wir also schon ;-). aber es hat nirgens eins.. kanns fast nicht glauben und muss es nicht.. bin versehentlich an den ausschalt-knopf gekommen.. hat also gar nie gesucht ;-). heut haben wirs wohl beide etwas mit einstellungen von technischem gerät, ob rätsche oder vaio ;-).
kaum eingeschaltet findet meine vaiodame auch schon ein paar strahlen und bei der nächsten gelegenheit hält fredel an. so gehen wir also auf piraten-modus und zoggen uns in ein, irgendein, netz.. antivirus, mails runterladen.. geht alles nicht so schnell und ist die leitung nicht super stabil.. aber das nötigste können wir erledigen.. wir sitzen beide im fahrerhaus und ich hantier am compi rum, les fredel vor, spitze die homepage rüber etc..
wir sind übrigens auf einem parkplatz von einer der tausenden von discotheken die hier das meer säumen. es kommt mal noch ein deutsches paar vorbei in einem fahrzeug mit österreicher nummer?? kurzes plaudern mit fredel und sie suchen sich eine cabana.. wir haben unsere eigene und die steht noch immer an dem unschönen platz. jeder busfahrer winkt uns zu, als ob wir ihn kennen sollten, auch andere autos verringern ihre geschwindigkeit winken uns, fahren weiter..
und dann wird die verbindung schlechter, wir brechen ab und machen uns nun wirkich auf, einen platz zum nächtigen zu finden. wir fahren südlich an den weiteren discos vorbei, an stränden wo man mit den auto runterfahren draf, noch um eine industrieanlage rum an ein weniger besuchtes stück küste. da bleiben wir für eine nacht mal.. wiederum alles voller müll, damit müssen wir wohl leben. auch lädt das meer nicht nur wegen der kalten temperaturen nicht ein.. ein dreckfilm schwimmt auch noch drauf.. bei all der industrie wohl kein wunder. man findet überall werbungen an verschiedenen orten, die auf darauf hinweisen, der natur sorge zu tragen, sauberkeit ist kultur etc.. aber eben, das braucht vielleicht die ein oder andere generation.
als wir installiert sind pack ich nochmal den compi aus und schau die mails an, die wir gekriegt haben. namusis und ilona und wolf währen ja grad online auf einer copec gewesen, realsieren wir erst hier, wo wir siche rnicht mehr online sind ;-). ich beantworte das ein oder andere mail um das dann am montag in der stadt zu schicken. fredel derweil checkt die fischergründe und er sieht ein: das ist weder der platz für frischen fisch, noch für choripan (chilenischer hotdog ;-).. hier ein feuer machen, eher nicht so idyllisch.. auch seine parilla marisco nach der er immer schreit am meer, ist höchstens in der stadt zu finden.. also finden wir uns ab mit dem was wir hier haben ;-)
der blick aufs meer raus vom matzmobil ist wirkich schön, die wellen brechen, die vögel kreischen und fliegen uns ums haus. so gesehen, drinnen, recht schön hier.. wir schauen uns die fotos von meulis im tief verschneiten besenbühren an und geniessen. fredel auf dem bett mit gameboy, ich etwas am tippen. die sonne geht unter, wir zünden kerzen für die 3 kinder in der schweiz an.. das kerzli von nicole löscht wieder aus und später nochmals.. hoffentlich ist alles io mit ihr!! wir denken an die drei..
zum znacht gönnen wir uns einen tomaten - "mozarella" (ich, wer hätte das gedacht) und ein tonsalat (fredel, der meinte: wieso mach ich das nicht mehr??, weiss nicht ;-). ich les noch etwas von den reiseführern vor, fredel stöbert im navy gerät rum oder tippt verbissen aufs natel ein ;-).. ich hatte heute bei meiner einen leibspeise (tom-mötz) wieder mal etwas mühe mit einschätzen der balsamico-menge ;-). meine scheiben an käse und tomaten sind fast aufgeschwommen ;-). aber guuuut wars, seehr gut!!
nach dem abwasch schlüpf ich ins bett und widme mich furby der sich mit einem "was is'n los??" bemerkbar macht ;-). fredel kommt auch bald ins geschehen und wir machen baldiges lichterlöschen, lauschen dem meer, schlafen ein.. aber, wie schon fast etwas vermutet, auch hier trifft sich die dorfjugend.. und zwar grosse, kräftig wirkenden männer in 3 wagen.. die machen mir also fast etwas angst.. ihr unnatürliches lachen wirft rätsel auf... aber nach einer halben stunde sind sie weg und wir haben das meergeräusch wieder für uns.. bin froh sind die gegangen.. hab mich also schon grad etwas ertappt bei ängslichen gedanken.. und wie mir fredel morgen mitteilen wird, auch er hat sich schon überlegt was zu machen wäre wenn die unsere festung angreifen würden ;-).
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der heutige schlachtplan, oder die allgemeine schlachtrichtung wie sich schine gerne ausdrückt, sieht eine wüstendurchquerung, mit anschliessender kaufmann garage ( in ganz chile vertretene mercedes garage ) und lösung unseres momentanen kardan verbindungs problemes vor.
aber ganz sicher nicht ohne stärkendes frühstück, welches wie üblich aus einer tasse kaffe und einer drauffolgenden halben, dafür mit kondensmilch verfeinerten besteht.
die tankreparatur wurde einmal mehr verschoben. ist ja auch erst etwa ein halbes jahr pendent, also keine hektik an den tag legen, schliesslich haben wir nun ganz andere pendenzen!
um die 300 kilometrige wüsten durststrecke zu übrestehen, müssen wir also nochmal tanken. wir fahren ins verschlafene taltal rein. ein erneutes scheppern unter unserem fahrzeug lässt uns völlig erstarren. was war das.....? keine ahnung...... wieder was verloren...? besser wenden und nachsehen. die arbeiter welche auf ihren abholdienst warten, verstehen die welt nicht mehr ganz, aber uns stört das nicht unbedingt. wir sind beide unendlich erleichtert als wir ein paar meter später eine flachgedrückte spray dose auf der strasse liegen sehen. nichts verloren, und wir haben auch nichts weggeworfen! ( die war ehrlich nicht von uns, ich darf ja nicht mal in der allerabgelegensten pamapa kaugummis zum fenster rauswerfen )
die kleine copec lebt wahrscheinlich von leuten die vergessen haben zu tanken, oder einfach einen zu kleinen tank haben, die lange wüstenstrecke zu bewältigen. und genau so werden wir auch bedient. scheissturis können nicht mal richtig hundert sagen, der tankwart fragt etwa viermal nach..... kann natürlich auch sein dass er noch nie hundert liter auf einmal in einen tank fliessen lassen musste.
mit karte wollen die dööfis auch noch bezahlen, langsam reichts dann aber, heut ist nur effectivo=cash angesagt.
ja aber hallo jetzt wollen die auch noch die strassenkarte welche auf dem grossen werbebanner angepriesen wird bei uns kaufen, gibts heute morgen auch nicht, und jetzt schleicht euch endlich und hört auf so ungemütlich zu sein!
nach diesem beispiel von kundenunfreundlichkeit, freuen wir uns völlig in die abgeschiedenheit der wüste zu fahren, wenn da nicht nur die zwei schrauben wären wo eigentlich vier sein sollten. die landschaft selber bietet uns nicht sehr viel abwechslung, so bringen wir halt selber ein wenig schwung in die eintönigkeit.
ab und zu halten wir mal wieder an, ich schmeiss das kombi unters matzmobil, leg mich drauf und kontrollier das drehmoment der zwei - wo eigentlich vier sein sollten -schrauben. bei der dritten kontrolle habe ich das gefühl, die schraube nun doch recht leicht drehen zu können, aber doch einen gewissen wiederstand zu spüren. schon abgedreht oder kurz davor? schines besorgtes gesicht taucht neben mir auf, und ich erkläre dass ich lieber nicht mehr anziehe, weil die gefahr vom abdrehen besteht.....
zweimal müssen wir danach noch anhalten. nicht der schruben wegen, sondern weils zuwenig platz auf der strasse hat. uns kommt ein lastwagen entgegen der selber eigentlich nicht besonders breit wäre, aber seine ladung beansprucht so ziemlich beide strassenhälften.
da ist doch hintendrauf eine gelbe lademulde, welche, wenn dann das ganze spielzeug zusammengesetzt ist, einen ausgewachsenen, das heisst einfamilien haus grossen,minen truck ergibt.
und noch eine abwechslung wartet uns in der endlosen wüstenlandschaft auf. vor etwa zehn jahren hat antofagasta in einer künstlerisch intelektuellen anwandlung einen wettbewerb ausgeschrieben der eine sehenswürdigkeit an den tag bringen sollte. nun das passierte dann auch. einer der künstler hat die idee gehabt, eine riesige beton hand in die wüste zu stellen, und so den wettbewerb gewonnen. welche ausführungen er mit der hand, die wie ein mahnmal in den himmel zeigt, und in der endlosen wüste aus dem sand ragt seien uns erspart, aber die statue hat ihre wirkung nicht verpasst.
wir machen gleich einen schrauben kontroll und mittags sandwich halt, und parkieren direkt vor dem monument, filmografieren, und machen ein päuschen.
nicht ganz genau dasselbe hat auch der in trauer gekleidete herr vorgehabt, der kurze zeit nach uns an die kunststätte herangefahren kam.
nur musste er weder schrauben anziehen, noch ein sandwich essen. das einzige was er musste -ich nehme an er musste das machen, sonst hätte es doch den anschein gemacht es würde ihm auch nur im ansatz ein wenig freude oder spass bereiten - eben das einzige was er musste, war diese wüstenhand zu forografieren. und da stehen doch genau in diesem moment wo er dies nun wirklich nicht sehr angenehme arbeit hinter sich bringen muss diese hippie turis davor. ein frechheit ist das eine respektlosigkeit gegenüber der kunst und überhaupt, turisten sollte das entweihen solch künstlerisch hochstehenden heiligstätten verboten sein....
wie, warum und was auch immer der sehr in trauer gekleidete herr - ich wundere mich warum er nicht auch noch ein schwarzes auto fährt, wenn doch die ganze welt so trist und trübe ist - any way, wie, warum und was auch immer der sehr in trauer gekleidete herr gedacht haben muss als er das allesverschandelnde matzmobil vor seinem motiv gesehen haben muss, wir haben mit einem freundlichen lächeln umparkiert. er hat sein foto geschossen und ist, so schnell wie er erschienen ist, auch wieder abgerauscht.
bevor wir abfahren, wird nochmal der sitz unserer zwei verbleibenen - wo doch unterdessen sicher alle wissen dass an dieser stelle eigentlich vier sein sollten - schrauben kontrolliert. schine traut der sache überhaupt nicht, und schickt wahrscheinlich das eine oder andere stossgebet gen himmel, damit die verbindung, die letzten fünfzig kilometer bis antofagasta noch durchält. kaum habe ich die rätsche angesetzt, kann ich entwarnung geben. ich muss wirklich lachen! ich hab bei der letzten kontrolle den rätschenhebel verstellt, und die schraube gelöst statt angezogen...........
das letzte stück wüste zieht schnell an uns vorbei, und ehe wir uns versehen werden wir von einer gewaltigen minen industrie verschluckt. riesige cementfabriken, hohe kaminschlote die dreckigen schwarzen rauch in den blauen himmel stossen, und überall staub, dreck, alteisen, ausrangierte lastwagen....... und aus den augenwinkeln die abzwigung richtung antofagosta, vorbeigefahren, verpasst, saubere wende, und wir sind wieder auf kurs.
nach der letzten kleinen anhöhe kommt auch wieder das meer in sicht. auf der linken seite von weiteren industrie schloten gesäumt, und rechts wächst die stadt aus der küste und den anschliessenden wüstenhügeln.
nun ist mission kaufmann garage suchen angesagt. das es eine hat, haben wir an einer riesigen werbetafel eingangs stadt gesehen, nur wo, war nicht rauszufinden.
mein plan: erst mal der strandpromenade entlang durch die stadt fahren, schauen was diese grösste stadt von chiles norden sonst noch so zu bieten hat, den einen oder anderen anhaltspunkt speichern und wenn wir kaufmann nicht über den weg fahren, mal an einer tankstelle fragen.
schines plan, möglichst bei der ersten tankstelle anhalten, und nach dem weg fragen.
an einer copec erhalten wir dann die genaue adresse mit einer etwas komplizierten wegbeschreibung, aber dafür mit markanten wegpunkten wie eine riesige cola werbung und wenig später einer clinica wo wir abbiegen müssen.
mit der vorfreude schon fast da zu sein, mache ich ein kleines witzchen, dass die vielleicht die fünftage woche eingeführt hätten, und gar keiner am samstag arbeitet......
ganz genau so wars dann doch nicht, aber samstag um eins ist feierabend, und keiner mehr da. der wachmann vertröstet uns auf montag neun uhr.
was machen wir nun mit diesem angebrochenen samstag nachmittag...? nichts leichter als das, compi in die fahrerkabine, durch die stadt richtung süden fahren, und abchecken ob unter umständen ein paar verwaiste wifi strahlen in der luft rumschwirren. bist zum zentrum ist kein einziges netz auszumachen. dann kommt schine auf die idee, die antenne an ihrem compi auch mal noch einzuschalten. nach dieser genialen aktion wimmelts nur noch so von netzen, wovon aber viele gesperrt oder schlecht zu empfangen sind.
ausgangs stadt gleich vor einer discothek halten wir auf dem grossen parkplatz an, und kriegen ein offenes netz rein. wir setzen also die piratenfahne, und leeren erstmal unseren elektrischen briefkasten.
dann sind die letzten niedergeschriebenen tage am rüberspritzen was ein bisschen länger dauert.
zwischendurch kriegen wir noch besuch von einem deutschen paar die mit dem jeep oder wars ein toyota oder was war das...? unterwegs sind. ein kurzer schwatz, fast wie in chile, mitten auf der strasse, und sie machen sich auf die suche nach einem cabaña.
ein gutes stück später, will heissen fast zwei stunden später, machen auch wir uns auf, einen wochenend platz zu suchen. wir fahren richtung süden, an ein zwei urbanisationen vorbei. wir passieren auch zwei drei apartemento baustellen, die wahrscheinlich darauf warten dass die stadt noch mehr wächst, und der eine oder andere genug von gewimmel darin kriegt und sich etwas ausserhalb ansiedeln will. wir folgen also der küste, fahren an einigen strändchen vorbei. bei den einen weil schon recht viele fahrzeuge rumstehen, oder weil die strasse zu nah ist, bei den anderen wiederum weil die ganze gegend so verschmutzt ist, dass der strand von einer müllhalde nur noch schwer zu unterscheiden ist.
das letzte stück führt dann an einem weiteren industrie gebiet vorbei, und die strasse wandelt sich wieder zu einer ziemlich holprigen küstenpiste.
wir denken dass hier wohl auch nicht so viele besoffene oder solche die es werden wollen rausfahren, und wir eher unsere ruhe geniessen können. obwohl hier auch nicht gerade alles als todo limpio bezeichnet werden kann, richten wir uns am hintersten allerletzten fleckchen ein.
in dieser umgebung muss ich dann auch mein allerletztes fünkchen hoffnung auf eine, den ganzen tag gehegte vorstellung begraben. dies ist wirklich nicht die richtige umgebeung für die zubereitung der letzthin erstandenen chorizpan = in einen bitz brot eingeklemmte gegrillte würschtli. schnitz schlägt als alternative einen tomaten mozzarella salat vor, und ich setze mich notgedrungen mit einer alternative auseinander, kriege von schine ein bisschen tomate und zwiebel ab, und plötzlich wie von alleine ist ein thonsalat geboren. das ganze wird noch mit brot und streichwurstaufstrich abgerundet, und ich frage mich selbst warum ich eigentlich nicht des öfteren thonsalat mache.
grosse bäume mögen wir beide nicht mehr ausreissen, und sind nach dem znacht bald mal im bett. wir schlafen auch bald mal ein. aber wir wachen auch bald mal wieder auf. obwohl dies so ziemlich der abgelegenste teil strand klippe von der stadt ist, fahren plötzlich in der dunkelheit zwei autos ran, und parkieren. kurze zeit später kommt ein dritter dazu, und alle männer steigen aus, und sind am gröhlen. eine flasche wird irgendwo hingeschmissen, wir sind etwas unsicher was da draussen vor sich geht........
und als die unsicherheit aufkommt, verschwinden auch alle drei fahrzeuge genau so schnell wieder wie sie gekommen sind, und wir können friedlich wieder einschlafen.
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