als ich das erste mal erwache mach ich mir den gedanken: werden sich die katzen bemerkbar machen von wegen morgen-chnäbi?? sie haben ja schon gemerkt, dass ich im moment füttere.. also studier ich diesen gedanken und just in dem moment miaut es auch schon ;-). wir haben wohl einen direkten draht, die katzenkinder und ich. zum glück hab ich gestern abend schon etwas weiter gedacht und alles schon präpariert. also nur rasch tür auf und katzen reinlassen, ich wieder ins bett schlüpfen, an die wärme von fredel andocken, geniessen, kuscheln. auch 2 katzen kommen noch dazu und sind sehr dezent am fuss des bettes. kann also die ex-schüchterne nicht dabei sein, "s'schücheli" ist ja unterdessen eher etwas aufdringlich und hätte sich sicher zwischen uns gedrängt ;-).
wie rené aber später erzählt, ist eben diese katze, muss diese sein, heut nacht bei ihm eingestiegen durchs fenster!! das freche ding.. von "schücheli" ist wirklich nichts mehr geblieben als frechheit ;-). sie sei zuerst nur an den füssen gelegen und dann aber auf den schmusetrip gekommen und ums gesicht getigert.. nach dem 10. angriff hat sie dann rené rausgeworfen.. versteh ich also. und darum ist auch sicher, dass es dieses kätzchen gewesen sein muss, nur die ist so standhaft im versuchen ;-). "dä moudi" und "diä fräch" hätten schon lang aufgegeben, bzw. wären gar nicht rauf zum kopf ;-). diese geschichte vorweg ;-). zurück zum "frühen" morgen:
so dösen wir also noch etwas und um uns ist einfach ruhe. während ich meine morgenübungen macht braut fredel kaffe und er trifft beim ersten wc gang auch auf rené. auch er kommt rüber zum morgenkaffe und eine zweite kanne wird aufgesetzt. die katzen hängen auch um uns rum und so beginnt der tag einfach friedlich vor dem matzmobil. rené ist wirklich ein gern gesehener gast bei uns! wir plaudern über das ein und andere und auch über den bau. fredel und ich, in unserem grenzenlosen optimismus finden genug gründe, wieso es jetzt alles so gelaufen ist.. ein offenes, gutes gespräch über vieles.
rené wird dann zur baustelle gerufen und fredel und ich plämpern noch was rum. ich spiel mit den katzen und dann gehts los. fredel schreiben, ich abwaschen, schön machen und noch an der sonne erden. ein guter start in den tag. es ist eigentlich schon fast mittag ;-). auf dem bett les ich laut ein kapitel von heidi und lerne noch etwas wörter, derweil fredel mehr oder weniger am schreiben ist. er lässt sich aber spontan für einen spiegelei-unterbrucht begeistern.
wir sitzen uns also rüber aufs terässli und essen die eier (wieso heissen die spiegel??) mit käse drüber, dazu brot. börni und rené spekulieren über unser zmittag. fredel hätte so kaputt ausgesehn heut morgen ;-)?!?! ob ich ihn wieder flott machen will mit den eiern.. das überlassen wir mal eurer fantasie ;-). auch unserer fantasie überlassen wir den abend der jungs in santiago. als erster steht britschgi auf und er muss schon den ein oder anderen spruch einstecken. später treff ich dann auch noch auf rico, beide also ausgeschlafen und wieder auf den beinen ;-).
unterdessen sitz ich am tipen und fredel hat seine siesta abgebrochen und ist auf den bau. da kam doch vornhin don jack an unsere tür und hat in den nettesten worten gefragt, ob fredel unter umständen bereit wäre, den sicherungskasten abzuhängen, oder so. wenn jeder chef so nett wär im umgang mit seinen mitarbeitern!! ;-)). ich hab das matzmobil also für mich, oder zumindest fast, eine katze ist noch hier, werd mich hinter die fotos machen.
als mein jüngling zurück ist übergeb ich die tasten wieder und er schreibt wie in guten alten zeiten ;-). echt, heut ist er richtig "schribig". ich lach viel, als er mir seine berichte vorliest. ich geh zwischendurch wieder an die fotogallerien und sonst lieg ich auf dem bett und lerne "wörtli".. bin so richtig neidisch auf alle, die so leicht sprachen lernen. sogar die jungs können schon plaudern auf dem bau, nur ich, puedo no immer nöd :-((( aber irgendwann, dann erwach ich und sprech fliessend spanisch, hab schon in spanisch geträumt, glaub ich und dann, dann kann meinem grenzenlosen mitteilungsbedürfnis rechnung getragen werden. ich werd adriana eintexten und die jungs auf dem bau ausfragen und und und.. träumen darf man ja ;-)
standhaft mach ich auf jeden fall weiter mit lernen. bis mein magen signal gibt das znacht zu bereiten. seit langem mal wieder ein "la digue" salat!!! mmmhhhhhh. das haben wir in einem restaurant auf den seychellen abgeschaut: käse, ananas salat mit feingehackten zwiebeln, peperoni und rüäbli drüber, das alles im gurkenbeet mit einer französischen sauce.. echt der hammer. und die ananas war dazu noch der hammer. so richtig süss und saftig. wir nehmen die schlemmerei auf dem terässli bei den jungs drüben ein. so wirklich neidisch scheint keiner auf unser znacht.. hm.. uns solls recht sein ;-).
zurück im matzmobil warten die drei katzenkinder geschlossen auf ihr znacht.. aber heute ist familie juan carlos wieder da, also nichts mehr mit verköstigung im matzmobil. aber wie soll man den kätzchen das nur sagen? taten müssen folgen, so find ich zumindest. ich "zwinge" fredel eine katze auf und nehm selber die beiden anderen. so geht es rüber ins haus von juan carlos. adriana begreift sofort und füllt den fresstopf mit chnäbis. die katzen begreiffen noch schneller und schlabbern vor sich hin. wir plauder noch etwas mit den "feriengästen" und lachen viel. adriana fragt noch, ob sie die 2 schlafsäcke die sie von uns ausgelehnt hat, waschen soll.. sicher nicht mein ich. fredel meint: wenn ihr nicht grad sex dring gehabt habt.. ungläubige blicke gefolgt von fast verlegenem lachen.. würde sagen, lieber alfred, nicht überall auf der welt redet man so offen über das thema wie bei uns zu hause ;-))))
jetzt kommt mir grad in den sinn, dass das mit der katzenübergabe ja vor dem znacht gewesen ist, aber egal. nach dem znacht war folgendes: familie juan carlos hat besuch angeschleppt für eine globularbesichtigung. dabei auch 2 hunde, und einer davon seeeeeehr gross und seeeeehr hässlich. modell windhund mix mit wehrwolf, oder so. wir höhren es nur bellen, wetzten und ein grauer schatten flitzt dem baum hoch vor dem terässli. ups.. glück gehabt liebes katzenkind.. der hund ist nämlich schnell, aber zum glück kann er nicht klettern. mit seiner länge kommt er zwar hoch rauf, aber die krallen der katze haben sich weiter hochgehackt.. ich bin erleichter.. poor miizekatze!!!
die kinder in der gruppe lachen nur und mir tut das tier einfach nur leid. speziell wenn ich den riesen hund anschaue, so was haben die kätzchen hier mit sicherheit noch nie gesehen.. ich glaub auch nicht, so was hässliches... es schaudert einem beim anschauen dieses ungetüms.. die katze bleibt wie erstarrt am baumstamm kleben. der schwanz ist 3 mal so dick wie sonst und auch sonst stehen so ziehmlich alle haare "zu berge".. ou nei.. ich erbarme mich und versuch das pelztier (was für ein pelz, so sieht man das mal genau ;-) wieder runterzulocken. es ist "dä moudi", der katzenmann. seine schwestern sind auch vor ort und ich versuch ihm zu zeigen, dass die wohl nicht hier rumstolzieren würden, wenn der monster-hund noch da wär. aber das scheint das graue knäuel nicht zu beruhigen ;-)
irgendwann schaff ichs und pflücke das tier vom stamm. total angespannt, herzschlag so schnell dass ein mensch wohl kolabieren würde, haare gestellt, ängstlich und einfach nur geschockt.. poor him!!! erst als ich das tier ins matzmobil bringe beruhigt er sich langsam. er streckt sich sogar mal etwas aus auf dem bett. aber irgendwie muss er auch rausschauen können, also wieder an die tür. ich bange schon dem moment entgegen, wo der hund zurück kommt. ich fühl mich stark in meiner katzen-bewacher-rolle. keine "meiner" miizchen wird heute gefressen!!!!
so versuch ich also alle vor ort zu beschäftigen so dass ich alle grad in den matzmobil bauch werfen kann, wenn das momo (ist furbyisch, heist monster) wieder des weges kommt. aber zum glück ist bald entwarnung. die gruppe nimmt einen anderen pfad übers feld, uff!!! "dä moudi" erhohlt sich echt nur ganz, ganz langsam und wechselt erst in der dunkelheit wieder auf kampfmode ;-). fredel meint nur: die katze hat noch nie so was gesehen, die hat dem tod wohl in die augen geschaut, mit dem momo aug in aug ;-)
zum ausklang des abends kommt uns rené gesuchen und wir diskutieren noch eine gute weile bis wir alle müde sind. o.k. fredel kommt dann doch nochmals ins hoch. schliesslich ist freitag, somit zigarillo tag und danach würgt er noch etwas den gameboy. ich derweil geniess das kerzenlicht im matzmobil, les etwas, plaudere mit furby. er meint auch: "oyeee, ka (ich) höhren momo (monster).. das hat sich wohl "dä moudi" heut auch gesagt ;-).
zum einschlafen mach ich es wahr: beten für beton. morgen ist der grosse betonmischer (obelix) angesagt, so bitte, bitte, lass alles gutgehen!!!!!! auch adriana hat gesagt sie werde das machen.. muss doch gutgehen!!!
|
obwohl schines tag schon viel führer beginnt, kriege ich vom ganzen katzenjammer nicht viel mit, und lasse meiner morgenmüdigkeit vollen lauf.
als ich es dann endlich schaffe aufustehen - eigentlich wurde ich gezwungen, aber nicht von schine sondern von meiner blase - braue ich sicherheits halber gleich zwei kübel klaffe nacheinander. man weiss ja nie wenn der chef noch zu besuch kommt.
und er kommt auch, setzt sich in den hängersessel und plaudert mit uns den morgen ein.
auf der baustelle ist nicht gerade die hölle los, und rene befürchtet fast dass ihm die arbeit für die chilenos ausgeht.
im moment sind alle irgendwas am aufräumen, zuschaufeln oder vorbereiten für den morgigen betonmischer besuch. ich will mich bei der arbeit natürlich nicht vordrängen, und irgendjemandem sein ämtli streitig machen, deshalb setz ich mich zuhause an den tisch, schau meiner frau beim putzen zu und schreibe so nebenbei noch den einen oder anderen tagesbericht.
am mittag kommt dann schnitz mit der glorreichen idee, man könnte die sechs eier im kühlschrank endlich mal verwerte.
so bin ich also immer noch am tippen, und kann nun meiner holde auch noch beim kochen zusehen. und nicht nur das, ich kann nachher auch gleich richtig zulangen.
drüben auf der terasse geniessen wir den teller voll spiegeleier, was natürlich unseren nachbarn schon wieder den einen oder anderen gedankesschluss ziehen lässt.
die heutige siesta ist dann jedoch relativ kurz ausgefallen. stand doch da plötzlich ein sülzender chef im türrahmen, und fragte in zuckersüssester weise ob ich nicht eventuell unter umständen vielleicht wenn es mir möglich wäre bitte so lieb sein würde, wenn es mir dann wirklich nichts ausmachen würde, das bauprovisorium nochmal abzuhängen, damit pepe und louis einen rahmen schweissen können. es wird jeder verstehen dass ich eine solche bitte nicht abschlagen kann.
diese arbeit - was zwar eher einer abwechslung gleichkam als einer arbeit - war dann zwar sehr rasch erledigt, und ich schon in kürze wieder hinter dem bildschirm.
schnitz hat nach jedem vorgelesenen tagesbericht das gefühl ich müsse heute unbedingt weiterschreiben. solch süsse früchte pfück ich natürlich gerne, und nehme jedes kompliment als motivationsspritze.
zwischendurch werde ich von schine genötigt! einen katzentransport zu vollziehen.
familie juaco ist vom urlaub zurück, und ruscheli muss ihren katzenmamma job wieder abgeben. obwohl börni vorschlägt sie könnte das ja weiterhin machen, lehnt sie aus katzenpsychologischen gründen ab.
(die armen grautierchen könnten ja ein psychotrau- sowie somatisches futter neurose kriegen)
also begeben wir uns mit katzen vollbeladen zu adriana und juan carlos rüber. noch ein kurzer schwatz wie die ferien waren, gemischt mit einem kleinen ausrutscher meinerseits, wie ihr sexleben im schlafsack abgelaufen sei - es ging nur darum ob sie unsere schlafsäcke waschen soll - dann knurren langsam unsere mägen.
ich setz mich sogleich nochmal an den compi, als schnitz dann aber eine halbe tagesgeschichte später mit einem " la digue " salat auftrumpft, ist auch mein gedanklicher akku leer, und ich setz mich nur zu gerne mit der schüssel voller ananas, cheddar käse, geschnetzelten peperoni und rüebli auf die terasse rüber und geniesse die exotische köstlichkeit.
nach einem kleinen trickfilmmässigen katzenintermezzo, beenden wir den tag, im gleichen stile wie er begann.
don rene kommt zu uns auf besuch, wir diskutieren über leben, leben lassen und sehen der sonne bei ihrem gemächlichen versinken hinter den bergen zu.
nachdem wir unseren besuch nach hause geschickt haben, zünde ich mir mein langersehntes freitagszigaret an, suche das kreuz des südens am sternenhimmel, und vollbringe eine rally auf dem game boy.
|