ich hab mal wieder etwas unruhig geschlafen, der vollmond macht sich wohl bemerkbar. fredel ist überaus anhänglich heut morgen, ich dafür umso weniger.. kanns ja mal geben. jeder wie es ihm halt so geht. heut ist gesundtag, also tee angesagt.. und fredel will mich da doch irgendwie in seine stimmungslage bekehren.. er braut liebestee (den hab ich mal an einem kraftort im tessin gekauft).. aber die wirkung ist nur semierfolgreich ;-). ich mach da besser meine übungen, putz das matzmobil (todo limpio) und mach mich auf, die gegend zu düngen.
und als ich da rausschreite in die natur erfasst meine nase ein genialster duft.. keine ahnung nach was es roch, einfach guuuuuuttt... ich sauge den duft ein, geniesse, erde mich und bin bereit für den tag. das matzmobil fährt uns weiter das tal rauf, es ist noch relativ flach hier.. die sonne dringt langsam aber sicher bis in die talsole ein. schön. langsam steigt es etwas an und wir sehen immer und immer wieder einfache hütten, oder nur blachen, die die ziegenhirten erstellt haben. auch hier sind geissen auf der "alp".. aber von einer stabilen schweizer alphütten können die hirten hier wohl nur träumen.
der fluss schlängelt sich neben uns um schilf und steine rum.. sieht einfach wunderschön aus, rechts und links, hohe berge, farbige berge.. hammer! in einen hügel rauf frisst sich eine serpentinen strasse, nicht unsere, wie sich später herausstellt.. wohl mal weider eine mine da oben... wer sonst würde hier die müh auf sich nehmen.. oder wohnt hier der chilenische "päuli" ;-). hm... wir stehen an einer kreuzung, kein schild.. nach gefühl links.. machen wir, war richtig, bald fahren wir nämlich an den stausee auf 3'200 müm. das ist ja der wahre kontrast, das grüne wasser umrahmt von den farbigen bergen.. wow... ich kann mich kaum sattsehen, sattfotografieren.
auf dem grossen nass tummeln sich hochseetaucher und hochseeenten ;-), sogar gänseartige tiere findet man hier oben.. gegen ende des sees sieht man in das nächste tal rein, farbig, eine massive brücke davor.. da fahren wir auch rüber und auf der anderen flusseite wieder eine riesen ziegenherde am hügel, unten eine hirtenfamilie. der junge sieht aus wie ein mongol (so wie wir uns die mongolen zumindest vorstellen.. waren ja noch nie da..) und schaut uns mit groooosen augen an.. wir winken, alle winken zurück.
kleine nebentäler geben schönste ausblicke preis.. ich kann echt fast nicht konzentriert fahren vor lauter schauen.. man wägt sich auf einem anderen planeten.. echt. neben uns ein farbenschauspiel der meisterklasse, alles karg eigentlich und eben doch nicht. die geissen haben ja schliesslich auch was zu essen ;-). es geht gemächlich bergan, wir schaun um uns rum, staunen... die piste ist in einem guten zustand und bringt uns um die nächste kurve neben ein rotleuchtendes tal, dann an einen knallgelben berg und und und.. und dann schnee, ein kleiner gletscher krallt sich an einen gipfel.. sieht irgendwie falsch aus.. schnee auf dem mond?
was auch immer fast nicht zu glauben ist: die höhe, in der wir uns befinden, und vor allem: wie weit es noch raufgeht zu den gipfeln.. unglaublich.. an einer schönen stelle halten wir an, mitten auf der strasse, kommt eh niemand.. und steigen aus.. filmen, fotos machen, aussicht geniessen, staunen und warm anziehen ;-). es bläst ein bissiger wind.. wen wunderts in der höhe, uns trennen nur noch ca 800 höhenmeter vom gipfel, sprich: wir sind auf 4'000 müm.. wirklich der richtige zeitpunkt, sich mal wieder socken über die füsse zu streifen ;-), eine jacke über die arme ziehen..
das matzmobil lässt sich ohne weiteres starten und schnaubt dann problemlos weiter bergan.. was haben wir doch für ein prachts-gefährt!!! wir sind stolz den höhenrekord (unseren und matzmobils) zu brechen.. ja, pass wir kommen!! wir kommen beschwingt und leichträdrig.. echt, kein problem für unser zuhause und auch für uns nicht, ist es doch zu schön hier oben. vor uns erscheinen schneefelder, wir kommen näher und staunen erneut.. nicht mal schnee kann hier sein wie sonst: es sind mehr schneespitzen die wie messer in den himmel ragen.. seltsam, seltsam.. wie entsteht das nun wieder?? wie auch immer, es ist genial schön.. erneut fotosession und freudige blicke. matzmobil vor weiss ;-)
und dann, die letzten höhenmeter, blick runter zu einer anderen strasse, kein witz: es hat zum teil 2 strassen hier rauf.. oder ist eine für runter?? wir haben auf jeden fall die schönere genommen und somit die besseren ausblicke gehabt, da sind wir sicher. ja!! es ist soweit.. der absolute höhenrekord bis jetzt: knapp 4'800 müm!! wow!! das müssen wir doch einwirken lassen, den motor ab, musik ab, etwas tagesberichte schreiben hier oben.. aber als unser mp3 sonyki nur noch seltsam gurgelt und nicht abstellen will, werten wir das als zeichen, nicht noch mehr technisches gerät anzustellen. also liebe compis.. ihr bleibt im bett (ja, da legen wir sie beim fahren rein.. dass sie es auch schön weich und gedämpft haben).
wir steigen aus, lassen uns vom wind verblasen und sind bald wieder im schützenden gefährt.. gratulieren uns mit einem innigen kuss, gratulieren dem matzmobil mit einem streicheln und starten es.. ohne probleme.. auch unser sonyki läuft zum glück noch.. es kann weitergehen.. adieu chile, welcome argentinien!!! bei der 2. kurve machen wir mal wieder bekanntschaft mit einem anderen fahrzeug.. alle erschrecken ;-). irgendwie hat man einfach das gefühl, dass man nur alleine hier oben sein kann.. kein mensch weit und breit.. der paso agua negra für uns.. aber es hat doch noch ein anderes fahrzeug in entgegengesetzter richtung und noch eins später.. thats it ;-. nicht viel eigentlich, oder?
in den ersten kurfen kommt auch das thema velo auf.. wieso nicht runterfetzten?? mir kommt das wohl etwas zu unverhofft, und mir scheint die strasse nicht steil genug.. ich lass also fredel den vorzug.. kanns ja dann am nächsten pass versuchen, psychisch vorbereitet ;-).. hihi.. ich werde alt ;-). fredel ist schnell überredet, er zieht sich um, ich präparier ihm mein bike (ist vorne im kofferraum) und es kann losgehen. zu allem überred ich ihn auch noch, die direkte rute zu nehmen.. das sandfeld runter.. nach ein paar überlegungsminuten willigt er ein, ich filme..
mit dem matzmobil mach ich also die lange schlaufe, fredel ist schon den hang unten, als ich des weges komme, nochmal filmen und talwärts gehts.. ich singe beschwingt am steuer, versorge fredel ab und an mit wasser, geniesse die ausblicke und das leben. man muss sagen: an dem pass ist die chilenische seite schöner.. aber auch hier hat es seinen reiz.. und sonst kann ich ja noch auf den knackarsch auf dem raddel vor mir schauen ;-). wie ich vermutet hab, es ist nicht überall steil und fredel muss auch mal in die pedalen drücken.. auf der höhe.. sicher nicht grad leicht ;-). ich drück da lieber das gaspedal, oder in den teilen eben die bremse ;-). in den steileren teilstücken hängen mich die 2 räder ab, aber ich hohle immer wieder auf.. ich singe weiter, geniesse.
an einer kurve steht ein muni und schnaubt.. ich hab schon angst, das gewaltstier will fredel anfallen, aber das matzmobil macht ihm dann wohl zu viel angst.. ganz ehrlich, ich hab noch in den rückspiegel geschaut, ob er uns verfolgt ;-). die strasse ist unterdessen zum teil asphaltiert und plötzlich werden wir von einer schranke aufgehalten. fredel erkärt den polizisten dass er seine ausweise zu hause hat.. aber das haus kommt ja schon ;-). und durch sind wir.. adieu.. die beamten haben sichtlich freude an der idee von fredel hier runter zu fetzten.
ich erspäh schon von weitem: die strasse geht bald wieder etwas bergan.. armer fredel, er wird wohl aufgeben.. aber weit gefehlt.. er drück wie ein stier in die pedalen und macht sich bergan.. aber hallo?? überschüssige energie.. oder wohl eher zu wenig überblick ;-). er hat wohl auf seiner augenhöhe nicht so weit gesehen wie ich auf dem matzmobil-hochsitz ;-). ich fahr neben ihn, lass ihn andocken und zieh in gemütlich den berg rauf..wieder rinderkinder die uns verdutzt anschauen und die strasse nur widerwillig freigeben ;-).
oben angekommen nicht das nächste tal, nein, eine riesige ebene.. würde sagen.. die hochebene zieht sich.. also keine aussicht auf einen schlafplatz an einem bach oder änlich.. ich informiere fredel und meine auch noch, dass ich da, vor dem anstieg noch eine kiesstrasse gegen den bach gesehen hab.. also alles einpacken und ich fahr meinen glücklichen, abgekämpften biker wieder da runter. und der weg führt wirklich runter zum bach, um uns rum schönste, fette kaktusse.. das ist doch der platz für eine nacht.. genau.. wir sind zwar noch nicht mal an der grenzstation vorbei, aber was solls, eine weitere nacht im niemandsland..
bald sind wir installiert und ich präparier eine salatgurke mit etwas schafkäse. nach der leistung sollte fredel etwas essen, und ich hab ja schliesslich auch hunger ;-). das ist vielleicht auch der grund, dass meine stimmung themporär etwas düsterer ist.. ich bin mötzig.. monatstechnisch passts ja auch ;-). oder war es, weil wir eigentlich beide müde sind? wie auch immer, ein paar minuten nach dem essen schlafen wir beide tief und fest auf unserer elsa matratze.
als wir wieder erwachen ist fredel erneut anhänglich, ich weniger.. meine stimmung hat sich noch nicht ganz regeneriert.. also besser raus an die sonne, das tut meinem gemüt ja meistens gut. fredel derweil will meinen gestrigen bachdusch trick kopieren aber der kessel fällt immer zusammen und lässt das wasser aus ;-).. schadenfreude ist auch eine freude, mir grinst es zumindest wieder. meine idee, das matzmobil zu putzen mit dem bergwasser wird abgelehnt.. wir machen das grad richtig im nächsten dorf.. o.k.. mir solls egal sein.
die idee uns beide gründlich und mit matzmobilwasser zu reinigen wird dann aber angenommen und der warmwasserboiler wird gestartet, der schlauch aus dem fenster gehängt und bald gönnen wir uns draussen eine warmwasserdusche im frischen bergwind. fredel macht das glück perfekt: er rasiert noch in alter manier an der matzmobilnase (spiegel mit saugnäpfen an die front, wasserkübel auf die winde, fertig ist das outdoor badezimmer). es erstrahlt ein frischer jüngling neben mir, auch ich fühl mich nach der reinigung um einiges besser und so können wir uns gegenseitig eine openair show bieten und unsere körper an der sonne trocknen.
wir sind übrigens noch imer auf 2'626 müm. das hat fredel nur zu gut bemerkt, als er den duschschaum aufmachen wollte und eine fontaine das matzmobil mit weissem schaum eindeckte ;-). als nächstes mach ich mich auf, das matzmobil schön zu machen, innen. morgen sollten wir es ja dann wirklich mal über die grenze schaffen ;-). also alles schön sauber machen.. und dann an den compi, mal wieder etwas fotos ordnen und entscheiden was nun auf die homepage kommt.. ist übrigens gar nicht so einfach. zum glück haben wir unterdessen einen anderen server und somit mehr speicherplatz.. wir müssen nicht mehr sooo selektiv sein.. aber arbeit gibts dann eben mehr beim beschriften, einfügen auf unseren hintergrund, etc.
wir beide sind noch immer hüllenlos und geniessen es wie immer, wenn wir weit weg von der zivilisation sind, nur wir, frei.. warum also kleider, wenn man unter sich ist.. ich bin echt dankbar sind wir da ähnlich veranlagt und bin froh, dass wir es beide gern haben, nur für uns zu sein.. könnte auch sein, dass einer immer gerne unter leuten wär.. würde wohl probleme geben.. aber wir, wir sind schon etwas eigenbrötler, aber das geniessen wir, für uns, jeder für sich.. danke!
mein kopf schmerzt etwas. ja hei! und dann, dann mach ich noch einen lapsus bei der letzten fotogallierie und muss die nochmal machen.. ich fall grad ins spätnachmittag muster zurück und bin mötzig, angespannt.. besser ich mach mich hinter den ersehnten griechischen salat.. ich rüste und präparier und bald haben wir beide eine gesunde schüssel vitamine vor uns.. angereichert mit geisskäse, der muss ja ncoh weg. ist der guuuuut! dafür ist mein kopfwe nicht besser... ich denk an die menschen, die migräne haben... muss ja schlimm sein.
fredel ist auch recht ausgelaugt, kein wunder nach den heutigen veloleistungen, und wir machen früh lichterlöschen. aber ich kann nicht einschlafen wegen meinem kopf.. und erst da realiser ich, es gibt ja globuli.. die hoeopatischen kügeli werden ausgewählt, eingenommen und wie durch ein wunder kann ich fast schmerzfrei einschlafen.. danke ihr weissen heiler.. an dieser stelle mal weider ein danke schön an lachen-gotti, von ihr hab ich nämlich die aphotheke.. ist immer dabei bei uns.
noch was.. über uns hat sich eine wolke gebildet und doch tatsächlich ein paar tropfen in richtung matzmobil gesandt. ich hab mir schon überlegt, wenn es mit starkem regen kommt, müssen wir vielleicht den standort wechseln, sind wir doch quasi im flussbeet.. aber die befürchtung war unberechtigt, wie ich bei einem aussen wc besuch merke.. das war wirklich nur eine wolke ;-). das die überhaupt tropfen produziert hatte.. unglaublich..
|
um meine grenzenlosen liebe zu meiner frau zu unterstreichen - und auch weil heute xsundtag ist - setz ich eine pfanne wasser auf und braue uns einen liebestee.
aber anstatt mich dann so richtig zu lieben, ergreift schine lieber ein beseli und putzt das matzmobil raus. die packung war wohl falsch angeschrieben......
bald sind wir wieder auf der sehr gut präparierten schotterpiste, und lassen unser gefährt gegen den pass hochschnaufen. die steigung scheint der automatik genau zu entsprechen, und wir steigen stetig höher. immer wieder überqueren wir den bergbach der mit schilf und einem grünen gürtel geschmückt ist und so wie eine dicke grüne mamba in den gröllhalden und den farbigen bergen liegt.
ab und zu fahren wir an einigen bauern vorbei die hier oben anscheinend ihre ziegen hüten. die tiere sind überall in den hängen verteilt, und wo es mal ein kompaktes stück fels hat, sind die mutigsten unter ihnen auf dem höchstgelegenen felsvorsprung und geniessen die aussicht. sollte sie dann doch mal der hunger plagen, müssen sie nur in die nähe des baches gehen, und finden da genug günzeug zum fressen.
wie wir da so das tal rein und die berge hochfahren, fällt es mir erst richtig auf. die anden müssen die grösste kiesgrube der welt sein. was in den alpen alles kompakter fels ist, ist hier vielmal so gross, und alles abgebröckelt. also für die höhenbergsteiger ist die gegend um den paso de agua negra nicht gerade der ideale spielplatz.
auch fällt mir auf, dass die hänge mit dem losen gestein immer wieder von baggerspuren gezeichnet sind. ob wohl die jungs, welche diese passstrasse gebaut haben einfach so viel freude an ihrem job gehabt haben, dass sie in den pausen einfach ein wenig in den gröllhängen rumgedonnert sind....?
bald haben wir den stausee auf etwas über 3000m erreicht. das grünblaue wasser sticht einem richtig ins auge, und mit den farbigen bergen ringsum macht es den anschein als wären hier sämtliche farben der erde gemischt, und der pinsel in diesem see gewaschen worden. wie ein riesiges wasserfarben mischpallet sieht es aus um uns rum. für die see umrundung brauchen wir etwas länger, da schine alle 43.89m anhalten und ein weiteres foto schiessen muss.
es ist erstaunlich, wieviele wasservögel auf dieser höhe leben, und wie viele verschiedene arten zu sehen sind.
immer leicht ansteigend zieht sich die schotterpiste den hängen entlang nach hinten, um da in einer grossen kurfe die richtung zu wechseln, und weitere höhenmeter zu erklettern. so sehen wir immer wieder woher wir gekommen sind, und wohin wir noch fahren wollen, nämlich dem pass entgegen. bald einmal können wir sogar einen gipfel mit gletscher ansatz sehen. ein stück weiter des weges fahren wir plötzlich an "büssen schneefeldern" ( hab ich im reiseführer gelesen dass die so heissen ) vorbei. diese sehen aus wie ein gletscherabbruch mit seracs in kleinformat. sofort einen halt für eine ausgedehnte fotosession einlegen. gegen mittag komen wir am paso de agua negras an.
4792m dünne luft hier oben. dies ist der absolute höhenrekord für alle drei.
einmal mehr sind wir froh mit dem matzmobil unterwegs zu sein, und dass der motor auch in solchen extremen höhen nicht schlapp macht. das einzige was schlapp macht ist einmal mehr ein mp3 player. als wir den motor abstellen, gibt unser sonyki nur noch kratzende geräusche von sich, und will sich gar nicht mehr ausschalten lassen.
auf grund dieses ereignisses lassen wir das projekt, auf dieser höhe ein paar tagesberichte zu schreiben fallen, und beschränken uns auf fötelen und ein kleines sandwich.
sonyki wird reseted und funktioniert danach wieder einwandfrei.
nachdem wir unserem gefährt und natürlich uns gebührend gratuliert haben - da wir auch schon im flugzeug rumgeküsst haben, wird dies nicht der allerhöchste kuss unserer 13 jährigen liebesgeschichte gewesen sein, aber zumindest der höchste kuss an der frischen luft war es- starten wir die motoren und fahren mal wieder in argentinien ein.
wenige meter nach der passhöhe, gleich nach den ersten zwei kurfen schneidet ein älterer päppel die kurfe ein bisschen zu viel. wie wir aus seinen augen lesen konnten, sind nicht nur wir verschrocken.
zwei spitzkehren später erinnere ich mich an eine südfrankreich reise welche wir anno noch mit urslis vw büssli gemacht haben. als wir dort vom einen klettergebiet am berg oben wieder ans meer fuhren, sattelte ruscheli ihr altgeliebtes kogamiyata bike und bretterte die strasse runter.
warum also nicht dasselbe hier.....?
mein vorschlag wird abgelehnt und umgedreht. es kam wie es kommen musste. während ich mich umziehe, bereitet schine ihr bike vor, meines ist hinten auf den billigen plätzen, und zum runter brettern ist mir ein kleineres bike gar nicht so unangenehm. schine bearbeitet mich sogar dermassen, dass ich glatt die diretissima gröllhalde fahren muss.
gleich an der kannte sieht das gröllfeld schon ein wenig steil aus, aber einmal drin, den arsch auf dem hinterrad, macht es unheimlich spass, sich einfach runter surfen zu lassen. schnitz filmt unterdessen von oben her, und fährt dann mit dem team mobil (so heisst das in bike kreisen) die langezogenen serpentinen aussenrum. ich mache in der mitte der halde einen zwischenhalt damit schine auch noch von unten einige aufnahmen machen kann. bald bin ich dann wieder auf der festen piste, welche - nach der gröllhalde - nur leichtes gefälle aufweist und fahre vor dem matzmobil her.
dank rückenwind kriege ich ein atemberaubendes tempo, und nach der ersten spitzkehre - eigentlich immer noch schön langgezogene kurfen - bin ich um zwei erfahrungen reicher.
erstens muss ich vor den kurfen die gabelfederung blockieren, sonst schwimmt mir das vorderrad weg, und ich liege irgendwo in der nächsten gröllhalde ( ist zum glück nur im ansatz passiet, und ich konnte mich noch retten ). zweitens, ist es so, dass wenn man rückenwind hat, und dann die richtung um 180 grad ändert, man genau soviel gegenwind hat..... wiederum zum glück waren die gegenstücke immer nur von kuzer dauer, aber das gefühl war als ob man bergan strampeln müsste.
ganz am rande sei noch vermerkt, dass es tatsächlich menschen -männlein wie weiblein - gibt die mit dem bike, inklusive 20 und mehr kilo gepäck diesen pass bewältigen. ich gratuliere jedem ganz ehrfürchtig der diese strapazen auf sich nimmt und durchsteht.
nach vernichtung von etwa 1689 höhenmetern, wird meine rassante abfahrt jäh von einer schranke und drei polizisten dahinter gestoppt. die herren wollen den pass sehen. ich kann nur von der freude eine solch lange abfahrt mit dem bike zu machen schwärmen, und erkläre zwischendurch, mein pass wäre zuhause. der beamte fragt schon, welch andere dokumente ich denn bei mir hätte, da fährt auch schon mein zuhause ein.
nach der kontrolle gehts weiter talwärts. nicht mehr mit so viel gefälle dafür auf geteerter strasse. der unterschied ist frappant. es fährt sich ganz ohne reibung, und es rollt und rollt und rollt fast ohne anstrengung..........
und zwar genau bis zur nächsten gegensteigung.
ich hab mal bei einer life übertragung der tour de france gesehen, dass die rennfahrer solche kleine rythmusbrecher locker nehmen, indem sie den hintern aus dem sattel heben, und stehend im wiegetritt das berglein hochstrampeln.
also technik bekannt, umsetzung genau so weit bis ich sehe dass dies nicht nur ein kleines hügelchen, sonder ein halber brünigpass ist. aber auch dafür hab ich einen trick. während der selben übertragung hab ich auch gesehen, dass wenn einer einen defekt hat, er einfach die hand hebt, und der team chef sofort mit dem fahrzeug da ist, und man sich einfach ziehen lässt. nun gut, ich habe einen leichten ausdauer muskel defekt, und werde vom team chef ruscheli auch umgehend abgeschleppt.
oben am hügel kommen wir auf eine riesige ebene, und es scheint, dass die lustige talfahrt hier ein ende findet.
erstens gehts nicht mehr talwärts, und zweitens entfernen wir uns vom fluss, wo wir eigentlich gedenken an dessen ufern zu übernachten.
also verstauen wir das bike wieder im kofferraum, machen ein wendemanöver und fahren wieder zum anfang des hügels. hier hat schine schon vorhin eine piste ausgemacht welche bis zum fluss runter führt. wir folgen dem verkommenen strässchen, und stehen schon kurz darauf am ufer des munter plätschernden flüsschen, und sind installiert für eine weitere übernachtung.
aber bevor wir überhaupt nur ans übernachten denken, muss ich zuerst mal was in meinen magen kriegen. hab mich ja schon lang nicht mehr so angestrengt, und ich verspühre ein leichtes hüngerlein. mein teamkoch präpariert eine salatgurke mit schafskäse, und dann müssen wir uns beide einer kleinen siesta hingeben. ja genau ich steig mit dem teamkoch ins bett!
nach einem power schläfli, keimt in mir die idee auf, es ruscheli gleichzutun, nämlich ihre duscherei von gestern zu kopieren. aber jedesmal wenn ich den faltkübel voller bergbachwasser irgendwo an die sonne stelle damit sich das wasser ein wenig aufwärmen kann, kippt er gleich wieder um.
nach einigen schadenfreudigen lachern - wenigstens lacht sie jetzt wieder - hat schnitz dann doch mitleid mit mir, und meint, wir hätten ja eigentlich genug wasser um uns eine richtige dusche zu gönnen.
logisch, fast vergessen. gasboiler einschalten, dusch schlauch raushängen und fertig ist das outdoor badezimmer.
ich rassier mal wieder - schliesslich weiss ich was frauen glücklich macht - und bald sind wir beide sauber gedüschelet und gefenijälelet, nackt an der wärmenden sonne und schauen uns beim trocknen zu.
als die sonne hinter den, uns umgebenden fünf und sechstausendern zu versinken droht, wirds sofort einen zacken frischer. ist ja auf 2500m auch nicht sehr verwunderlich, also verziehen wir uns rein und bereiten endlich zu auf was wir uns schon den ganzen tag gefreut haben. einen vitaminreichen zeigenkäse tomaten gurken zwiebel salat.
nachdem ich heute mal wieder körperlich etwas geleistet habe, fühlt sich mein körper auch dementsprechend müde an. deshalb sage ich für heute mal den disco besuch ab, und bin froh kann ich nach dem weltmeiser salätli gleich ins bett steigen und schlafen............
|