tagebuch 10. märz 2006
chile / copec nach santiago - mina talca, vor serena


meer.. bettler morgens und schlafen in der goldmine
ich bin relativ früh wach und plaudere noch etwas mit fruby. dann gehen wir rüber um kaffe zu trinken, auf dem terässli, wie gehabt. das personal kennt uns unterdessen schon und lacht uns freundlich zu.. wow.. als ich nach einem toilettenbesuch an fredels tisch komme staun ich nicht schlecht. da steht eine frau, hippymässig gekleidet, und versucht ihm etwas zuzustecken, aber was?? ich begrüss sie und setzt mich hin. ihr blick versagt nichts gutes, drogen?? leerer blick, zitternder körper.. poor here..

sie hat von 2 herren 1000 peso gekriegt und versucht die jetzt mit allen triks fredel zu schenken.. auch als er meint, sie könne das sicher besser gebrauchen als er, reagiert sie nicht und will ihm das geld umbeding übergeben. ich schau dem treiben zu und bin irgendwie fasziniert.. warum gibt sie fredel was? er wendet einen trick an und steckt ihr das geld in den rucksack und bedankt sich dafür (sie hat ja das gefühl, er hat es angenommen). und dann steht sie nur da, schaut knapp über fredels kopf und strahlt.. was sieht sie?? sieht sie was?? schon bei kindern hab ich das beobachtet, dass sie fredel anschauen, über ihm was sehen..

irgendwie echt seltsam die situation.. aber ich mag die frau irgendwie.. ich wünsch ihr viel glück und positive energie, sie strahlt rasch mich an und dann wieder an die stelle über fredels kopf.. unglaublich.. irgendwann verabschieden wir uns herzlich von ihr und gehen zum matzmobil. mich würde echt wunder nehmen, was in der frau vorging, was ist ihr schicksal.. aber das werden wir nie erfahren.. ich bin dankbar haben wir ein matzmobil, haben wir uns...

jetzt gehts nochmals los, endspurt: ich skype mit sari und gudi und fredel rafft sich zusammen um dem traum-haus-besitzer anzurufen.. aber es sieht eher schlecht aus.. die haben schon pläne, was sie damit machen.. seltsamerweise bringt mich auch das nicht aus der ruhe.. ich bin doch noch zuversichtlich, echt.. ist anscheinend noch nicht der zeitpunkt.. wir werden uns sicher mal wieder melden, wenn wir in der gegend sind.. vielleicht hat ja bis dann niemand etwas unternommen, dem vater wirds zu bunt und er verkauft das anwesen lieber den netten zwei schweizern die es so ins herz geschlossen haben ,-).. träumen kann man ja, und das tu ich unvermindert.. wir sind ja schon zwei optimisten, aber irgendwie kann ich das nicht aufgeben.. mal schauen, was das leben bringt..

für uns bringst auf jeden fall zuerst mal: reisen!! wir fahren los, singen um die wette, sind dankbar für unser leben und usnere möglichkeiten!! ja, wir sind wieder unterwegs!! zusammen, die welt zu füssen - jaaaaa, wir kommen!! sind wir doch glücklich, das müssen wir uns auch immer wieder mitteilen. als wir etwa auf der höhe des fabrikli sind (ist ein tal weiter drüben), winken wir auf WIEDERsehen.. wir kommen wieder, ganz bestimmt. aber jetzt fahren wir mal etwas aus ;-).

bei den ersten früchteständen decken wir uns mit palta (avocado) ein und fragen noch nach einer zwiebel.. und das unglaubliche wird wahr. wir können EINE kaufen.. sonst muss man grad einen sack mitnehmen, einen grossen sack ;-). auch EINE tomate wird bewilligt und somit sind wir ausgerüstet für eine cuacamole. mein herz macht sprünge, als ich die kleine schwarz-weisse katze erspäh.. jöööhhh.. meine gedanken sind eh immer und immer wieder bei den grauen tiegern..

übrigens, die erste zahlstelle ging ohne probleme, normaler tarif.. danke!! haben wohl die positive vipes genützt ;-). etwas weiter nördlich winken wieder diverse personen mit weissen fähnli am rand der panam rum. vor ihren füssen ein geflochtener korb, weiss gedeckt, personen auch weiss gekleidet.. unser "gwunder" übermann uns und wir halten an, vielleicht empanadas?? nein, süssikeiten, aber warum nicht, 3 stück für einen guten franken.. gekauft, die dame war ja auch zu nett. und wenn man da schon das wort empanada ins maul genommen hat, dann sucht man sich solche doch besser auch.. bald verschling ich einen käsigen, fredel einen mit meerfrüchten..

apropos: "da isch's meer"!!!! ja, du grosses nass, du hast uns wieder!!!! hallo du funklendes, schäumendes, glizerndes meer.. wie schööööönnnnnn...... es hat zwar am anfang unserer küstenfahrt auf der panam noch wolken und die temperaturen muten winterlich an.. aber dann klarts auf, wir haben schönste ausblicke auf kleine buchten und strände und dörfer.. aber leider immer mit dabei: die panam, die einem keine chance gibt, an einen schönen ort zu kommen. das hinterland ist trocken, öd und eher langweilig.. aber wenn man das meer hat.. das genügt mal für den anfang..

an der nächsten copec lade ich noch mails runter und fredel pumpt die räder auf den richtigen druck und zieht die schrauben der wiedermontierten räder nochmals an. so sind wir gewappnet für die weiterfahrt dem grossen nass entlang. nächste zahlstelle wieder glück, nach kurzer diskussion: normaltarif.. wie die nett sind hier oben ;-). auch tut sich ein weg zum strand auf, zum gelben.. unterführung angegeben mit 3.50 meter höhe, also kein problem, wir sind ja nur 3.10.

zum glück vertrauen wir nicht auf ganz alles ;-). sonst wär nämlich unser wohnaufbau etwas deformiert jetzt ;-). für fredel hat das im klartext geheissen: im rückwertsgang wieder durch den schmalen tunnel raus.. der erste teil mag ja noch 3.50 gewesen sein, aber der zweite, abgerundete, bei weitem nicht (höchstens genau in der mitte ;-). nach dem misslungenen abstecher, weiter richtung norden und immer wieder das glück dass in uns steckt, vermitteln, singen, lachen, plaudern..

an der nächsten zahlstelle werden wir wieder etwas gebremst in unseren grenzenlosen höhenflügen ;-). nach ellenlanger disukssion, noch längerer schlange hinter uns, telefon an die regierung (muss so sein), aushändigung aller papiere müssen wir kapitulieren und zahlen den vollen camiontarif.. das ist echt etwas viel, mehr als autos, o.k., aber fast das 3 fache :-(( aber eben, man muss das glas halb voll sehen.. wir haben ja schon vielerorts den normalen tarif bezahlt ;-). also weiter des weges und weiter glücklichsein.

wir wollten schon den ganzen tag käse kaufen und nun ist es soweit, auch der wunsch wird uns erfüllt.. an der autobahn wohnen leute in einfachen hütten, mit ein paar ziegen ums haus und verkaufen: geisskäse und brot.. wir halten an und eine junge frau kommt gerannt und verkauft uns einen schönen käse und 4 brote die zwar klein aussehen, aber tonnen wiegen. fredel geht ihr etwas entgegen, dass sie nicht nochmal den ganzen weg vom haus rennen muss, als ums zahlen ging.. der käse ist übringens weltklasse, wie wir später rausfinden, und günstig war er auch noch.. danke ihr netten menschen und ziegen ;-).

die landschaft wird karger und karger, alles grau und braun, nur das blaue meer ist ein kontrast.. und die gelben fahnen?!?! was soll denn das?? wir kommen etwas später drauf: hier wollen sie grundstücke am meer verkaufen und die fahnen sind hinweise wos langgeht.. ob wirklich jemand hier draussen in der einöde land kauft?? wir würdens den verkäufern ja gönnen.. aber zweifel bleiben.

bei uns ist es zeit um ein schlafplätzli zu suchen.. juppiiiii... mal wieder irgendwo schlafen, nicht zu wissen wo.. wir freuen uns auch auf das unterfangen und lassen uns auch von dem ersten missversuch nicht abhalten, weiter nach dem perfekten platz zu suchen. bei der nächsten ausfahrt packen wir die chance und fahren auf sandpiste richtung meer.. auch hier, fahnen?!? auch hier: land zu verkaufen.. wir kehren um und nehmen eine andere abzweigung weiter vorne.. wir lassen uns nicht beirren.. überall hats schliesslich wege in der wüstenlandschaft.. und strommasten, aber verlottert.. seltsam.. der name auf der karte sagt, dass hier eine mine ist oder wohl eher war..

und doch, sie ist noch. wir kurfen runter richtung meer und die strasse wird nicht besser ;-). dafür der ausblick immer imposannter. eine wilde küste mit felsen, riesen wellen, wüstenebenen die ins wasser münden, und: die mine... eindrücklich, echt.. der weg den wir jetzt gewählt haben mündet schlussendlich in das areal der mine, also wieder umkehren und eine andere piste nehmen, es hat noch immer genug!! wir staunen, dass hier wirklcih noch menschen wohnen, sieht irgendwie zerfallen, alt aus.. dazwischen aber neuere hütten. die hütten von heute sehen übrigens um einiges instabiler aus als die steinhäuser von gestern ;-). aber die bretterhütten sind eben eifnach verbreitet in chile.

unsere erkundungsfahrt geht weiter und wir sind nicht erfolgreicht im finden einer planen ebene, immer stehen wir schräg.. also weiter. aber echt, es ist interessant hier, auch riesige holzungetüme stehen in der gegend rum.. zeitzeugen wohl aus den goldgräberzeiten. dann immer unter, neben uns, das meer, der wind saust übers land und unsere staubfahne überhohlt uns zeitweise. und unser matzmobil gibt alles, fährt durch den sand, über steine und geröll, als ob es dafür gebaut wäre.. ist es ja, und nun kann es sich ausleben.. jupiiii....

unglaublich aber wahr.. wir finden an einem kleinen strand, direkt am tossenden wasser, einen schlafplatz. das hätten wir nicht für möglich gehalten.. was sind wir mal wieder für glückspilze.. echt perfekt.. die wellen brechen vor uns, man hat das gefühl, sie können uns fast fressen, die felsen werden umtost.. genial!!! wir sind schnell eingerichtet und strahlen in der gegend rum. auch jonathan, die möve, kommt auf besucht und später fliegt auch noch ein pelikan vorbei und immer: das meer.. im hintergrund die kargen hügel mit den zeitzeugen der minenarbeiter.. holzhütten, holztürme , steinruinen.. im reiseführer steht geschrieben, dass das eine der grössten goldminen war.. wow!! ich kanns nicht lassen, immer etwas nach dem gelben glitzerstein ausschau zu halten ;-).

wir kriegen noch besuch von einem einheimischen. auf die frage, ob wir hier bleiben können meint er nur: claro.. ist zwar eine area de manejo (was das auch immer ist), aber sollte schon gehen.. genau! hier bleiben wir und geniessen das leben. drinnen zwar, der wind ist frisch, aber immer mit dem sea-sound in den ohren. da brauchts keine musik. wir fühlen uns beide so unbeschweert und frei, ich schlag aus spass fredel grad zum reiseführer (mit einem buch auf den kopf) und überhaupt.. wir sind für spässe und blöd tun zu haben, sehr wohl ;-).

fredel zaubert darauf hin noch ein vorspeisen plättli mit dem neuen käse, rohschinken und streichleberwurst und brot.. mmmhhhhh.. das muss hinten auf dem bett verdaut werden... ich mach das mit heidi in spanisch lesen (will noch viel lernen, schliesslich wollen wir uns noch dem besitzern des fabriklis aufschnurren ;-) und fredel, ja was macht der wohl: NEIN, nicht gameboy spielen, er schläft ;-). zum znacht erwachen seine kochgeister aber wieder und wir schlemmen eine weltklasse cuacamole mit chips. wir sitzen am tisch, sind dankbar über unser sein und draussen brechen die wellen.. wie schön.

nach all den feinen sachen gelüstet mich nach dessert und nur fredel hat noch so was vorrätig.. was macht man, bzw. frau nicht alles: ja, ich hab mich quasi prostituiert für ein flan.. nicht das was ihr jetzt denkt, aber geht in die richtung ;-). soll unser geheimnis sein.. hihihi.. wir lachen und das schlabberdessert verschwindet in meinem mund, als fredel draussen sein freitagscigaret geniesst. die 3 kerzen brennen für rahel, yara und nicole und die gedanken sind nicht nur bei den 3, sondern auch bei den 3 pelzen und dem haus auf dem berg und bei uns, der reise, der freiheit, der dankbarkeit!!

als ich ins bett schlüpfe, fredel noch immer am rauchen, hängt da der arme, wenig-beinige moskito an der wand.. er wird uns wieder aussaugen, das weiss ich, aber ihn deswegen töten.. geht nicht. es gibt eine lösung: ich hol den spinnenfänger und buxiere den mosi so raus in die grenzenlose freiheit.. hoffentlich kann er sich vorne beim esel am wegrand vollsaugen ;-). adieu du invalides insekt ;-). mit furby plauder ich noch ein paar worte und dann ist auch schon mein mann zurück.. zusammen schlafen wir ein, an dem schönen ort, das geräusch der wellen im ohr, die warme schulter unter meinem kopf.. gut nacht..

das selbe prozedere wie gestern morgen, nur dass der müllwagen heute nicht da ist, die copec angestellte schon bei meinem anblick bemerkt dass ich der bin der nicht die promotion sondern ein schoggigipfel zum kaffe haben will.

und dann kommt doch alles ganz anders als erwartet...
ich serviere schon mal das tablet auf dem terässli, als ich aus den augenwinkeln eine junge, gar nicht mal so schlecht gekleidete bettlerin rauskommen sehe.
sie läuft hinter mir vorbei, und plötzlich sehe ich in der spiegelung des fensters dass sie direkt hinter mir stehengeblieben ist.
ich dreh mich kurz um und sag hallo wie gehts, und beachte sie nicht mehr weiter.
ganz so ists nicht, ich schaue im fenster ob sie immer noch da steht. und sie steht noch immer.......
als schine von der toilette zurückkommt, kommen auch zwei herren zur tür raus. einer gibt der bettlerin 1000 peso 2.50 sfr. die nimmt das geld, und kommt damit zu mir, und will es mir unbedingt einstecken. sie meint wenn sie geld hätte, würde sie es mir geben........ anschauungsunterricht od er was?
ich bleibe ganz ruhig, und erkläre ihr dass dies nicht mein geld sei, das gehöre ihr, und sie soll sich was zu essen kaufen.
sie lässt sich nicht abbringen, und versucht immer wieder mir das geld einzustecken.
nun spricht schine mit ihr. wir haben kein geld für dich, aber jede menge positive energieen. das war das zauberwort. die bettlerin - sie hat mir die 1000 peso schon wieder in die hand gedrückt, will sich von mir mit einem beso=küsschen verabschieden. ich halte meine wange hin, und wie ein reversibler taschendieb stecke ich ihr die note in ihren rucksack. sie fragt nochmal kurz nach dem geld., und als sie es gefunden hat zieht sie, respektive wir ab.

phuuuhh das war nicht gerade das gemütliche zmörgelen wie ich es mir wünsche, und doch habe ich gelernt, wenn man die leute respektiert, nicht abschätzig mit ihnen umgeht, und ihnen vielleicht nur ein paar tröstende oder aufbauende worte schenkt, bringt das mehr als geld, bekehrung oder gar gewalt.
danke ruscheli für die lektion.

zuhause machen wir noch einige telefonate. schine per skype und ich per handy zum dueño des fabriklis. señor lolas nimmt sich sogar zeit für mich und hört sich meine geschichte an. am schluss meint er, sie hätten bereits pläne mit dem grundstück etwas anzufangen, und wir hätten keine chance da es nicht zum verkauf stehe. gerne hätte ich noch etwas nachgefragt, wann, was, wie gemacht würde, aber dafür muss ich nochmal zehn monate südamerika castellan grundkurs besuchen und dann klemmen wir uns nochmal dahinder.

bald sind wir wieder auf der panamerica und fahren - in diesem moment immer noch - richtung norden iqique dünen meer sand strand....
an einem gemüse stand erstehen wir mal noch ein seckli avocados, und obwohl uns der verkäufer etwas schgräg angeschaut hat, eine (1 ) zwiebel und eine (1) tomate. hätte es noch einen mocken ziegenkäse gehabt , hätte ich auch gleich noch ein kilo gekauft, aber was nicht da ist, kann man sich ja manifestieren.

die erste zahlstelle heute durchfahren wir dank positiven vibs von beiden, ohne probleme als autocarro=auto mit anhänger gleich teuer wie camioneta. bald darauf erkennen wir die strecke wieder, welche wir damals in umgekehrter richtung das erste mal zu rene gefahren sind.

schon damals fragten wir uns, was die weiss geschürzleten und wild wedelnden strassen respektive autobahnverkäufer in ihren verdeckten körben anzubieten haben. wir halten an, in der hoffnung es könnte empanadas drin haben. falsch geraten, wir sind im moment an der dulce meile. wenns sonst nichts gibt, kaufen wir der guten frau halt drei ( weil drei ist gerade aktion sfr. 1.20 ) cornets mit dulce de leche ab.

die landschaft hat sich mal wieder ziemlich verändert, und gibt sich nun von karg bis öd. trockenheit staub felsen und gröll sind die haupt sehenswürdigkeiten. nach der zweiten zahlstelle - die wir nach kurzer inspektion vom chef am telefon als camioneta passieren durften - änderte das bild dann aber schnell. endlich sehen wir mal wieder meer. die kleinen strände sind gesäumt von wilden klippenformationen, und die wellen sind gewaltig. das einzige was uns stört ist, kein abzweiger zum strand. die autobahn zieht sich der ganzen küste entlang, diese ist nur spärlich bewachsen, die küste immer zu sehen, aber keine chance von der, mit leitplanken gesicherten autobahn dahinzukommen.

plötzlich, wir dachten erst es sei nur eine ausfahrt zu einem weiler, weist ein wegweiser zum playa amarillo. blinken und raus, diesen gelben strand mal begutachten.
nach zweihundert metern ist dann aber schluss mit unserem entdeckergeist. die maximale höhe war bei der ausfahrt mit 3.50 angegeben. nur hat sich dann das max. auf den tunnel bezogen, und zwar am höchsten punkt im torbogen welcher erst in der mitte des tunnels ein bogen wurde.
also wieder - wie in südamerika üblich - rückwärts das ganze stück zurück, und auch wieder rückwärts auf die autobahn, vorwärtsgang rein und weiter des weges.

die vorher schon gewünschten und einem das wasser im mund zusammenlaufen lassenden empanadas liessen uns die ganze fahrt nicht mehr los. und wie das so ist, wenn man fest daran glaubt, stolpert man irgendwann mal auch drüber. einmal mehr lass ich ruscheli mit laufendem motor auf der autobahn stehen, schwinge mich über die leitplanke, und erstehe zwei frischgemachte empanadas. es war auch noch was von queso angeschrieben, aber heute no hay = hats keinen......

frisch gestärkt kommen wir zur dritten zahlstelle heute, und werden wohl etwas nachlässig mit guten vibs versenden.
nach längerer diskussion mit der kassiererin, hervorholen aller aber wirklich aller -inklusive der vergilbten nicht mehr lesbaren - autobahn gebühren quittungen, weiterer diskussion mit der chefin, eines hupkonzertes und schliessung unseres schalters sowie eines zwanzig minütigen telefongespräches der chefin, bezahlten wir zum zweiten mal in chile die lastwagengebühr! wir haben wirklich alles gegeben, hatten aber einfach keine chance.

nach dieser niederlage bemerkten wir einmal mehr, wie das so ist, wenn man fest daran glaubt, stolpert man irgendwann mal auch drüber. der schon lange gewünschte und somit mehr oder weniger den ganzen tag manifestierte ziegenkäse wird am strassen sorry autobahnrand feilgeboten.
wieder am pannenstreifen anhalten und schon sind fast ein kilo käse und vier gute stück brot eingekauft. fehlt nur noch ein schlafplatz am meer.

auch dieser lässt nicht mehr lange auf sich warten. obwohl wir bei einer abzweigung zu einigen hütten, wegen gesperrtem tor nicht weitergekommen sind, ist die nächste ausfahrt eine abzweigung zur mina talca. diese verspricht uns auf der karte ziemlich nah ans meer zu führen. ist zwar ein rechtes stück runter, aber wir haben ja zeit. die strasse ist zwar nicht geteert, aber recht breit. irgendwo zwischen autobahn und küste ist ein verkaufsbüro wo parzellen gekauft werden könnten ( nur haben wir keine bebauten parzellen gesehen, und die strommasten waren alle ohne kabel drauf )

einige serpentinen, einen kleinen hungerast und einige verwunderte minenarbeiter gesichter später standen wir direkt am meer. ein kleiner kiesstrand zwischen klippen und weisser gischt ist unser schlafplatz. ringsum verstreut, sind verlotterte bergwerkshütten, zeitzeugen vergangener goldgräber epochen zwei drei höfe, logischerweise - wo's mehr als vier leute hat - einen fussballplatz, und viele löcher im boden. aus dem turistel liest mir schine vor dass dies die zweitreichste goldmine der region (gewesen) sei.
da bleiben wir doch für heute nacht. vielleicht stolpere ich bei meinem freitagszigaret noch über einen mocken gold, und wenn nicht solls ein andere finden dems gut tut.
wir geniessen ein kleines ziegenkäse, brot, rohschinken vorspeise plättli, und hauen dann, als ob wir nicht schon genug hätten, eine schüssel guacamole zum z'nacht rein. zum abschluss des erlebnissreichen reisetages legen wir uns ins bett, machen die fenster auf, schlafen zum meeresgetöse ein, und manifestieren weiter an fabriklis, goldbrocken, ziegenkäse, empanadas, und loove......

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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