heut haben wir ausgeschlafen, wir haben ja quasi ferien ;-). ich werd als erstes "opfer" einer überaus intensiven verschmüselatacke von fredel.. wie schön, ich geniesse und so starten wir auch gemeinsam schönstens in den tag.. den weitern tag im paradies.. wobei, für fredel hat es hier doch einen hacken, von wegen perfektem ort: es hat ja kröten, hausgross, wie er mir versichert... er mein schon zur morgenstunde: "gäll mir gönd, wänns dunkel wird innä hüt abig??".. hä?? fredel denkt schon an den abend, was ist los?? aha, die kröten, genau ;-). o.k., ich werd ihn von den momos (monstern) beschützen..

heut steht fredel vor mir auf, somit ich genügend platz für meine morgenübungen hab. ich kann also quasi an den gedeckten tisch und wir geniessen zusammen ein zmorgen in aller ruhe.. der honig, wenn auch etwas teuer erstanden beim alten herren im kleinen laden, ist wirklich gut!!

dann betreten meine füsse den karftort-boden und ich erde zuerst mal. ich bin überzeugt, dass dies ein kraftort ist.. man fühlt sich hier einfach nur gut.. und wenn man um sich schaut: lauter fröhliche gesichter, oder einfach glücklichen, geniesserischen.. oder was auch immer.. aber es scheint, dass die menschen hier gerne sind, vor allem auch die hippys ;-). ich kanns verstehen.. auch tiere hat es nicht zu knapp, neben den kröten ;-). überall flattern schmetterlinge, vögel, libellen, bienen mit langen beinen und vieles mehr. mich dünkt, es zieht einem einfach hier hin.

aber man geht ja auch mal wieder, so auch die investoren gruppe von gestern.. wir hätten gewettet: die baden rasch und weg sind sie, aber weit gefehlt.. sie haben sogar die nacht hier verbracht.. schweizer hätten sicher bei ankunft zuerst mal das zelt gestellt, alles vorbereitet und wären dann ins wasser. argentinier sind da schon etwas anders.. zuerst mal geniessen, dann, wenns hald ansteht: die arbeit ;-). auch beim zusammenräumen verfällt hier KEINER in hektik, echt.. man räumt mal das ein oder andere ins auto, steht noch etwas rum, plaudert, hohlt wieder was.. und wenn dann auch mal alles fahrbereit währ heisst das noch lange nicht, dass man grad losfahren muss. vielleicht noch etwas musik aus dem radio höhren, die gegend betrachten, übers matzmobil sinnieren, man hat keine eile.. ist mir das sympatisch.. auch wenn ich definitiv anders funktioniere ;-). bin eben nicht von hier.. aber wer weiss, vielleicht färbts ja mal ab ;-)

so, jetzt aber zum tagesgeschehen (bin in solcher umgebung einfach versucht abzuschweifen..). ich wasch ab und fredel macht sich auf, die toilietten zu benützen. zusammen trocknen wir den berg an geschirr ab und machen uns dann zum ersten bad des tages auf. es ist schon elf uhr, von morgenbad kann man wohl nicht mehr schreiben ;-). wir geniessen heut zuerst ein kühleres bad.. aber das genügt bei weitem.. das wetter ist nämlich wieder wunderschön, die themperaturen hoch, der himmel so tiefblau, dass es unecht erscheint.. wie eine gemalte kulisse.

heut ist schon recht was los in und um die schönen natursteinbecken.. man merkt wohl schon den einfluss vom nahenden wochenende. aber wie gehabt, auch mehr menschen machen hier keine ungemütliche atmosphäre, überhaupt nicht.. man grüsst sich gegenseitig freundlich und geht dann wieder seinem eigenen genuss nach. sogar die rasta-frau schenkt mir heut ein, wenn auch etwas gekünsteltes, lächeln.. halbziel erreicht.. warte noch auf ein herzliches ;-).

nach einem kurzen aufheizen in einem der oberen becken legen wir uns flach an die "morgen" sonne und lassen uns trockenen.. wie ich das liebe, mit jeder hautfaser die kraft des feuerballs am himmel aufsaugen.. danke du energiespender.. wir beide werden wohl etwas überenergetisch: fredel teilt mir "mannsweib" aus und ich kontere mit einer gekonnten ablenktaktik und einem schlag auf seine brust. wir lachen und geben uns liebesbekenntnisse. das scheint sogar die rastafrau anzustecken und sie umarmt ihren freund.. ja, wir bringen liebe in die welt!!

über uns kreist eine libellenfamilie. was für schöne tiere! die hier scheinen am flügelende eine weisse kannte zu haben, die im sonnenlicht leuchtet.. sieht hammer aus.. der kleine ist noch nicht ganz so elegant wie seine eltern unterwegs, aber sieht durchaus schon schön aus in der luft. die ameisen scheinen auch wieder freude an meiner haut zu finden.. und eben diese haut sollte ja nicht zu viel sonne ohne schutz aufnehmen.. also besser unsere bademäntel packen und zurück ins matzmobil.

um ehrlich zu sein: wir würden ja nicht aus dem schnöden kommen, wenn wir ein paar wie uns sehen würden: beide mit dem gleichen, bademantel (einem BADEMANTEL!!). sie in den frauen farben rot, pink, gelb er in den männerfarben blau, türkis, grün... dazu kommt, dass des herren badehose das gleiche muster hat, wie der damen bikini ;-) (danke an dieser stelle unserem kleidersponsoren BELOWZERO, die sachen sind genial).. das wär ja schon genug.. aber auch die sonnenbrillen haben sie die gleichen (danke an unseren sonnenbrillenponsoren PSG - SWANS) ;-).. nur wenn man ganz genau hinschaut sieht man die totale differenz der beiden: die schuhe.. die tusse kleidet ihre füsse in blumen-frotte-flip-flop in pink-weiss ;-) (passt doch perfekt zum bademantel ;-) und er in alte nike sandalen, selber konfiguriert ;-). aber dann doch noch das pünktchen auf dem i: die schlüsselanhänger-bänder: für sie einen roten, für ihn einen blauen ;-).. passend zum BADEMANTEL ;-)))..

wie gesagt, wir würden wohl schon das ein oder andere vorurteil haben, uns gegenüber.. aber solche sind ja da, um sie zu wiederlegen.. das ist meine einstellung.. ein bild macht man sich ja eh, aber man soll dann trotzdem offen genug sein, die menschen richtig kennen zu lernen und so das bild zu revidieren.. geht sicher nicht immer.. aber eben.. die einstellung ist ja schon mal da ;-). so schreiten die beiden verliebten gestalten zurück in ihr hippymobil und schlüpfen durch den blumenvorhang ins innere um zu: schreiben..

aber auch das ist ja nicht zwingend, oder? wir legen uns hin, ergeben uns dem sein und lesen und lismen (stricken) zur abrundung noch.. und da war doch noch was, das wir machen wollten, ah, schreiben.. genau.. so tippen wir also gemütlich in die tasten, ich ordne auch noch fotos und merke mal wieder, dass ich meinen gemachten gedanken folgen sollte. als ich die batterie für den fotoaparat letztes mal geladen hab kam mir der gedanke: wie bleibt, so ohne strom, eigentlich das datum so schön drin? eine interne batterie die energie speichert? hm.. es ist so, diesmal ist das datum zurück auf 2005 gefallen.. hätte ich es doch kontrolliert.. so ganz der reihe nach sind also die fotos des märz 2006 nicht.. aber eben..

fredel untermalt immer mal wieder die schöne stimmung mit "schnurrägigä" musik aus seinem munde und sonyki gibt auch alles.. so macht das tippen doch spass.. mein problem heute: ich schweife ab, aber eben.. ist eben so.. nur blöd, dass ich noch 6 tage nachschreiben werde und somit wohl nie fertig werde ;-). zur stärkung zwischendurch streicht fredel ein sandwich und beweist einmal mehr: zwischen zwei brotstücken kann man unglaublich viel "einklemmen" ;-). zum glück bin ich seinem tip, den snack draussen zu essen, nachgegangen. sonst würden jetzt meine finger nicht nur tasten, sondern auch senf, mayo, butter und käse-schinken befingern ;-).

so geht es also auf sauberen tasten weiter und ich switche zurück zum 12.. bis bald.. und viel weiter als bis zum 12. komm ich nicht, bin einfach zu ausschweifend heute.. aber was solls.. fredel ist sogar vor mir fertig mit einem tag.. das soll was heissen. ich lausch also seiner geschichte und mach mich dann wieder dran, den rest meiner zu schreiben. und als ich das auch vorgelesen hab, gehts rauf zum baden... der wind, das himmlische kind, saust über die gegend, kräuselt das wasser. heut bläst es wirkich sehr, sehr stark.

auf dem weg zu den pools treffen wir auf 4 argentinier, die grad angekommen sind. sie fragen, ob das hier schön sei, sie suchen einfach mal einen schönen platz.. wir können ihnen versichern, dass das so einer ist!! einer der schönsten. und im wasser dieses platzes lassen wir uns aufweichen, unsere körper von der wärme umsulen.. ach, gehts uns gut. das zelt des einen paars ist den windstössen nicht gewachsen und hängt halb im baum. so sollte es auch nicht weggeblasen werden, so das fachurteil von fredel. ein paar hippykollegen legen dann aber alles ein wenig zusammen und beschweeren mit steinen. auch eine gute idee.

wieder andere "hippys" sitzen auf einem stein, einer singt von leid und klag (muss so sein, auch wenn ichs nicht versteh.. aber es höhrt sich einfach leidend an), 2 höhren SEHR aufmerksam zu.. und wir, wir ziehen uns die letzte sonnenstrahlen hier oben rein in einem der oberen, heissen pools. dann ziehts uns aber wieder runter zum matzmobil, wir wollen ja heute grillieren!! ja! aber als wir da bei unserem hellblau-beigen gefährt stehen bläst es uns fast vom platz weg.. vielleicht ein klein wenig zu viel wind um ein feuer zu entfachen?

also besser noch etwas rein, ich stricken, fredel lesen.. in aller friedlichkeit. aber mein jüngling, feuermachsüchtig wie er ist, ziehts doch raus und er ummauert die grillstelle mit steinen und fertig ist die sturm-proof feuerstelle. genau. ich mach drinnen einen gurkensalat, richte den znacht platz draussen ein.. wir lassen es uns nicht nehmen, auf unserem terässli zu essen. wir sind ja schliesslich keine bubis, und etwas sandstrahlen und staub in den lungen ( ;-), und kies im gebiss haben noch niemandem geschadet, uns erst recht nicht.

fredel bringt das fleisch einfach perfekt hin, schneidet es auf, und da sitzen wir nun, geniessen jeden bissen und meine bedenken, dass wir zu wenig haben, ist mal wieder etwas weit weg von der realität ;-). das feuer wird mit thermalwasser gelöscht, die sachen reingeräumt.. der schatten hat nämlich einzug gehalten und es wird kühler. und was macht man, wenn einem fröstelt hier oben? klar, ab ins wasser, ins warme, oder gar heisse, wasser (man kann ja aussuchen..). da sitzen wir also alsbald wieder im nassen und geniessen.

wir sinnieren, was wohl die "hippys" hier von uns denken.. vielleicht sind wir für sie möchtegern juppi-blumenkinder?!? wir grinsen über uns, über unsere gedanken.. jeder ist wie er ist.. genau. ich finds auf jeden fall cool, dass der jammersänger seinen gefühlen mit musik ausdruck verleihen kann. es hat übrigens schon einige leute mehr in der therme, aber doch hat jeder einen pool für sich.. auch ich nehm einen ganz für mich alleine zum heutigen bade-abschluss. da sitzt ich also in dem 40° warmen wasser, schau in die berge rauf, bin glücklich.

ich falte meine hände zum gebet und bedanke mich für mein leben, bedanke mich bei all den wesen um mich rum, den engeln und just in dem moment seh ich eine dunkle katze auf der bank etwas vor mir.. ein windstoss und die katze entpuppt sich als zwei socken die am baum aufgehängt sind.. danke liebe engel für das zeichen.. mir läuft eine fette freudesträne über die backe.. ich weiss, ich bin geleitet, begleitet.. ich kann mich hingeben.. es kommt gut.. die tränenspur trocknet im abendwind, der tränentropfen versinkt im warmen wasser, wird davongeschwemmt, mit all der kraft des nasses hier.. vereint.. auf reisen.. ich lass es fliessen.

ich steig aus dem wasser, bedeck mich mit dem kuschel ikea-bademantel, stosse nochmal einen dank, ein gebet gegen die berge aus und dann mach ich mich auf den weg zum matzmobil.. einfach hier und jetzt und zufrieden. da steht unser zu hause, die fenster vom licht drinnen warm erstrahlend.. einladend.. da schlüpf ich nur zu gerne rein, rein in unser heim, zu meinem mann.. geht es mir gut. es folgt die abendtoilette, das kerzenritual (eine für jedes gotti/göttikind), die rächerstäbli und dann kuscheln im bett, stricken, fredel beim lesen zuschauen, gedanken streifen lassen, sein.

und dann, ein lärm.. wir kriegen nachbaren.. ein wohnmobil-pickup parkt neben uns, und ich bange, dass er die stromzuleitung abreisst. fredel geht raus um zu helfen, kontrollieren. aber der fahrer des mobils meint es sei alles in ordnung, er werde nur rasch den strom abhängen um seinen auch anzuschliessen. nicht sehr freundlich. aber ich hab da noch verständis.. die kommen warscheindlich nach langer fahrt hier an in der nacht und ihr stammplatz (der einzig plane) ist besetzt von so einem hippymobil.. oder so ;-). der mann macht aber nicht lange, gräbt für die oberen räder mulden in den steinigen boden, so steht auch er gerade ;-).

noch immer fetzt der wind um uns und rüttelt uns in den schlaf.. die kerzen werden schön eine nach der anderen ausgeblasen, gedanken schweifen rüber in die schweiz zu den 3 kindern und dann schlafen wir bald tief und fest.

noch eine notiz am rande: in der schule hatten wir mal den auftrag einen aufsatz zu schreiben: das thema: du bist ein wassertropfen, beschreiben den weg, den du machts.. ist doch ein hammerthema, nicht?? das ist mir oben nach meiner tränensession eingefallen. echt ein gutes thema... ich erinnere mich, das gudi eine wilde geschichte ihres wassertropfes erfunden hatte ;-).

letzte nacht bin ich nochmal so halb aufgewacht. habe knapp realisiert dass der lastwagen - der auf dem famileienausflug um 11 angekommen ist - etwa um ein uhr wieder abgefahren ist.
wohl aufgrund der späten nachtruhestörung, mussten wir dann beide den schlaf nachholen, und sind erst etwa um halb zehn wach. um schine ganz zu wecken wird sie erstmal verkuschelt, und dann hinter die morgenübungen geschickt. damit sie genug platz für diese hat, mach ich mich daran eine ferienstimmungsmässigen frühstückstisch zu decken.
als schine fertig ist,. steht kaffe, brot , butter und honig ( so sieht also ein ferien mässig gedeckter frühstückstisch bei uns aus ) auf dem tisch.

die langsam über die krete tretende, und zur tür rein scheinende morgensonne geniessend, sind wir am zmörgelen und lassen uns zeit. um schine beim abwasch nicht im weg rumzustehen, mach ich mich auf einen toiletten rundgang, komme aber bei meiner rückkehr doch nicht wie erhofft ums abtrocknen rum. als wir unsere badesachen und die bademäntel angezogen haben und uns auf den weg zu den bassins machen, entdecke ich ein geschenk auf unserem vorderrad. wahrscheinlich hat das kind vom gestrigen lastwagen mitternachtsausflug seinen mitternachtsimbiss nicht mehr ganz runtergebracht, und uns den pfirsich so quasi als frühstücks präsent aufs vorderrad gelegt.

schon sitzen wir im ersten becken. wir haben uns für den anfang erstmal auf 37° geeinigt, da uns das wasser diesmal viel wärmer vorkommt als beim letzten besuch.
nachdem wir uns so richtig aufgeheizt haben, tut es gut, sich am rande der becken den wind um den nassen körper wehen zu lassen. die wohltuende abkühlung währt aber nicht lange, bald ist man schon wieder trocken, und wir gönnen uns ein bad, zwei becken weiter oben. nach diesem gang, legen wir uns an die sonne, und geniessen die ruhe und die natur um uns rum.

so friedlich in die felslandschaft eingebettet, hat man das gefühl in einer oase weit weg jeglicher zivilisation zu sein.
die bäume und sträucher auf dem ganzen gelände spenden schatten, und das plätschern der miteinander verbundenen becken lässt einen fast wieder einnicken. wir lassen uns zehn minuten an der sonne trocknen, und merken sofort, das die sonne recht stark ist, und wir verziehen uns lieber nach hause. sind wir doch da besser vor sonnenbrand geschützt, und vorallem haben wir auch noch das projekt tagesberichte pendent.

aber wegen ein paar pendenten tagesberichten wollen wir ja nicht gleich überreagieren. also legen wir uns besser vorher noch mal hin, lümmeln ein wenig im bett rum, lismen, lesen und bereiten unsere psyche gaanz gemütlich auf die bevorstehende schreibarbeit vor. als ich mich dann endlich übewinden kann, ebenfalls in die tasten zu hauen, ist der erste tagesbericht schon fast geschrieben....... also sofort ein päusli machen. ich schnapp mir den fotoapparat, und mach ein paar einstellungsbedingte experimentielle schnappschüsse.

nach dieser schweisstreibenden fotosession, muss sofort dem leiblichen wohl gesorgt werden. die sandwich orgie die ich einberufe ist wohl auch die einzige möglichkeit meine frau von den tasten wegzubringen.
und wenn ich sandwichs streiche, dann muss man von den tasten weg. die zwei mundgerechten brotstücke wurden belegt mit fleisch..das wär as sändwich mit fleisch weisch, dazu einigen scheiben chäs ..... das findet d schine läässs, und um das ganze geschmacklich auf den richtigen nenner zu bringen, gehört auch genug butter mayonnaise und senf dazwischen.

zum glück sind die becken nicht so tief, denn nach diesem zwischenschmaus müssen wir sofort eine bade session einlegen. badehosen an, bademantel um und schon sind wir wieder auf dem weg zu den becken. obwohl heute schon wieder mehr leute hier oben sind, finden wir immer wieder einen pool ganz für uns alleine.
wir sitzen also im warmen wasser auf einem stein, und begutachten die gäste der termas de fimabala.

das sind mal die beiden hippis. sie, rastas zur palme aufgesteckt. er, lange haare versucht ebenfalls ein palme hinzukriegen, scheitert aber jämmerlich. beide, trotz wärmender sonne immer noch in langen hosen und wolljacken am mate shlürfen, und mit ihrem zelt einen der standplätze mit grillplatz besetzend. ihre siebensachen haben sie sicherheitshalber mal auf zwei tischen verteilt, nicht dass plötzlich noch jemand auf die idee kommen könnte sich neben ihnen einzuquartieren.

weiter unten, der noch nicht entdeckte herz schmerz cantador, der mit seinen depressiven texten und melodien noch den allerletzten guten kern der welt in grund und boden jammern wird, oder hat er sich nur die finger zwischen den saiten eingeklemmt. seine zwei fans, weitere zwei semi hippis, ebenfalls mit dem zelt ganz am anfang der bassins sesshaft, hängen an seinen lippen, und machen den eindruck als gäbe es auf der ganzen welt nichts ausdrucks stärkeres als die minnengesänge ihres angebeteten cantadors.

neben diesen sehr einfach zu beschreibenden und doch sehr speziellen leuten, hat es noch die eine oder andere familie die von der urgrossmutter zur tante bis zum hinterletzten enkel, grossenkel und götti kind alles dabei haben. heisst sie haben auch alles dabei um eine rechte parilla für 7 bis 10personen zu veranstalten. das ganze ist noch nicht weiter verwunderlich, ausser vielleicht das alles, aber wirklich alles, nämlich vom holz zur kohle zu den getränken bis zum hinterletzten badetuch, inklusive der urgrossmutter nicht zu vergessen in einem 2 türigen vw anno dazumal verstaut war und das steilste stück bis zum ersten parkplateau gleich vor dem ersten becken ohne auszuladen hochgefahren wurde.

nun gut, wir malen uns unsere geschichten um die leute in den termas aus, im gleichen malen wir uns aber auch aus wie farbig sich die leute ihre geschichten um uns wohl ausmalen....

langsam aber sicher kommt ein böiger hack wind auf, und wir verziehen uns wieder nach hause. ich bin schon ganz wild darauf, mit meinen zwei selber manifestierten holzchischtli ein feuer bis zum himmel zu machen. als ich aber nach einem kurzen lesepäuschen nochmal raus zur grillstelle - direkt auf unserem terässli - gehe, bläst der wind in unverminderter stärke weiter. wegen eines bisschen windes lass ich mich ja nicht abhalten unsere parilla glut zu entfachen. schnell ist mit steinen ein böen schutz aufgebaut, und in null komma drei mal feuerteufel hab ich ein schönes feuerchen entfacht, und lass es die kohle in glut verwandeln.

schine bereitete unterdessen ein gurkensalätli in der windgeschützten matzmobil küche vor, und gemeinsam richten wir unsere hängersessel draussen ein - schliesslich sind wir ja nicht aus zuckerwatte, und lassen uns von ein paar bubiböen die parilla verderben - ich salze die fleischbitzen kräftig ein, und schmiere den einen, so als versuch, noch mit senf ein. dann kommt das ganze auf die glut und muss nur noch grillen.....

schines bedenken dass die beiden mocken fleisch zuwenig sein könnten, werden während des essens vom winde verweht. es geht exakt genau auf, und wir sind beide vollgestopft mit leckerster haus parilla, obwohls nur zwei gleiche, jedoch verschieden gewürzte stück fleisch waren.
nach dem essen macht schnitz einen auf feuerwehrhauptmann flämmli und löscht die glut mit gut temperiertem thermal wasser.

um die verdauung anzuregen setzen wir uns am besten ins heisse wasser, haben glaub ich schon die alten kelten immer so gemacht, und wir machen uns auf den weg zu den becken hoch. mit uns kommen gleich noch zwei ältere päärli, und erkundigen sich ob dies ein schöner platz sei, sie würden einfach nur einen schönen platz suchen. wir - platzhirschen was wir sind - versichern ihnen, das dies mitunter wohl der schönste platz in der gegend sei, und es ihnen hier sicher gefallen werde.

nach dem verdauungsbad verspüren wir beiden eine leichte müdigkeit über uns kommen, und legen uns sicherheitshalber schon mal ins bett und lismesen = dies ist die verbindung von lismen und lesen!
die ruhe währt jedoch nicht sehr lange. kaum haben wir uns niedergelegt fahren auch schon die ersten freitagabend sowie wochenend touristen ein.

wir erhalten also einen vecino=nachbar. dieser scheint nicht das erste mal hier einzufahren, und weiss wohl schon genau wo er sein wohmo gerne hinstellen würde. nämlich da wo wir stehen. ich frage mal noch ob ich was helfen könne, oder ob ich das kabel etwas hochheben soll, werde aber ziemlich schroff abgewiesen. seine frau informiert, in schon etwas freundlicherem ton, dass sie den strom kurz ausziehen werd um einen mehrfachstecker zu montieren. der mann unterdessen fackelt nicht lange, fährt unter unserem verlängerungskabel welches im baum hängt durch, packt eine schaufel aus, gräbt und pickelt, und in null komma vier mal seitenblättern steht ihr wohmo mindestens so gerade wie das matzmobil.

dies war so quasi das guetnachtgschichtli schauspiel für heute, und schon bald sind wir am schlafen.....

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!