es ist vollmond, also wetterwechsel.. so heisst es doch, diesmal scheint es zu stimmen. am himmel hängen doch so einige dunkle wolken, für einen regenguss reichts aber nicht, sonst wären wir ja den ganzen tag im bett geblieben ;-). beide haben wir ziemlich schräge sachen geträumt und das in erinnerung gebliebene erzählen wir uns noch in der bettwärme. fredel steht vor mir auf, braut kaffe und wäscht ab, ich mach übungen und beschweere mich wegen der überschwemmung am boden.. fredel hat es gut gemeint mit wasser "güden" beim abwaschen ;-).
auf jeden fall ist alles bald todo limpio und wir können, nachdem ich mich geerdet hab, los.. aber das matzmobil will noch nicht.. es bleibt einfach stehen und dreht keines seiner räder.. ok, schildkrötengang und es geht doch, oder? so sind wir also gemütlich bergan unterwegs, fahren einen anderen kiesweg als gestern und auch so gelangen wir auf die passtrasse. es ist spanisch kurs angesagt und ich geb alles die vorgesagten sätze zu übersetzten. so lange bis wieder eine polizeistation kommt, tor zu, also anhalten.. wir bleiben sicherheitshalber mal sitzen und warten ab.. die polizisten schauen uns an, winken uns zu, und irgendwann begreifen auch wir: zollstation.. aha!! hätte man eigentlich wissen können, aber wir sind hald wir..
drinnen werden wir informiert, dass wir zuerst den linken schalter besuchen sollen, dann den rechten.. sehr wichtig, dass es hier, out in the pampas, 2 schalter hat.. es kommen pro tag ja sicher 2 autos vorbei ;-). genug personal hat es auf jeden fall, die schalter zu bestücken ;-). am ersten, also linken, begrüssen uns zwei herren und machen uns stempel in die pässe.. schon erledigt.. geht ja flott.. also rüber an den rechten, hier wird das matzmobil abgefertigt.. und das wird dann doch etwas länger dauern..
die wartezeit wird uns mit prospekten der umgebung versüsst. ein netter polizist hat wohl eine doppelfunktion hier (was für än chrampf) und präsentiert sich auch als touristik-direktor.. wir gehen also zum zweiten, also rechten schalter.. da sitzt ein alter herr und nimmt gemächlich den chilenischen zettel vom matzmobil in die hand.. schaut da versonnen rein, heftet dann 3 blätter zusammen und fängt an das deckblatt auszufüllen, hinten eben 2 durchschläge ;-). jeder buchstabe scheint überlegt an den richtigen ort auf dem formular gesetzt zu werden "nüd verjufflä" ;-). wir helfen wo wir können.. schliesslich sind so namen wie "auf der maur" ja für spanisch sprechende kulturen auch etwas schwierig, da haben wir verständnis ;-).
ich hab eh verständnis.. ist es doch einfach gesünder so zu leben, als in der hektik von europa ;-). würde sagen.. wir haben hier ein totales gegenstück gefunden ;-). hier wird sicher niemand an stress sterben.. vielleicht muss dieser herr mal eine sehnenscheidenentzündung kurieren, nach dem ausfüllen des formulars mit 2 durschlägen ;-). so konzentriert der alte mann auch am werk ist.. er kann es, jetzt, noch nicht vollenden! ein anderer herr kommt ins geschehen und dann begeben sich beide rüber zur funkstation, die schon die ganze zeit einen "meis" von sich gegeben hat und gezischt und gerauscht hat (das würde uns nerven, sind wir einig, aber man gewöhnt sich ja schliesslich an, fast, alles ;-).
so ist im leben des zöllners also eine neue priorität präsent.. funken mit dem chilenischen zoll. so ganz alles verstehen wir ja nicht, aber es kann eigentlich gar nicht so wichtig sein.. aber was hätte der herr auch machen sollen.. er kommt ja sonst nie dazu ;-). also dieses projekt vollenden und zurück an den schalter, den rechten, von ihm aus der linke ;-). er nimmt also wieder das blatt in die hand, äh, die 3 blätter, zusammengeheftet, mit durchschlagpapier dazwischen ;-). weiter im text.. es wird weiter eingefüllt was da eben drauf muss.
wir haben ja zeit genug, an alles zu denken und tischen auch noch das carnet de passage (zolldukument aus der schweiz) auf. ein fachmännischer blick des herren und dann gehts ins aktuelle zeitalter.. ja, der computer wird gestartet und wir werden auch so noch erfasst (wär das nicht im gleichen gegangen?? ;-). wie vorhin sucht der beamte lieber wieder alle angaben auf unseren verschiedenen dokument raus, als es von seinem blatt (mit 2 durschlägen) abzulesen.. er kann vielleicht, wie wir, seine schrift nicht lesen?? könnte durchaus sein. auf die frage, wie viele tage wir fürs matzmobil wollen, zögern wir mit antworten.. ist also nicht wie in chile auch 90 tage (wie menschen). er meint: 245 tage.. ist das gut? 8 monate sind also möglich.. auch gut zu wissen.. falls wir unser zuhause mal einstellen wollen.
er tippt da also die 2, dann die 4, dann die 5 ein und enter.. das wars, oder kommt nun noch ein step?? ja!! stempeln.. und das tut er mit herzblut.. unser carnet ist übersäht mit den übergrossen, fetten teilen ;-). nun nur noch die hausbesichtigung durch mehr oder weniger das ganze personal dieser zollstation ;-). schliesslich sind die meisten schon vorhin voller neugier um unser gefährt gestanden.. auch 2 hunde umkreisen es.. das fällt mir aber erst draussen auf.. hoffentlich lassen sie die nicht rein.. ich plaudere mit dem einen zöllner und auch die hunde werden zum thema.. immer schön ablenken.. und die tiere bleiben draussen.. bin ich froh, sonst hätten sie vielleicht noch meine getrockneten öpfelringli erschnuppert?!? oder den speck im wc??
fredel könnte locker als liegenschaft-verkäufer durchgegen.. er preist unser zu hause an, gibt brav antwort auf die tausenden von fragen der DREI zöllner im matzmobilbauch ;-). sogar der pfefferspray kommt das erste mal als thema auf.. fredel meint, da wir ja keine waffen hätten.. sie sind zufrieden und schwer beeindruck vom matzmobil.. können wir doch verstehen.. alle zusammen, etwa 8 beamte und wir, und eben die 2 hunde, stehen wir dann noch draussen und es wird weiter informiert, geplaudern und schlussendlich ein surf-tip gegeben.. in der nähe hat es einen stausee, morgens fischen, nachmittags surfen.. höhrt sich gut an.. das werden wir uns ansehen..winkewinke und losgehts.. übrigens, von dem dokument mit den 2 durchschlägen haben wir nichts gekriegt.. ist uns erst später aufgefallen ;-)
die menschen in argentinien sind uns einfach sympatisch, echt. von jedem auto das entgegenkommt wird uns zugewunken, auch die menschen am strassenrand erheben die hand.. welcom argentina!!!! wir sind doch gern in dem land. bald ist der see erreicht, grösser als gedacht, ist er doch nicht mal auf der karte eingezeichnet.. und wieso er windsee heisst wird bald klar, die wasseroberfläche ist übersäht mit schaumkronen (ich gseh schumchrönli!!).. wir lenken das matzmobil ans ufer und bestaunen die aussicht.. ein weiteres indiz, wir sind in argentinien: überall wege an die schönen plätze und stellplätze für matzmobile und anderes.. das gefällt uns doch.. nicht eingehaagt, privat, nein - zugänglich, schön.
irgendwie wissen wir nicht so recht, ob wir nun grad hier blieben sollen oder nicht.. ist schön, der wind wohl einen rechten zacken zu stark für unsere kitekünste (50-60-er, wie der ausgefahrene bucheli berichtet).. ja was nun?!?! ganz klar: wir haben ja jetzt FURBY und der sagt ja gerne die zukunft voraus ;-). also, furby, mach es, sag uns die zukunft voraus.. sollen wir bleiben? - furby meint: du viel glück! aha.. ja was meint er wohl.. wir wollen präziese auskünfte du furby, du.. ;-). also, sollen wir weiterfahren?? furby meint: GANZ SICHER.. ja also, dann machen wir das doch ;-).
vor der schönen kulisse essen wir noch einen snack (brot mit manjar) und sinnieren, ob es wohl viele auf der welt gibt, die beim reisen die entscheidung furby überlassen ;-). wohl nicht.. uns gefällts und wir fahren los.. adieu du schöner see, vielleicht kommen wir im hochsommer mal wieder, wenns etwas wärmer ist. die strasse geht weiter dem gewässer entlang und offenbart schöne buchten, immer mit kleinen wegen runter, und stellplätzen.. argentinien eben.. ja!!! dann verschlingt uns ein tal mit einem schönen fluss.. irgendwie ein wildes tal, felsen, farben, eine seite dunkle wolken, andere seite eitel sonnenschein, wir dazwischen am kurfen fahren, singen, die reise geniessen.
wir machen fahrerwechsel und als fredel die hände am steuer hat gehts nicht mehr lange und wir fahren in eine ebene raus. bald kommt ein dorf und da wollen wir eine "abkürzung " zur 40-er der hauptstrasse durchs land, nehmen. ich les den plan und lenke so fredel auf die richtige strasse.. und alles passt.. nur kommen wir in ein anderes dorf, nach langem fahren, auch an der 40-er, aber viel weiter unten.. es scheint mehr strassen als auf der karte zu geben.. fredel ist froh, hat er mich nicht irregelenkt.. ich hät ihm sicher nicht geglaubt, dass er die karte schon richtig angeschaut hat ;-).
auf eben dieser "irrfahrt" winken uns wieder unzählige leute zu, die sich wohl wunder, was wir hier draussen machen. die schule scheint grad aus zu sein und jedes velo hat mindestens 2 personen drauf. auch gehen eltern ihre kinder so abholen.. oder mit einem roller, aber da passen dann schon mindestens 2 kinder drauf. helm gibts nicht, aber fröhliche gesichter und eine unbeschweertheit in ihrem tun. schön! ein junge hat einen platten an seinem velo, seine freundin nimmt ihn also auf den gepäckträger ihres velos und so können sie das kapputte vehikel grad abschleppen.. geht alles. auch wird hier holz gesammelt und auf die velos gebunden.. wer braucht da schon einen esel, oder gar einen lastwagen ;-). eine frau ist am strassenrand am besen binden und zeigt auch grad, dass ihre monsterbesen gut wischen...
wir sehen seit langem mal wieder sonnenblumen und verbeugen uns.. hallo ihr schönen blumen. die häuser sind einfach schöner in argentinien, hier einfache adobe gebäude, aber alle mit liebe gemacht, in stand gehalten (mehr oder weniger, aber eben doch mit flair). es ist recht grün, die lehmhäuser sind ein schöner konstrast, die kargen hügel im hintergrund tun ihres.. eine schöne gegend. und die menschen: winken. ein junge strahlt uns so unverblümt an, wir müssen beide grad lachen und nehmen die stimmung auf. fredel fährt vor lauter winken bei der nächsten menschengruppe fast in den strassengraben.. so jetzt, aber wieder auf den weg konzentrieren.. ich hab unterdessen eher augen für den pfeil auf dem navy.. wir fahren richtung süden, es sollte aber eben nach osten gehen..
wie auch immer, irgendwann sind wir wieder auf kurs und somit auf der 40-er richtung norden. nicht etwa asphaltiert, nein, schotter und umleitungen die schon die letzten 20 jahre so waren ;-). wir grinsen und fahren alleine durch die prärie.. rechts und links ein paar hügel, nicht wahnsinnig spektakulär, aber eben doch argentinien.. welcome back.. wir passieren ein dorf dass eher ausgestorben wirkt, wohl siesta ;-). auch das wird hier eingehalten. nur 2 alte männer sitzen im strassengraben und schauen uns mit grossen augen an.. winkewinke und weiter.
es steht eine früchtekontrolle an.. das gehört auch dazu.. fredel hat noch zeit, unsere überdimensionale zwiebel zu verstecken und dann zeigt er dem beamten was er sehen will. rasch sind wir wieder am fahren.. am strassenrand steht ein pferd (frei) mit einem weissen kreuz auf der stirn.. das hab ich noch nie gesehen. wirklich so ein richtig perfektes heilligenkreuz in weiss auf dem braunen fell.. unglaublich.. auch stehen des öftern weiter tiere auf der strasse, ob maulesel, pferd, schaf oder was auch immer.. eben argentinien.
die landschaft wird wieder interessanter, die felsformationen eindrücklicher, alles farbiger.. man hat das gefühl der erde beim entstehen zuzusehen.. echt.. man sieht förmlich die lava noch fliessen und sich in bögen auftürmen. genial. dann gehts wieder in eine ebene raus und wir versuchen an einer tankstelle zu telefonieren. hat aber kein telefon da, also weiter. wir haben ja das projekt, unsere haftpflichtversicherung zu verlängern. aber das muss eben warten. ich kann dafür nicht warten.. zuckersturz.. meine hände zittern und fredel rettet mich mit einem manjarriegel und kräckers.. danke!!
es geht weiter, die strasse wieder schlechter.. ja, ganz vergessen, wir hatten wieder asphalt unter den rädern vorhin. im radio singt plüsch das ufo lied, dass wir eh umgenannt haben ins duro lied.. "du länksch eusä duro (euses ufo) a jedem schlagloch (schwarzä loch) verbi.." und so weiter.. wir haben das lied auf uns umgemünzt, kurzerhand ein fredel-ruth-matzmobil liebeslied kreiert so ;-). das läuft nun und ich versuch wirklich den unverhofft auftauchenden schlaglöchern auszuweichen.. mit dem duro ;-) wär ein ufo wohl sinnvoller hier..
weit weg von uns haben wir schon immer rote berge gesichtet und plötzlich, wie aus dem nichts, sind wir in einer roten welt.. um uns schönste felsformationen, kaktussfreunde die sogar noch - ganz selten - schneeweisse blüten tragen, schilf, schöne bäume und eine knallrote schotterpiste.. wow!! ist immer wieder eindrücklich. vielleicht nicht mehr genau so wie das erste mal. aber noch immer SEHR!! wir staunen, singen, geniessen und ziehen eine rote staubwolke hinter uns her. haben wirs doch gut. wir sind übrigens noch immer auf der 40-er, der hauptverkehrsachse ;-). fast ganz alleine... nur sehr selten kreuzt uns mal ein anderes fahrzeug. und in jedem fahrzeug, ob personenwagen oder lastwagen: mindestens 3 personen vorne drin ;-).
das rote tal droht uns auszuspucken, die strasse windet sich empor.. das wollen wir ja nicht und halten eben an der einzigen möglichkeit, einer kleinen kiesgrube an.. schlafen jetzt? würde furby fragen.. ja, schlafen jetzt.. aber zuerst noch etwas gemütlich machen, znacht kochen, einrichten etc.. und ich, ich stricke einen navybildschirm-überhang.. in knallorange ;-). sieht etwas sehr hippy mässig aus, aber eigentlich passt's ;-). man vermutet sicher kein technisches gerät unter dem fusselwollenüberzug ;-).
noch was, das internet ist einfach für alles gut.. ich hab das letzte mal anleitungen zum maschen aufnehmen (stricken) runtergeladen und nun kann ichs wieder.. maschen aufnehmen.. und stricken tu ich echt gerne!! wir versüssen uns den abend auch noch mit dem ersten teil eines höhrspieles und mit den wohl mastigsten pasta seit menschengedenken.. aber gut waren sie.. vielleicht war der koch (ich) etwas zu verliebt.. aber das ist ja nichts schlechtes, oder?
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da wir gestern relativ früh im bett waren, kann ich heut ebenso relativ früh raus. viertel vor acht, morgentoilette mit kaffekochen verbinden. nach dem käfelen machen wir auf todo limpio = alles sauber, und fahren dann, nachdem wir vor zwei tagen den chilenischen zoll überquert haben, nun endlich dem argentinischen zoll entgegen.
die fahrzeit verkürzen wir uns wieder mit spanisch kurs.
an einem kleinen häuschen, wovor ein paar pilonen stehen, sehe ich zwei polizisten gelangweilt in der eingangstür stehen.
wir bleiben erstmal sitzen, da das ganze wie eine fruchtfliegen kontrolle aussieht.
als uns dann die polizisten jedoch auffordern die papiere mitzubringen, und ins gebäude einzutreten, merken sogar wir zwei, dass wir uns am argentinischen zoll befinden.
in kürze haben wir die einreisestempel im pass, und dürfen dann drei schritte rüber, um unser matzmobil einzuführen.
der ältere herr an diesem schalter hat ziemlich den schalk im nacken, und macht erst mal einen spruch den wir beide nicht verstehen, aber alle anwesenden beamten ziemlich lustig finden.
dann beginnt er, ziemlich umständlich drei durchschlagsblätter zusammenzuheften, um uns dann nach namen und vornamen zu fragen. ruth kann man ja noch leicht verstehen, aber bei auf der maur stockt dann der beamte ein paar mal. ich erkläre ihm sicherheits halber mal was das ganze auf spanisch heissen würde, was ihm wiederum ein lächeln entlockt. nachdem er den komplizierten namen dann auch noch -mit dem weniger bekannten ein einviertel finger system - im commodore 64 programm ( vielleicht wars auch nur das 32 er, ein vorläufer des 64er modells ) eingegeben hat, musste er sich erstmal um einen ganz wichigen funkspruch kümmern. was ich verstanden habe, musste er die direcion correo electronico = e-mail adresse der funkpartnerin haben......... nachdem diese mission innerhalb der nützlichen frist auf der wichtigkeitsskala von etwa 18.47 minuten abgewickelt werden konnte, war unser carnet an der reihe.
obwohl hier eigentlich genau die selben daten wie vorher eingegeben werden mussten, war das ganze prozedere kein bisschen schneller.dafür hatten wir innert kürzester teit an jeder freien stelle des carnets einen riesen zollstempel.
auch die carnet daten mussten ins system eingegeben werden, nur ist das programm gerade noch nicht soweit, dass es bei -auf der maur, gleich auf die bereits eingegebenen daten zurückgreifen könnte. aber dies ist ja auch gar nicht wirklich nötig, da diesen zollübergang im schnitt eh nur 0.36 velofahrer und an die 5.89 autos oder camiones pro tag überqueren, will heissen, stress gar nicht erst entstehen kann oder wenn doch, gleich im keim erstickt wird.
als die schriftlichen eintragungen dann doch noch zu einem ende gekommen sind, ruscheli wurde unterdessen von einem anderen polizisten mit touristen informations material von der gegend eingedeckt, war die nächste station die visuelle kontrolle des fahrzeuges. während der ganzen zeit wo wir drinnen am ausfüllen waren, lungerten bereits 5 oder 6 polizisten sowie zwei hunde ums matzmobil rum. mit sichtbarer vorfreude auf die besichtigung, steigen drei (3!) polizisten mit mir ins matzmobil und sehen sich um. vor lauter schränke, kofferraum und ruschelis bürokistli bestaunen, musste ich nicht mal den kühlschrank öffnen, und die kontrolle war im nu und ohne komplikationen überstanden.
in den turisten unterlagen haben wir sogleich einen dique=stausee in unmittelbarer nähe der grenze endteckt. der eine polizist hat uns auch darauf hingewiesen dass dies das grosse surfkmekka der region sei...... da lassen wir uns doch nicht zweimal bitten diesen stausee gleich zu erkunden. tatsächlich, der see ist recht gross, und wir merken sofort dass wir wieder in argentinien sind. an jedes fleckchen des sees führt eine spur runter, platz zum freien stehen hats genug, und wind auch.
wir sind beide etwas unschlüssig, ob wir nun bleiben oder weiterfahren sollen. ich fahr sicherheitshalber mal bucheli aus, und messe zwischen 39 -59 km/h alles. ein bisschen stark und böig, und dazu ist das wasser auch noch zu kalt für uns weicheier.
aber der entscheid ist immer noch nicht gefällt. also nehmen wir unsere entscheidungshilfe zur hand.
hallo furby sag uns die zukunft voraus.
frag mich.
werden wir hier übernachten?
furby meint du viel glück.
was soll den das nun bitte heissen...?
also nochmal, und dieses mal meint furby auf die frage sollen wir weiterfahren:
furby meint ganz sicher.
also bucheli wieder einfahren und weiter des weges.
im nächsten dorf leitet uns ruscheli ein wenig in die pampas raus. daraus ergibt sich ein kleiner umweg. mir spielt das ja keine grosse rolle aber ich bin sehr froh war ich zu diesem zeitpunkt am steuer, und hatte nicht die karte in den fingern.......
bald sind wir wieder auf der hauptstrasse der ruta 40. und diese zieht sich gerade durch die pampa. einfach nur gerade und gerade ist gerade. wenn sich mal eine kurfe ankündigt, müssen wir uns beide extrem umstellen, damit wir dieser neuen situation gewachsen sind. die gegend gibt nicht sehr viel her. wir fahren durch buschpampa, das ganze ist nicht sehr abwechslungsreich, geschweige den fotogen.
irgendwo in diesem niemandsland überqueren wir die provinzgrenze zu la rioja, aber es ist weit und breit keine früchtekontrolle zu entdecken. wurden diese passierstellen zwischen den einzelnen provinzen etwa aufgehoben...? fünfzig kilometer weiter fahren wir dann doch an eine kontrollstelle. die herren kontrolluere spazieren zuerst ums matzmobil, was mir genug zeit lässt, die halbe tschernobyl zwiebel vom kühlschrank ins lavabo kästli zu schmeissen, und so einen todo limpio kühlschrank zu präsentieren.
desweiteren jammere ich dem beamten noch die kappe voll, dass wir gerade vom paso de agua negra kommen, und uns unbedingt mal wieder eindecken müssen. prüfung bestanden, weiterfahren.
weiter geht die fahrt durch die eintönige landschaft. einml kommt ein kleiner lichtblick auf, als sich etwa 200m lang eine schöne gelbe sanddüne aus der steppe erhebt.
wenig später kommen wir an eine abzweigung, welche wieder vollste aufmerksamkeit von uns verlangt, da wir hier zwei möglichkeiten zum fahren haben. einmal leicht linksabbiegen -falsch-, oder geradeaus weiterfahren - richtig.
bei einer tankstelle frage ich nach einem öffentlichen telefon, damit ich mich erkundigen kann wie unsere argentinische haftpflicht versicherung die verlängerungen handhabt, und ob wir dies auch von chile aus machen könnten. da an der tankstelle jedoch ein öffentliches telefon fehlte, wird diese pendenz auf einen späteren zeitpunkt verschoben.
kurz nach diesem halt, beginnt schnitz zu zittern, kann die hand nicht mehr ruhig halten, und meint nur, sie hätte wohl einen zuckersturz. ich betätige mich sofort als nothelfer, hechte aus dem fast noch fahrenden fahrzeug in die küche, hole ein, schon etwas weisslich verfärbtes manjar= niidle täfeli stück, und therapiere den anfall mit einem mix des manjar und chilenischen dar vidas. schmeckt im fall weltklasse, und schines zittern war in null komma vier mal zuckerwatte wie weggeblasen.
nachdem wir nun mehr oder weniger den ganzen tag durch die buschpampas gefahren sind, erheben sich nun langsam aber sicher einige hügelrücken links und rechts der ruta 40. während sich die linke seite grau in grau und ziemlich düster gibt, lässt die sonne auf der rechten seite ein rotes farbenspiel erglühen. dies ist richtiggehend balsam für die augen. auch langsam aber sicher verfärbt sich sogar die piste rot, und ehe wir uns versehen, hat uns die rote welt verschluckt. wir sind in einem tal umrundet von rot glühenden wänden, fahren auf einer piste die so rot ist, als wärs lava ( nur ganz wenig übertrieben ) und mittendrin schilf mit weissen wedeln, kakteen und manchmal ein ärmliches bauerngehöft, mit aus ästen gebastelten ställen.
bald darauf erklären wir den heutigen tag als gelaufen, respektive gefahren, und nisten uns fast am ende des tales an einer kleinen anhöhe, in einer kiesgrube - war gar nicht so schlecht wie's tönt - ein.
schine verarbeitet, ablaufdatum bedingt, den speck an einer zwiebel-senf-paprika-rahm-sauce, umringt das ganze mit etwas gar verliebten teigwaren spiralen, und wir schlemmen uns ins abendrot.......
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