tagebuch 24. märz 2006
chile / vor bahia inlges (roccas negra) - bei taltal


panne und pannendreieck weg ;-) unser los von losgelösten schrauben...
gut geschlafen, erwacht durch einen gezielten möpsligrabsch von fredel.. aber das macht mir, wenn er noch im halbschlaf ist, ja eher angst.. ich überzeug ihn also, mich noch 5 min. in ruhe zu lassen, was er natürlich mal wieder nicht so gut versteht.. ich sag ihm warum (engel haben mir dazu geraten) und dann ist o.k. während ich nach dieser zeit für mich meine übungen mach, braut fredel schon kaffe.. er ist effizient heute.. bin ihm grad dankbar.

wir sind also schon bald unterwegs ins nächste dorf, um in einem internetkaffe unsere sachen zu erledigen.. aber da fahren wir um den dorfplatz und niemand ist da.. eine geisterstadt?? nein, vor 10.00.. wir warten die fünf minuten bis ladenöffnungszeit und merken, die internetkaffes (hätte 3 am platz) haben noch lange nicht offen.. alles verriegelt.. aha.. was nun.. noch 100x um dem platz rollen wollen wir nicht, hier auf dem parkfeld warten noch weniger und so fahren wir also los richtung norden.

auf dem weg aus dem dorf richtung panam (die ist hier nur noch eine normale strasse) sehen wir noch das abastible logo.. unsere kleine gasflasche muss eh gewechselt werden, also nachfragen.. ich warnblinker rein, fredel schauen ob offen. ich seh den herren mit dem leuchtenden schlüsselanhänger der gasfirma um den ecken gewetzt kommen und wink fredel vor ort.. wir können also wechseln und viel mehr.. fredel kommt mit vollen händen und vielen geschichten zurück ins fahrerhaus. dazu seine seite.. den orangen kugelschreiber, den er unter anderem erhalten hat, den möcht ich!! der passt doch so schön zu mir, nicht??

aber fredel ärgert mich nur immer damit, dass das SEINER wäre, er dirigiert zur musik damit, schwenkt ihn mir vor den augen rum etc.. ja, ja, dann sollst du ihn eben behalten.. ich kann ja einen anhänger (einen leuchtigen) nehmen ;-). oder den kalender?? oder die magnete?? an der nächsten kreuzung kann fredel mal wieder gedanken lesen: du wolltest nochmals ins dorf, oder? genau! wir machen also nochmal eine schlaufe um rauszufinden, dass noch immer alles zu ist ;-). also ein dorf weiter und somit auf die panam.

wir fahren dicht der küste nach, an kleinen dörfern entlang.. und nichts zu klein, ein chilenisches "haus" zu sein. die bretterbuden so schön am meer gelegen.. unglaublich.. ein gutes auto steht sicher vor den verschlägen.. aber eben, das haus scheint nicht so wichtig.. sieht echt seltsam und doch irgendwie auch schön aus.. einige hütten sind auch farbig, was zu dem immer noch düsteren wetter einen guten kontrast gibt. die buchten mit strand wirken wettertechnisch hald immer noch etwas langweilig.. aber eben, bei schön wetter.. sicher schön. da würde man sicher den ein oder anderen platz an der küste finden, für sich. wir cruisen aber weiter.. eh zu kalt und schlecht wetter dazu.

um uns liegen milliarden von löchrigen steinen und blöcken rum.. sieht genial aus. in den nischen der steine sind immer mal wieder heiligen-schreine angelegt.. die machen diese schreine eindeutig mit mehr liebe als ihre häuser. auch sehen die kleinen kapellen fast stabiler aus als ihre hütten ;-). so fahren wir also, sehen die landschaft an uns vorbei ziehen und irgendwie "dünkt" mich das matzmobil etwas seltsam im geräusch.. aber ich will ja nicht grad wieder so schwarz sehen.. oder?

als das sogar fredel auffällt beschliessen wir, an der nächsten ausfahrstelle anzuhalten, so weit kommen wir aber nicht. es kracht und das gaspedal fällt durch.. ups.. im rückspiegel seh ich ein teil auf die strasse fallen... gar nicht gut.. warnblinker rein, abbremsen, anhalten am rand.. 3 räder noch ein klein wenig auf der strasse.. die panam ist hier nur eine normale strasse, keine autobahn mit pannenstreifen.. ein blick unter unser gefährt bringt klarheit.. da hängt was durch, aber mächtig.. fredel hohlt das teil auf der strasse, ich hohl die pannendreiecke raus. an dieser stelle: wir haben DREI.. jaja, namusis, das braucht man in chile, warum folgt..

wir steigen beide ins kombi, ich plazier ein pannendreieck und wir legen uns unter den wagen. da hängt eine welle (kardan, wie wir viel später in der gebrauchsanweisung rausfinden) durch.. aus der halterung gefallen, eine schraube gebrochen, eine durchgedreht (gewinde kaputt), 2 weg.. an einer anderen welle entfernen wir eine schraube, um zu wissen was wir brauchen.. leider probieren wir diese nicht grad auf die länge. nächster schritt: schraube organisieren. fredel wird zum autostop geschickt und ich sichere die stelle noch mit einem zweiten pannendreieck.. wir hatten ja eins dabei, das vom duro, und noch eines gebraucht (ist pflicht, zumindest in argentinien). da war aber ein doppelpack günstiger als ein einziges.. also haben wir drei.. warum das günstiger war wird auch sofort klar.. ohne steinhaufen hätt ich das dreieck nicht zum stehen gebracht ;-).

wir haben unseren zwangsstop grad nach einer kuppe und einer kurfe.. also besser gut sichtbar machen, dass da ein matzmobil steht.. gute idee... donnern doch die lastwagen an uns vorbei und so richtig breit ist es nicht wenn grad noch einer entgegenkommt.. uns bläst es eh schon fast weg von der druckwelle die die teile aussenden. ich kann sonst nicht viel machen, les etwas in den reiseführern, präparier uns ein sandwich, und geh noch etas an die küste runter um dem meer beim wellenbrechen zuzuschauen.. und dann, dann ist fredel schon zurück.. wow!! ging aber schnell..

wir legen uns wieder unters fahrzeug und merken bald, da fehlt noch ein teil. ich finde auch das weiter hinten auf der strasse, das sieht aber schitter aus. fredel biegt und hämmert es einigermassen zurecht. wir machern und tun, was hald zu machen ist um uns wieder fahrtüchtig zu machen.. die schrauben entpuppen sich als etwas kurz und der einbau ist eh eine geduldsprobe.. fredels daumen machen schon fast nicht mehr mit, als ich es auch mal probiere, auch ohne erfolg.. mich dünkt, längere schrauben würden alles einfacher machen.. ich durchforste den matzmobil unterboden und erspäh noch eine abdeckung mit dieser grösse von schrauben.

fredel wird über meine idee informiert und er meint nur: dann mach hald (nicht in allzunetten ton).. wollte ihn ja nicht angreifen.. aber diese festen schrauben zu lösen, ob ich das schaffe? wenn dann noch das werkzeug in fredels händen liegt ;-). wie auch immer, irgendwann hilft er mir und die schrauben sind wirklich ein klein wenig länger und das hilft. hoffentlich sind die zwei, die wir weggenommen haben, nicht allzuwichtig ;-). sie passen zumindest an unsere problemstelle. eigentlich wären ja da 4 schrauben, aber eben, eine ist noch mit einer abgebrochenen blockiert, der anderen das gewinde zur sau.. also können wir nicht anders als es mit 50% zu versuchen...

wir lernen: die keilriemen muss man vor dem einbau an den richtigen ort legen.. aha, nochmal runter, und erneut.. uns faulen fast die arme ab, der dreck ist in jeder ritzte.. aber wir geben nicht auf, können wir ja auch nicht.. dass grad ein lastwagenmech mit equipment für gewindebohren vorbeifährt, ist wohl eher unwarscheindlich.. was aber an uns vorbeigeht ist ein alter mann mit einer schubkarre voller irgndwas.. wir beide sind so konzentriert, dass wir ihn wohl beide wahrnehmen, sehen dass er die karre abstellt und anstalten mach zu uns zukommen und dann doch weiter wandert.. wir haben ihn nicht mal gegrüsst. vielleicht hätten wir sollen..

als wir nämlich nach langer, langer mech zeit den motor sachte starten und eine fahrt wagen müssen wir noch die pannendreiecke hohlen.. aber da ist nur noch das eine, billige.. das schöne robuste vom duro ist WEG.. da hat uns doch einer eins geklaut.. unglaublich.. obs der alte mann war, ihn das gewissen geplagt hat, wir ihn nicht gegrüsst und er dann gedacht: arogante touris?? wir werdens nie wissen.. was wir aber wissen: so weit wollen wir NIE kommen, dass wir leuten in solchen situationen noch was klauen müssen..

so kommt es also, dass wir die ersten meter fahren bis zu der, vorhin schon angepeilten, ausfahrstelle.. wieder unter das matzmobil, nachziehen.. sitzt noch immer.. und so geht es weiter.. am anfang halten wir alle 500 meter und kontrollieren (mäh).. und dann werden die abstände grösser. wir wollen bis zum nächsten grösseren ort kommen, da eine werkstatt finden. so ganz entspannt fahren wir natürlich nicht.. immer die ohren gespitzt, immer wieder kontrollieren.. aber es geht.. mehr können wir eh nicht machen im moment.

wir fahren also weiter der küste entlang, karge landschaft, doch irgendwie schön und lenken um eine klippe in den grossen ort ein, der eben gar nicht so gross ist.. und eine garage hats, aber die können das nicht und die verweisen uns an einen vulkanisaiton-laden (reifenflicker).. na ja.. wir haben auch noch an der copec versucht online zu gehen um vielleicht etwas mehr rauszufinden, wo und was.. aber nichts mit WIFI.. dafür eben der tip wo die garage ist, dies nicht machen kann. und fredel hat sich noch für einen chf gebrannte nüssli (nicht madeln) gekauft.. energiespenden, kann nicht schaden ;-). alle leute winken uns zu, vielleicht haben sie uns gesehen unter dem auto liegen?

ein herr hat mir noch gesagt, dass antofagasta (400 km nördlich) ein kleines santiago wär, da gäbe es alles.... höhrt sich gut an, und als wir da vor der 5 m2 garage des bodenfegenden herren stehen beschliessen wir: weiter.. die 400 km muss es noch halten, dafür können wir das matzmobil vielleicht jemandem vertrauenserweckenderem übergeben.. es geht also weiter und vor lauter herie haben wir ganz vergessen zu tanken.. das merken wir aber erst nach einer anhöhe auf über 1'500 müm rauf.. fredel konsultiert die karte und es sind noch 160 km bis zur nächsten tankstelle.. er meint: kein problem, ich mein: problem.. also zwischenstück: es geht grad ;-). wir fahren weiter und merken, im hinterland ist schönstes wetter, nur die küste liegt in einem band von wolken.

weiter machen wir immer mal wieder einen kontrollstop, aber die beiden schrauben scheinen zu halten.. uff!! hoffentlich machen wir nichts kaputt so.. auch das blechteil dreht ja jetzt mit und macht so ein klein wenig lärm (sollte fix sein).. aber eben, mehr können wir nicht machen. ich lenk also weiter, ganz sachte und ohne viel beschleunigung.. hab das gefühl, alles sehr behutsam machen zu müssen. obschon ich ja keine ahnung hab, ob das auf den antrieb auch auswirkungen hat.. hatte es gestern schon solche problem im sand wegen dem?? könnte sein, muss aber nicht.. wir sind ja beide banausen in sachen motor technik.. aber mutmassen kann man ja.. ich merk auch, ich hab das matzmobil eifnach nur gern und es tut mir richtig leid.. hoffentlich machen wir nicht mehr kaputt so.. sorry liebes gefährt, hatte ich gestern do dunkle gedanken wegen dir..

ich hab auch fredel sehr sehr gern.. aber den dünkt es im moment, ich zeig ihm das zuwenig.. das mag stimmen.. ich erklär ihm: in letzter zeit hat er wahrlich alles von mir erhalten, viel liebe, viel zuneigung, zärlichkeit und was da sonst noch dazugehört, einfach liebe. und nun hab ich mal wieder ein,zwei tage, die ich nicht so viel geben kann, das heisst NICHT, dass ich ihn nichtmehr liebe deswegen.. aha!! er verseht. bin ich froh.

so fahren wir also richtung oder schon in der atacama wüste.. riesige ebenen die einladen um mit den kite-wägeli rumzufetzten.. aber heute nicht.. matzmobil hat erste priorität. dann kommt ein abzweiger zum meer runter 25 km.. sollen wir da runter um am grossen nass zu schlafen? eine tankstelle hätte es auch. fredel meint: umbedingt.. ich denke: 50 km extra? also ja.. überredet, die reiseführer beschreiben es als schön, und mit vollerem tank fühlt es sich doch auch besser an.

nach fahrerwechsel manövriert uns fredel runter nach taltal durch ein tal ;-) wir schnauzen uns zeitweilig etwas an, finden dann aber wieder den richtigen ton.. jaja, zerrt hald doch an den nerven so ein tag... beim ort angekommen fahren wir etwas nödlicher und finden einen gratis stellplatz mit grillstellen etc. ist im sommer sicher die hölle los hier. wir installieren uns und sehen auch schon einen seltsamen mann hinter uns an einer hütte hängen.

aber wir wollen jetzt einfach stehen, den abend geniessen. der genuss ist zwar etwas durchzogen von missverständnissen aber sonst sind wir einfach, waschen die hände mit sand und salzwasser, essen resten von gestern (hab schon liebevoller ein mal zubereitet ;-), sammeln muscheln am strand, sehen die schöne abenstimmung (sogar an der küste haben sich die wolken etwas gelüftet) und versöhnen uns dann wieder mit uns und der welt ;-).fredel gibt mir ein "les amour" von seinem fleisch und auch der seltsame mann von weiter hinten (er ist sichtlich etwas durcheinader oder gestört, wie man so sagt.) bekommt von ihm etwas brot und den hinweis, er soll doch nach hause gehen.. mir gefällt fredels verhalten, die offenheit den mann anzusprechen.. find ich cool.

ich gönn ihm auch noch sein freitagszigarret und mach mich selber auf ins bett zu gehen.. aufregender tag, bin müde. fredel lässt auch nicht lange bitten und wir schlafen bald tief und fest.. zumindest eine kleine weile.. dann fährt nämlich die gesammte dorfjugend von taltal ein und wirft mit flaschen rum, johlt und macht alles, uns einen erholsamen schlaf zu stehlen.. passt doch irgendwie zum tag ;-).. aber immer noch besser das alles, als pannendreiecke stehlen zu müssen.. oder?

meine angewohnheit jeden, aber wirklich jeden morgen zu kontrollieren wie wohl die körperliche liebes konsistenz empfängnis meiner frau heute aussehen könnte, fällt diesen morgen genau mit einer neuen aufwachmethode ruschelis zusammen.
mir leuchtet dann sogar im halbschlaf ziemlich schnell ein dass sich grabschen und meditieren nicht sehr gut verbinden lässt, und widme mich doch besser der kaffe zubereitung.

ich gebe mir mühe mit ruschelis morgentoiletten tempo schritt zu halten, und komme als recht gut zurecht damit. so kommt es dann auch dass wir bei der huelta um die plaza im nahegelegenen dorf, nur geschlossene geschäfte und praktisch keinen menschen zu gesicht bekommen. viertel vor zehn und alles zu. wir stellen uns mal vor einem internetkaffe hin und warten eine weile. als aber eine halbe stunde und einer weiteren runde um die plaza später immer noch alles einen ziemlich verschlafenen eindruck macht, beschliessen wir das projekt home page auf alarmstufe grün zu stellen und weiter unseres weges zu fahren.

fast am ausgang des dorfes erblicke ich einen abastible gas händler. unser 5kg baby gasfläschchen ist doch endlich leer geworden, und ich mache einen versuch, hinter den geschlossen wirkenden absperrungen jemanden ausfindig zu machen. als ich schon wieder einsteigen will, kommt julio um die ecke gewetzt und sperrt auf. flasche wechseln kein problem, und ähhh moment..... er kramt nach einem schlüsselchen an seinem schlüsselbund, öffnet eine schublade und händigt mir zwei schlüsselanhänger aus...... und ahh bezahlen ja genau und ähhh einen moment, ein zweiter schlüssel kommt zum einsatz, ich kriege auch noch einen abastible 2006 kalender ausgehändigt. und ähhhh un secundito ähhhh ein weiterer schlüssel kommt zum einsatz und ich werde auch noch stolzer besitzer von zwei kühlschrank magneten inklusive julios namen und telefonnummern drauf und ähhhh wart mal hier als tüpfelchen auf dem i gibts noch einen orangen abastible kugelschreiber. wau und das alles für knappe sfr 10.-- was das gas kostete.

voller stolz zeige ich schine all die sachen welche wir gesponsert gekriegt haben, und sie meint nur, den kugelschreiber will ich.... wenn meine frau so nett fragt, brauche ich den doch lieber noch ein bisschen als dirigentenstock, herbert von karajan wäre neidisch geworden. kaum angefahren ermuntere ich schine, ihren gedanken doch nachzugeben und nochmal um die plaza rumzufahren, vielleicht ist ja jetzt ein cyber geöffnet. aber es scheint zwischensaison zu sein, und es ist immer noch alles dicht.

also fahren wir der küste entlang weiter. ich kann es nicht lassen auf der karte die eine bucht als kiterevier zu kennzeichnen, nur ist es im moment, für uns weicheier etwas zu kalt. immer wieder sind an der küste zwischen den felsen einige bretter hütten gestellt, alles scheint am verlottern, aber trotzdem noch bewohnt zu sein. zwei wellen mulden fahrten weiter, fahren wir durch das chilenische bleau ( das original ist in frankreich,nennt sich fontainbleau und ist die boulder destination schlechthin )
gut, die felsformationen sind alle etwas kleiner, nur zwischendurch findet man einen massiveren block, aber die quantität ist gewaltig, und die felsformationen mit ihren löchern und sauber ausgeschliffenen mulden sehen genial aus.

wie wir da so gemütlich am fahren sind, mischt sich plötzlich ein komischer ton in die von sonyki abgespielte musik. ich melde die unregelmässigkeit sofort dem käptn, welche das scheppern auch schon bemerkt hat, sich aber aufgrund einer unterdrückten überreaktion mit kommentaren zurückgehalten hat. bei der nächsten ausweischstelle schauen wir mal unters auto heisst die devise...........
plötzlich schepperts, knallts und es tönt nicht sehr gut. schine meint nur: jetzt haben wir was verloren, und hält sofort an.

der blick unters fahrzeug offenbart uns einen massiven und unübersehbaren schaden. die verbindung vom motor zur kardanwelle ( welche wir im moment aber noch nicht benennen können ) ist getrennt. getrennt ist eigentlich ein schöner ausdruck, denn normalerweise ist diese verbindung mit 4 massiven m10 schrauben fixiert, und diese wiederum mit loctite einem superkleber gegen das lockern durch fibration und beanspruchung gesichert. nun sind aber drei schrauben nicht mehr in den gewinden wo sie eigentlich hingehören, und eine - die wohl letzte die noch halbwegs im gewinde war - aufgrund der dreifachen beansbruchung - gebrochen!

schine bringt erstmal ein pannendreieck auf die kuppe hinter welcher wir stehen, und auf dem rückweg bringt sie auch noch die keilriemenführung, welche wir auf der strasse liegengelassen haben mit.
der blick in die schraubenkiste zeigt dass wir keine schrauben dieser grösse mit uns führen. also mach ich mich, mit einer muster schraube der hinteren fixieurng im sack, per autostop auf den weg, zurück nach caldera. das erste fahrzeug hält an, und der mineningenieur nimmt mich mit. als er die schraube sieht, macht er mir nicht gerade viel hoffnung. er meint nur, dass hier metrische gewinde nicht sehr verbreitet seien, und ich vielleicht bis copiapo durchfahren müsse, was dann nochmal fast 100km wären. aber wenn ich gleich durchfahren wolle, nähme er mich auch bis dort mit. ich lehne ab, und versuche mein glück erstmal im kleineren dorf.

meine erste station ist eine vulcanisacion = reifen reparatur. diese schicken mich über die strasse zu einer taller de camiones= lastwagen werkstatt. diese wiederum schicken mich vier strassen weiter hoch zu einer autowerkstatt die ebenfalls repuestos = ersatz teile haben. dort werde ich dann auch prompt fündig. vier schrauben, zwei meter litze, der 220v konverter braucht dickere kabel aufgrund des massiven spannungsverlustes, sowie ein tube loctide um die schrauben dann auch gleich wieder bombenfest zu fixieren.

das wars, kurz und bündig, alles palletti, wieder daumen raus und zurück. diesmal gehts ein wenig länger, aber in kürze bin ich schon wieder auf dem rückweg. ich referiere mit dem fahrer - man merke, als beifahrerin sei man besser ruhig, und pflichte höchstens ab und zu ein schüchternes lächeln bei -erst mal über unsere reise. danach wechselt das thema auf die chilenischen nachbarn peru und bolivien. ich erwähne nur mein mitleid gegenüber den armen bolivianos, und dass dies das einzige land südamerikas ist ohne meer anschluss. der fahrer meint - nicht ganz ohne stolz - ja ja und wir sind schuld...........
dann sind wir an der pannen kuppel, und er staunt noch, wie gut wir alles gekennzeichnet haben, schine hat unterdessen noch ein zweites pannendreieck aufgestellt.

dann liegen wir beide unter dem matzmobil und versuchen die erste mechanische panne zu beheben. schine hat zwei eingebungen. erstens dass noch ein teil fehlt, was sie dann auch gleich hinten auf der strasse findet, aber etwas verbogen ist.
mit hammer und amboss respektive stein wird das schutzblech wieder in die mehr oder weniger richtige form gebracht.
das zusammenschrauben der welle ist dann wieder ein bisschen aufwendiger. die schrauben, obwohl etwas länger als das muster, erweisen sich als ein wenig zu kurz. als endlich mal die erste zieht, muss ich diese wieder lösen, weil ich die keilriemen sonst nicht in die führung bringen würde.

bei der gleichen gelegenheit kommt mir mal noch in den sinn, den zustand der gewinde zu kontrollieren. fazit des testes, die abgebrochene schraube steckt noch zur hälfte im gewinde, ein gewinde ist ausgeschlagen, zwei - zum glück gegenüberliegende - gewinde sind in einwandfreiem zustand. ich finde mich nun schon genervt mit der tatsache ab, nochmal ins dorf zu fahren und längere schrauben zu beschaffen.

da habe ich aber die schlauheit meiner frau unterschätzt. bei ihrer zweiten eingebung hat sie nämlich an der schutzabdeckung der ölwanne m10 schrauben entdeckt, und fragt mich ob wir nicht eventuell unter umständen vielleicht diese demontieren und verwenden könnten.
ich als mann von taten sag nur: machen nicht fragen. falsche antwort in der falschen situation, und das werkzeug dafür halte ich auch noch in den eigenen fingern. die schrauben sind länger und passen. danke für den genialen einfall schine!

das sollte mal fürs erste halten, wenigstens kommen wir bis zum nächsten dorf, und vielleicht kann uns dort jemand die schraube ausbohren und ein neues gewinde schneiden. schine startet den motor, das ganze dreht wie es immer gedreht hat, und ich sammle die pannendreiecke zusammen........... soll heissen ich sammle das pannendreieck zusammen. das stabile massive duro pannendreieck steht nicht mehr da wo es mal stand. in dem moment erinnern wir uns an den alten mann der mit der schubkarre auf der anderen seite der strasse angehalten hat, und den anschein machte zu uns rüberzukommen.......... fast als wollte er uns das eingesammelte pannendreieck wieder zurückbringen................

wir sind also wieder auf der strasse, wenn auch am anfang nur von ausweichstelle zu ausweichstelle, um den sitz der schrauben zu kontrollieren. ( habe sicherheitshalber mal kein loctide gegeben, da dies eher ein provisorium als eine perfekte reparatur ist ) nach ca 14 mal anhalten und unters fahrzeug kriechen sind wir in chañaral dem nächstgrösseren dorf.
die herren an der copec schicken uns über die strasse zu einer werkstatt. in meinem kombi stolpere ich dort ein wenig in der werkstatt rum, und werde keines blickes gewürdigt. nachdem ich mich im laden gemeldet habe, werde ich an den chefe verwiesen, welcher mich umgehend an einen kollegen ausgang dorfes verweist...... diese vulcanisacion macht uns beiden dann aber einen etwas gar verlotterten eindruck, und wir beschliessen eher auf unser provisorium denn auf diese werkstatt zu vertrauen.

gegen abend kommen wir an eine gabelung. ein weg führt in die wüste, einer an die küste runter nach tal tal. schon am morgen habe ich meine meinung kundgetan ans meer runterzufahren, was aber nicht auf besondere begeisterung gestossen war, da dies ein 50 km umweg bedeuten würde. nun stehen wir wieder vor der selben diskussion, nur dass diesesmal der diesel auch noch eine rolle spielt. wir können locker die nächste tankstelle in der wüste erreichen, könnten aber auch in taltal unten tanken. ich bin immer noch für taltal. schine macht sich eher sorgen um den motor.? ich erkläre das es sich bei unserer panne "nur" um das fehlen von zwei schrauben - wo eigentlich vier sein sollten - und dies - obwohl die kardanwelle mit dem motor verbunden ist - nichts mit dem motor zu tun hat. somit wären auch die zweifel ob unser motor die 50 km nun noch mitmacht oder nicht ausgeräumt. aber ob es die zwei schrauben - wo eigentlich vier sein sollten - mitmachen ist immer noch nicht hundert pro sicher........

wir biegen ab, und vernichten in kürze mal wieder 700m höhe. am dorfeingang taltal empfängtr uns eine lange, junge palmenalee. das dorf bereitet sich wohl langsam darauf vor, dass irgendwann in den nächsten 154 jahren mal die küstenpiste bis antofogasta asphaltiert wird, und sie so zu einem wichtigen durchgangsort aufsteigen. trotzdem fahren wir gleich auf die umfahrung und entdecken zu unserer verwunderung gleich hinter der ersten anhöhe ein mit liebe erstellten strandkomplex. ein riesiger spielplatz, plätze zum zelten, parkplätze, strassenlaternen, hier wird in der saison ziemlich was los sein, und wir sind einmal mehr froh, etwas antysaisonal unterwegs zu sein.

bald haben wir einen ebenen platz gefunden, und sind installiert. ausser einem offensichtlich behinderten mann der bei den wc häuschen wie ein tiger auf und abgeht und sonst irgendwelche verrenkungen vollführt, ist der ganze platz menschenleer.
mit dem sand und meerwasser schrubben wir uns erstmal die wagenschmiere vom mechen von unseren händen, dann nimmt sich schine sofort der behebung unseres hüngerleins an. ich mache derweil einen stellplatz rundgang, man weiss ja nie was für gestalten sich da noch rumtreiben. als ich beim müscheli für unsere göttikinder sammeln bin, werde ich zum z'nacht gerufen. fast wie früher mit dem gotti beim zelten in spanien.........

wir geniessen die resten filet perfekt gebraten, ein knackiges salätli dazu und vertragen uns also schon wieder deutlich besser als auch schon. nach dem essen übernehme ich den abwasch. dabei sehe ich aus dem küchenfenster, dass der geistig behinderte immer noch draussen rumtstrielt. er wandert um die parilla stellen rum, liegt wieder unter die tische, geht zum nächsten........ ich nehm etwas brot mit und geh mal raus zu ihm. ich nähere mich ihm vorsichtig, und frage freundlich was er denn suche.
etwas ängstlich schaut er um sich.
ich frage ob er hunger habe, und er schaut mich nur an als ich ihm ein stück vollkornbrot gebe. er nimmt einen riesenbiss. ich sage ihm langsam essen, und gebe ihm auch noch ein stück weissbrot. ich frage ihn wo er wohne, und er weist richtung dorf. ich zeige ihm wo ich wohne , und erkläre dass dies mein haus sei, und er jetzt besser zu seinem haus gehe und schlafen soll. nach einem kleinen umweg begreift er dann offensichtlich und trottet richtung dorf.

nun steht einer ruhigen nacht eigentlich nichts mehr im wege. ich mache einen weiteren kontrollgang während meines freitagzigarillos, und bewerte das ganze playa gelände als todo limpio = alles sauber. zu diesem zeitpunkt wohlverstanden.
denn als wir beide - mal wieder wie zwei frisch verliebte eng umschlungen - eingeschlafen sind, erwacht das freitagnacht dorfleben. dieses spielt sich vorzugsweise genau auf diesem strandgelände ab.
fahrzeuge vollgestopft mit betrunkenen oder solchen die es werden wollen, fahren ein, flaschen werden in der gegend rumgeschmissen, und es ist nicht mehr so friedlich wie es war als wir uns schlafengelegt haben. aber irgendwann sind dann auch die letzten randalen in die dorfdiscothek abgezogen, und wir schlafen friedlich weiter.....

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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